Sevmorput (Schiff)

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Sevmorput
Die Sevmorput in Murmansk
Die Sevmorput in Murmansk
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion
Russland Russland
Rufzeichen UHBY
Heimathafen Murmansk
Eigner Atomflot
Bauwerft Saliw
Baunummer 401
Indienststellung 1988
Reaktivierung 30. November 2015
Außerdienststellung 2012
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 260,3 m (Lüa)
Breite 34,6 m
Seitenhöhe 18,3 m
Tiefgang (max.) 11,8 m
Verdrängung 61,966 t
Vermessung 38.226 BRZ / 11.468 NRZ
Maschinenanlage
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 30.000 kW (40.789 PS)
Höchst­geschwindigkeit 20,5 kn (38 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 34.615 tdw
Container 1.336 TEU
Rauminhalt 45.478 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Russian Maritime Register of Shipping
Registrier­nummern IMO-Nr. 8729810

Die Sevmorput (auch: Sewmorput, russisch Севморпуть) ist das letzte nuklear angetriebene Frachtschiff der Welt. Sie wurde von 1983 bis 1988 als atombetriebener Spezialfrachter mit verstärkter Bordwand und Eisbrechersteven von der Saliw-Werft in Kertsch (Sowjetunion) gebaut.[1] Der Name ist ein Silbenkurzwort von Северный морской путь (Sewernyj morskoj put', russisch für Nördlicher Seeweg).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff ist als Lash-Carrier und zum Transport von Containern konzipiert. Durch die vorhandenen Kräne können die Container auch an Häfen ohne Containerbrücke entladen werden. Das Schiff kann 74 LASH-Leichter oder 1336 TEU transportieren und ist dafür ausgelegt, Eis bis zu einem Meter Dicke zu brechen.

Eigner und Betreiber war bis zum Jahr 2008 die Murmansker Seereederei, die das Schiff in der Nordostpassage einsetzte. Im Rahmen einer Fokussierung des Schiffseigners auf die Öl- und Gasindustrie sollte die Sevmorput ab 2007 zum Ölbohrschiff für den Einsatz in arktischen Gewässern umgebaut werden. Als sie 2008 jedoch in den Besitz von RosAtom überging, wurden diese Pläne aufgegeben.

Nachdem das Schiff über die folgenden Jahre in einem Trockendock bei Murmansk brachgelegen hatte, aus dem Register gestrichen war und verschrottet werden sollte[2], ordnete der RosAtom-Leiter Sergei Kirijenko im Dezember 2013 stattdessen eine Wiederinstandsetzung an.[3] Reparaturarbeiten an der Sevmorput begannen am 1. Oktober 2014; das Schiff wurde zum 30. November 2015 wieder in Dienst gestellt.[4]

Im Herbst 2023 geriet das Schiff in Verdacht, an der Beschädigung der Gaspipeline Balticconnector und einem im selben Gebiet verlaufenden Seekabel beteiligt gewesen zu sein.[5]

Im Dezember desselben Jahres brach auf dem Schiff ein Feuer aus.[6]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sevmorput wird von einem KLT-40-Kernreaktor mit einer thermischen Leistung von 135 MW angetrieben, wie er auch in den Atomeisbrechern der Tajmyr-Klasse zum Einsatz kommt.

Die Höhe des Schiffes bis zum Hauptdeck beträgt 18,3 Meter. Der Tiefgang des Schiffes beträgt maximal 11,8 Meter (Sommer) und bei Eisfahrt maximal 10,65 Meter.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sevmorput – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Лихтеровоз-контейнеровоз "Севморпуть" our-murmansk.narod.ru; abgerufen am 9. Mai 2017.
  2. No future for nuclear-powered container ship, auf BarentsObserver.com, vom 24. Oktober, 2012 (englisch)
  3. Pressemitteilung auf rosatomflot.ru, Januar 2014 (russisch), abgerufen am 22. März 2015
  4. После ходовых испытаний в Мурманск возвращается лихтеровоз «Севморпуть», Pressemitteilung auf severpost.ru, 30. November 2015 (russisch), abgerufen am 6. Januar 2016
  5. Niklas Pollard, Anne Kauranen: Sweden says telecom cable with Estonia damaged but operating. Reuters, 17. Oktober 2023 (reuters.com [abgerufen am 18. Oktober 2023]).
  6. https://thebarentsobserver.com/en/nuclear-safety/2023/12/nuclear-powered-ship-murmansk-started-burn-only-few-locals-got-know-about