Sils im Domleschg

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Sils im Domleschg
Wappen von Sils im Domleschg
Wappen von Sils im Domleschg
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamala
BFS-Nr.: 3640i1f3f4
Postleitzahl: 7411
Koordinaten: 753969 / 174062Koordinaten: 46° 42′ 0″ N, 9° 27′ 7″ O; CH1903: 753969 / 174062
Höhe: 633 m ü. M.
Höhenbereich: 654–1814 m ü. M.[1]
Fläche: 9,28 km²[2]
Einwohner: 979 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 105 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
17,4 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.sils-id.ch
Sils, im Hintergrund Thusis
Sils, im Hintergrund Thusis

Sils, im Hintergrund Thusis

Lage der Gemeinde
Karte von Sils im DomleschgLago di LeiLago di Monte SplugaLago di LuzzoneLai da MarmoreraSufnerseeZervreilaseeItalienKanton TessinRegion AlbulaRegion ImbodenRegion MalojaRegion MoesaRegion PlessurRegion SurselvaAndeerAvers GRCazisDomleschgFerrera GRFerrera GRFlerdenFlerdenFürstenau GRMaseinMuntogna da SchonsRheinwaldRongellenRothenbrunnenScharansSils im DomleschgSufersThusisThusisTschappinaUrmeinZillis-Reischen
Karte von Sils im Domleschg
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Sils im Domleschg (rätoromanisch Seglias) ist eine politische Gemeinde in der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: In Silber ein aufrechter, rot bewehrter schwarzer Steinbock, eine schwarze Wagenlünse tragend

Verbindung des Steinbocks, des Wappens des Gotteshausbundes, mit der Wagenlünse, dem Familienwappen der Rin(c)k von Baldenstein.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisches Luftbild von Werner Friedli (1947)
Anlage der EWZ in Sils im Domleschg
Kirche von Sils
Kirche St. Cassian

Das Domleschg gilt als eines der schönsten und vielfältigsten Täler Graubündens. Dank dem ausserordentlich günstigen Klima wird das Domleschg auch der Obstgarten Graubündens genannt. Wenn hier im Frühling die Apfelblüte beginnt, sieht man im Hintergrund die Berge noch tief verschneit. Die besondere geographische Lage mit den engen, leicht zu kontrollierenden Verkehrswegen machte das Domleschg zum burgenreichsten Gebiet Europas. Zur Gemeinde Sils im Domleschg gehören das Schloss Baldenstein, die Burgruine Campell, die Burganlage Hohen Rätien und Burg Ehrenfels (Sils). Ebenfalls auf Gemeindegebiet von Sils liegen die Felszeichnungen von Carschenna.

Nachbargemeinden von Sils im Domleschg sind im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Fürstenau, Scharans, Vaz/Obervaz, Mutten, Zillis-Reischen, Rongellen und Thusis. Mutten wurde am 1. Januar 2018 nach Thusis eingemeindet.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1803 1850 1900 1910 1950 1980 1990 2000[5] 2005 2020 2021
Einwohner 277 295 621 541 590 826 794 880 854 971 967

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis ins 19. Jahrhundert wurde in Sils Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart, gesprochen. Im Jahr 1900 waren bereits weniger als 10 % romanischsprachig, und seit 1920 ist die Gemeinde einsprachig Deutsch.

Sprachen in Sils im Domleschg
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 612 74,09 % 646 81,36 % 764 86,82 %
Rätoromanisch 56 6,78 % 34 4,28 % 14 1,59 %
Italienisch 104 12,59 % 60 7,56 % 25 2,84 %
Einwohner 826 100 % 794 100 % 880 100 %

Sowohl bei den Rätoromanen wie bei den Italienischsprachigen handelt es sich um Zuwanderer. Die Einwanderer aus Italien integrieren sich sprachlich immer mehr. Deshalb ist der Anteil des Italienischen in den letzten Jahrzehnten stetig zurückgegangen. Behördensprache ist Deutsch.

Herkunft und Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den Ende 2005 854 Bewohnern waren 749 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige.

Wirtschaft, Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sils wird von Buslinien der Postauto Graubünden bedient. Im benachbarten Thusis halten Regionalzüge und Schnellzüge der Rhätischen Bahn.

In Sils befinden sich ein Kraftwerk und ein Unterwerk, die vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ), den Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK) und den Kraftwerken Hinterrhein (KHR) betrieben werden. Im Anlagenkomplex befindet sich die Netz-Leitstelle Sils des EWZ, von wo aus die meisten EWZ-Anlagen zentral angesteuert werden.

Im Unterwerk wird Strom von der Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg transformiert und durch die Hochspannungsleitungen Sils–Soazza und Sils–Pradella weitertransportiert. Ausserdem beginnen dort eine 380-kV-Hochspannungsleitung der NOK nach Bonaduz und die 380-kV-Leitung Sils–Fällanden der EWZ.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Exekutive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindepräsident ist Martin Lippuner (Stand 2022).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sils im Domleschg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Jürg Rageth, Jürg Simonett: Sils im Domleschg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Dezember 2012.
  6. Palazzo Donatz (Gemeindehaus) (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  7. Schloss Baldenstein (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  8. Burgruine Hoch-Rialt oder Hohenrätien (Foto) auf baukultur.gr.ch.
  9. Burgruine Campi (Foto) auf baukultur.gr.ch.