Slaný

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Slaný
Wappen von Slaný
Slaný (Tschechien)
Slaný (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Kladno
Fläche: 3513 ha
Geographische Lage: 50° 14′ N, 14° 5′ OKoordinaten: 50° 13′ 50″ N, 14° 4′ 53″ O
Höhe: 234 m n.m.
Einwohner: 16.557 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 250 11–274 01
Kfz-Kennzeichen: S
Verkehr
Bahnanschluss: Praha–Most
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 10
Verwaltung
Bürgermeister: Martin Hrabánek (Stand: 2014)
Adresse: Velvarská 136/1
274 01 Slaný 1
Gemeindenummer: 532819
Website: www.meuslany.cz
Lage von Slaný im Bezirk Kladno

Slaný anhören/?, früher auch Slané, deutsch Schlan, ist eine Stadt und ehemalige Königsstadt in Böhmen. Sie liegt im Schlaner Plateau, dem nordwestlichen Teil des Prager Plateaus, etwa 25 km nordwestlich von Prag.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet in der Umgebung von Prag war bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt. Die Entstehung der Stadt und ihres Namens Slaný (,slaný‘: ,gesalzen‘) geht auf eine Salzquelle zurück, bei welcher um das Jahr 750 n. Chr. eine Ansiedlung nachweisbar ist. Anfang des 13. Jahrhunderts entwickelte sich bei dieser Salzquelle eine wohlhabende Stadt und wurde von Wenzel II. im Jahre 1305 zur Königsstadt ernannt. Die Herrscher aus dem Haus der Přemysliden gaben der Stadt wie auch später Kaiser Karl der IV. zahlreiche Privilegien. Während der Hussitenkriege war Slaný ein Zentrum der politisch-religiösen Bewegung der Hussiten in Böhmen. In den folgenden zwei Jahrhunderten blieb die Stadt wirtschaftlich wohlhabend. Nach der Schlacht am Weißen Berg mit dem Sieg der katholischen Liga über die evangelischen Standesherren in Böhmen wurden die Vermögenswerte und der Grundbesitz durch die Vermögensverwaltung des österreichischen Kaisers konfisziert. Sie verkaufte die Stadt 1620 an Jaroslav Borsita Graf von Martinic auf Smečno. Schlan war seit 1788 Sitz des Kreisamtes des Rakonitzer Kreises. 1848 erhielt Schlan eine eigene Stadtverwaltung und entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Industriestadt. Im Jahre 2003 hatte Slaný 15.754 Einwohner.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich entsprach das Stadtwappen Slanýs dem königlich-böhmischen Wappen, einschließlich Helmzier. Zur Unterscheidung wurde ein aus Sicht des Betrachters links auf der Helmdecke kniender unbekleideter Junge ergänzt, der – Blick nach rechts gewandt – mit beiden Händen den Helm hält.[2] In der neueren Form ist er blau gekleidet und die linke Seite der Helmzier fiel weg.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modletický-Haus (1587) mit dem Rathausturm im Hintergrund
  • Rathaus
  • Kirche der heiligen Dreifaltigkeit – ursprünglich protestantisch, in den Jahren 1581–1602 erbaut. Heute Sitz des Karmeliterordens.
  • St.-Gotthard-Kirche
  • Piaristenwohnheim, 1658 gegründet, heute der Sitz der Stadtbibliothek und des landeskundlichen Museums.
  • Tore der Stadtbefestigung – Pražská, Lounská, Velvarská und Fortna – heute nur noch Velvarská erhalten.
  • Schlaner Berg: dominanter Vulkanberg, mit Salzbergwerken.
  • Jüdischer Friedhof
  • Synagoge
  • Bezirkshaus Slaný
  • Wiehl-Haus

Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dolín, Želevčice, Lotouš (deutsch: Sanddörfel[3]), Blahotice, Netovice, Kvíc, Trpoměchy, Otruby

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Slaný – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. Milan Buben: Heraldik. Albatros, Prag 1987.
  3. Karte von Böhmen von 1726. In: Molls Kartensammlung. Mährische Landesbibliothek, abgerufen am 25. Juni 2022 (tschechisch).