Siegfried Haas (Künstler, 1958)

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Siegfried Haas (* 10. März 1958 in Steinheidel-Erlabrunn; † November 2013 in Dresden[1]) war ein deutscher Künstler und Bildhauer.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegfried Haas wuchs in Schlema/Erzgebirge auf und machte 1976 seinen Abschluss als Geologe bei der SDAG Wismut.

1981 beschäftigte er sich erstmals mit der Bildhauerei. 1985 siedelte er nach Dresden um und lernte dort Ray van Zeschau und Rainer A. Schmidt kennen und arbeitete dort mit der Undergroundfilmgruppe FESA, die ihn in zwei Filmen als Darsteller besetzten. Zum 24. Filmfest Dresden wurde „Warten auf Bodó“ und zum 25. alle beiden Filme mit Siegfried Haas mit Unterstützung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Sonderprogramm des 25. Filmfestes Dresden „Picknick am Zonenrand“ auf der großen Leinwand des Fritz-Lang-Saales des Dresdner Kinos Schauburg erstmals komplett wieder gezeigt.[2][3][4][5] Durch den Abend führte der Autor und Filmhistoriker Claus Löser in Anwesenheit der Protagonisten. Weiterhin lief der Film „WARscheinlich“ mit Siegfried Haas in der Hauptrolle an vier Tagen in der Filmfestreihe „Fehlfarben-Dresden zwischen 1985 und 1992“ in drei Dresdner Kinos sowie in der Unterkirche der Frauenkirche Dresden.

In den 1980er-Jahren gestaltete er die Außenanlagen sowie den Innenbereich des 1901 gegründeten Kindertagesstätte „Albertstift“ in Dresden Löbtau um. Seit 1995 war er als freischaffender Bildhauer tätig. 2008 schuf er in Dresden mit dem 15 × 70 Meter großen „Die vier Jahreszeiten“ das größte Dachbild Deutschlands, welches noch aus rund 1,5 km zu sehen ist.[6]

Anfang November 2013 erschoss sich Siegfried Haas in seiner Dresdner Wohnung. Er wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt.

Siegfried Haas war Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler sowie im Künstlerbund Dresden. Er wird vertreten durch die Galerie Sybille Nütt.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claus Löser: Strategien der Verweigerung. Untersuchungen zum politisch-ästhetischen Gestus unangepasster filmischer Artikulationen in der Spätphase der DDR. Schriftenreihe DEFA-Stiftung, Berlin 2011, ISBN 978-3-00-034845-7.
  • Claus Löser/Karin Fritzsche (Hrsg.): Gegenbilder. Filmische Subversion in der DDR 1976–1989. Janus Press, Berlin 1996, ISBN 3-928942-38-7.

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Warten auf Bodó FESA (feige sau)
  • 1987: WARscheinlich FESA (feige sau)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeige in der Sächsischen Zeitung.
  2. Programmheft 2013. Bei: filmfest-dresden.de. Abgerufen am 16. Januar 2014.
  3. Filmfest Dresden – International Short Film Festival, Programm 2013, 2. April 2013: Undergroundfilme aus Dresden. „Picknick am Zonenrand“.
  4. ARTE-Magazin KurzSchluss, Folge 635, Erstausstrahlungstermin: 19. April 2013.
  5. Kulturradio MDR Figaro: Blick über den Tellerrand: Das 25. Filmfest Dresden.
  6. „online FOCUS“ Musik liegt in der Luft, 12. Juni 2008: „Die vier Jahreszeiten“ sind derzeit Deutschlands größtes aus der Luft zu erkennendes Bild.