Signalbuch (Eisenbahn)

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Das Signalbuch ist bei den deutschen Eisenbahnen ein Regelwerk, das die im Eisenbahnbetrieb verwendeten Signale beschreibt und die nötigen Verhaltensweisen angibt.[1]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Signalbuch der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen von 1907
Kriegssignalbuch (KSB) der im Militärbetrieb befindlichen Bahnen von 1916
Signalbuch der Deutschen Reichsbahn, Bayern rechts des Rheins von 1923
Signalbuch der Deutschen Reichsbahn (DR) von 1940
Signalbuch der Deutschen Bundesbahn (DB) von 1959

Die Eisenbahnsignale werden in verbindlicher Form in der Eisenbahn-Signalordnung (ESO) festgelegt, einer Rechtsverordnung im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Ermächtigungsgrundlage ist das Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG). Die Deutsche Bahn AG verwendet zusätzlich das Signalbuch (Handbuch 301; ist keine Richtlinie mehr und wurde geändert mit der Überführung in die neue KRWD 2.0), das die Vorschriften der ESO durch Ausführungsbestimmungen (AB) ergänzt, welche die Durchführung der ESO regeln. Außerdem sind darin nicht in der ESO aufgeführte Signale enthalten, für die vom Eisenbahn-Bundesamt eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde, wie die Kombinationssignale.

Im Signalbuch wird vielfach auf die Geltungsbereiche DV 301 und DS 301 Bezug genommen. Bei ersterem handelt es sich um das im Osten gelegene Gebiet der ehemaligen Deutschen Reichsbahn in den neuen Bundesländer sowie Berlin (DV – Dienstvorschriften) und bei letzterem um das im Westen gelegene Gebiet der Deutschen Bundesbahn in den alten Bundesländer (DS – Druckschriften). Nach der Wiedervereinigung gab es zunächst zwei Signalbücher (DS/DV 301), die seit 2007 in eines zusammengefasst wurden (Richtlinie 301). Dennoch sind die historischen Unterschiede in der Signalisierung bis heute nicht vollständig angeglichen.[2]

Straßenbahnsignale werden in Deutschland in der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung geregelt. Hier gibt es verschiedene regionale Ergänzungen.

Andere Länder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schweiz werden Eisenbahnsignale in den Fahrdienstvorschriften geregelt. In Österreich ist das Signalbuch Teil der Dienstvorschrift DV V2.

Im Allgemeinen kann man feststellen, dass in jedem Land unterschiedliche Signale zu finden sind. Vereinheitlichungen sind europaweit oder gar weltweit nur sehr selten zu finden. Allerdings hat die OSShD ein Lichtsignalsystem standardisiert, das mit wenigen Abweichungen von Deutschland über viele Staaten des ehemaligen sowjetischen Einflussbereichs bis nach China in Verwendung ist.[3] In Nordamerika werden einige länderübergreifende Signale durch die Association of American Railroads definiert.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lexikon der Eisenbahn. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag, Berlin 1978, S. 449 (Stichwort Signalbuch)
  2. DS 301 und DV 301. In: TF-Ausbildung.de. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  3. Beschreibung des OSShD-Signalsystems bei sh1.org