Société Mathématique de France

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Logo der SMF
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Die Société mathématique de France (SMF) ist die französische Mathematikergesellschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Société mathématique de France wurde 1872 von Michel Chasles (dem ersten Präsidenten) gegründet und 1888 staatlich anerkannt (sie sind eine gemeinnützige Gesellschaft in der Rechtsform der Association loi de 1901). In ihren im ersten Band des Bulletin de la SMF veröffentlichten Statuten erklären sie die Förderung der Wissenschaften und der Reinen und Angewandten Mathematik zu ihrem Ziel.

Haus der SMF beim Centre Inter­national de Rencontres Mathématiques in Luminy bei Marseille

Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitz der Gesellschaft ist das Institut Henri Poincaré, Rue Pierre et Marie Curie 11 in Paris. Die SMF hat ein eigenes mathematisches Zentrum, vergleichbar mit dem deutschen Oberwolfach, das CIRM (Centre International de Rencontres Mathématiques) mit einer Bibliothek von 75.000 Bänden (2017) in Luminy, einem südöstlichen Vorort von Marseille (wo sich auch der Campus der Universität des Mittelmeeres Aix-Marseille II befindet). Dort werden pro Jahr etwa 50 internationale Konferenzen organisiert und Sommerschulen veranstaltet. In ihrer Zweigstelle in Luminy lagert die SMF ihre Publikationen und versendet sie von dort aus.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesellschaft hat keine große jährliche Konferenz, sondern trifft sich an einem Sonntag Mitte Juli zum Journée annuelle, der in Paris und alle zwei Jahre außerhalb Paris stattfindet und einige Vorlesungen zu jährlich ausgewählten Themengebieten vorsieht. Außerdem veranstalten sie regelmäßig zu speziellen Themen Sessions de la recherche (oft in ihrer Reihe Panoramas et Synthèses veröffentlicht) und Konferenzen mit anderen nationalen und internationalen Mathematikergesellschaften wie der kanadischen, spanischen, italienischen oder US-amerikanischen (AMS) oder der SMAI (Société de mathématiques appliquées et industrielles), der 1983 gegründeten französischen Entsprechung des US-amerikanischen SIAM.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesellschaft veröffentlicht unter anderem den Bulletin de la SMF (seit 1873), die Gazette des mathématiciens (ihre allgemeine Mitglieder-Zeitschrift), die Revue d’histoire des mathématiques (seit 1995), die Annales scientifiques de l’ENS (École normale supérieure) und gibt die Reihen Mémoires de la SMF (seit 1964, Monographien) und Astérisque (seit 1973, Monographien, Tagungsberichte, Bourbaki-Seminare) heraus. Sie gibt auch gesammelte Werke von Mathematikern heraus und zum Beispiel Reprints der Bourbaki-Seminare.

Seit der Präsidentschaft von Jean-Pierre Bourguignon in den 1990er Jahren widmet sie sich auch verstärkt der Popularisierung der Mathematik und vergibt dafür seit 1984 den Prix d’Alembert (für Arbeiten, die die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Mathematik lenken) und den Prix Anatole Decerf (für Mathematikpädagogik). 2019 hatte die SMF etwa 1800 Mitglieder.[1]

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Colette Picard, Mireille Martin-Deschamps: Société Mathématique de France (SMF). In: European Mathematical Society. Newsletter. Nr. 40, Juni 2001, S. 18–19, (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Notre histoire, nos missions, abgerufen am 13. September 2019.
  2. Examinator an der Ecole Polytechnique. Veröffentlichte über Geometrie. Vater von Paul Lévy
  3. Rektor der Akademie von Bordeaux