Soden (Sulzbach am Main)

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Soden
Koordinaten: 49° 56′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 49° 55′ 36″ N, 9° 12′ 58″ O
Höhe: 189 m
Einwohner: 1300
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 63834
Vorwahl: 06028
Soden

Soden ist ein Pfarrdorf und Ortsteil des Marktes Sulzbach am Main im Landkreis Miltenberg und liegt zwischen Leidersbach und dem Stadtteil Schweinheim der kreisfreien Stadt Aschaffenburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

as Bubenbrünnchen liegt im Lenzengrund am Weg hinauf zur Frühstückseiche. Der Brunnen wurde 1986 von ehrenamtlichen Mitgliedern des Carneval Clubs Soden (CCS) mit Natursandsteinen gefasst und durch eine Sitzgruppe zu einem wunderschönen Ruheort erweitert. Auch hat der CCS dort einen prominenten Stein mit einer Tafel zur Erinnerung an die verstorbenen Vereinsmitglieder versehen.
Das Bubenbrünnchen im Lenzengrund (Kriegerdenkmal)

Das Spessart-Dorf Soden wurde erstmals 1248 im so genannten Koppelfutterverzeichnis erwähnt, aus dem hervorgeht, dass bereits eine Gemeinde bestand, die Abgaben zu entrichten hatte. Vermutlich wurde der Ort schon um das Jahr 800 gegründet, die ältesten Funde stammen gar aus der Steinzeit.

Der Ortsname leitet sich vom mittelhochdeutschen Begriff sot (für Quelle oder Brunnen) ab. Im Ort befindet sich eine mineralreiche Quelle, die der Salzgewinnung diente und aus der die Bevölkerung Wasser schöpft. Der älteste Nachweis von Salzgewinnung datiert in Soden auf das Jahr 1456 und diese Form der Quellnutzung hielt ca. 300 Jahre an. Im Jahr 1856 wurde ein Kurbad eröffnet. Der Ortsname wurde zu dieser Zeit in Bad Sodenthal (zur Abgrenzung von Bad Soden) geändert. Der Badebetrieb endete nach dem Ersten Weltkrieg und der Ort wurde wieder zu Soden, wenngleich die Kuranlage ihren Namen Sodenthal behielt. Die Kurgebäude dienten anschließend als Kinderkurheim der Stadt Frankfurt am Main, heute als Bildungseinrichtung. Im 19. Jahrhundert war Soden nicht nur wegen seiner Mineralbrunnen bekannt, sondern auch wegen seines Weinbaus. Der Sodener Wein wurde in seiner Qualität dem Hörsteiner gleichgesetzt.

Zu Zeiten des Großherzogtums Frankfurt lag Soden auf dem Gebiet der Districtsmairie Kleinwallstadt (der früheren Kurmainzischen Amtsvogtei Kleinwallstadt) im Departement Aschaffenburg und zählte bei 76 Feuerstellen 400 Einwohner (Seelen). Maire war Wilhelm Zobel; Adjuncte Johann Adam Spieler und Johann Adam Langenberger.

Infolge des Pariser Vertrages vom 3. Juni 1814 kam Soden mit der Districtsmairie Kleinwallstadt am 26. Juni 1814 zu Bayern, wo es dem Gebiet des Landgerichtes III. Classe Kleinwallstadt zugeteilt wurde und mit diesem zum Landgericht Obernburg kam.

Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Obernburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Soden lag. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Soden war nun eine der 35 Gemeinden im Landkreis Obernburg am Main (Kfz-Kennzeichen OBB). Mit Auflösung des Landkreises Obernburg kam Soden 1972 in den neu gebildeten Landkreis Miltenberg (Kfz-Kennzeichen MIL).

Soden wurde am 1. Juli 1972 nach Sulzbach am Main eingemeindet.[1] Die Einwohnerzahl beträgt ca. 1300.

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche St. Maria Magdalena
    Kuratiekirche St. Maria Magdalena mit neoexpressionistischem Kreuzweg und Altarbild (Auferstehung Christi) des Aschaffenburger Künstlers Siegfried Rischar, in den Jahren 1963/64 unter Kuratus Alfred Rosenberger nach Plänen des Architekturbüros Volker Wagner und Eugen Söder (Frankfurt am Main) erbaut, durch den Würzburger Bischof Josef Stangl am 18. Juli 1964 konsekriert, mit einem freistehenden Kirchturm aus zwei gegeneinander gestellten, halbrunden Scheiben aus Stahlbeton.
  • Prähistorischer Ringwall Altenburg[2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem Ort stammt das Unternehmen Sodenthaler Mineralbrunnen, ein Mineralwasser-Abfüller, der inzwischen die historischen Kuranlagen als Quellgebiet gehört und dort ein kleines Mineralwasserbrunnenmuseum hat. Seit 2021 gehört Sodenthaler Mineralbrunnen zur Vilsa-Brunnen-Gruppe gehört.[3] Zuvor gehörte das Unternehmen ein paar Jahrzehnte zur Coca-Cola Gruppe.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sodener Park[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Park des ehemaligen Kinderheimes

In dem im Sulzbachtal gelegenen Soden wurde 1856 mit Mineralquellen, aus denen Jahrhunderte zuvor Salz gewonnen wurde, ein Kurbad eröffnet. Die Blütezeit erlebte Bad Sodenthal unter Dr. Albert Hoffa Ende des 19. Jahrhunderts. Die Widrigkeiten des Ersten Weltkrieges überstand der Kurbetrieb jedoch nicht. Die Stadt Frankfurt kaufte 1917 die Gebäude und Einrichtungen und verwandelte diese in ein Kinderkurheim. Das Heim schloss 1983 und die Firma Sodenthaler Mineralbrunnen kaufte den ganzen Komplex als Schutzgebiet seiner Quellen. Von 1985 bis 1998 war in dem früheren Kurhaus eine Bildungsstätte mit Internat für noch nicht berufsreife Mädchen untergebracht. Seit 1998 wird das Haus als Schulhaus für eine Montessori-Schule mit Grundschule und Sekundarstufe genutzt, die mittlerweile die Jahrgangsstufen 1–10 umfasst.[4]

Mit einem jährlichen Open-Air-Wochenende im Sodener Park präsentiert der Markt Sulzbach am Main ein weiteres kulturelles Highlight.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 544.
  2. Die archäologische Erforschung des prähistorischen Ringwalls "Altenburg". Aktuelle Informationen. Abgerufen am 10. Mai 2018.
  3. VILSA-BRUNNEN übernimmt Sodenthaler Mineralbrunnen - Kaufvertrag unterzeichnet, vom 20. Juli 2021
  4. https://www.montessorischule-aschaffenburg.de

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Soden (Sulzbach am Main) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien