Sondheim vor der Rhön

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Wappen Deutschlandkarte
Sondheim vor der Rhön
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sondheim v.d.Rhön hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 28′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 50° 28′ N, 10° 9′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Rhön-Grabfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Ostheim vor der Rhön
Höhe: 358 m ü. NHN
Fläche: 18,58 km2
Einwohner: 914 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97647
Vorwahl: 09779
Kfz-Kennzeichen: NES, KÖN, MET
Gemeindeschlüssel: 09 6 73 167
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktstr. 24
97645 Ostheim v.d.Rhön
Website: sondheim.de
Erster Bürgermeister: Thilo Wehner (parteilos)
Lage der Gemeinde Sondheim v.d.Rhön im Landkreis Rhön-Grabfeld
KarteFladungenHausen (Rhön)Bundorfer ForstBurgwallbacher ForstForst Schmalwasser-NordForst Schmalwasser-SüdMellrichstadter ForstSteinacher Forst rechts der SaaleSulzfelder ForstWeiglerWillmarsNordheim vor der RhönSondheim vor der RhönStockheim (Unterfranken)MellrichstadtMellrichstadtOstheim vor der RhönOberelsbachBischofsheim in der RhönBischofsheim in der RhönSandbergSchönau an der BrendHohenrothNiederlauerBurglauerStrahlungenSalz (Unterfranken)BastheimOberstreuUnslebenWollbach (Unterfranken)Bad Neustadt an der SaaleHeustreuHendungenHollstadtRödelmaierWülfershausen an der SaaleHöchheimSaal an der SaaleAubstadtHerbstadtTrappstadtGroßeibstadtGroßbardorfSulzfeld (im Grabfeld)Bad Königshofen im GrabfeldBad Königshofen im GrabfeldSulzdorf an der LederheckeThüringenLandkreis HaßbergeLandkreis SchweinfurtHessenLandkreis Bad Kissingen
Karte

Sondheim vor der Rhön (amtlich: Sondheim v.d.Rhön) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ostheim vor der Rhön.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Main-Rhön ca. zehn Kilometer von Mellrichstadt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Stetten von Westen

Es gibt die Gemarkungen Sondheim v.d.Rhön und Stetten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum 18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fränkische Siedlung Sondheim wurde um 525 gegründet. 789 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung. Bis 1335 war Sondheim der bedeutendste Ort im Baringau und Sitz des Centgerichtes. 1359 erfolgte die Erhebung zur Stadt, das Stadtrecht wurde jedoch nicht wahrgenommen. Zwischen 1230 und 1435 unterstand der Ort dem Hochstift Würzburg und kam dann zum Amt Lichtenberg, welches bis 1548 zur Grafschaft Henneberg-Römhild und ab 1555 zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtümern gehörte, zuletzt ab 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach.

19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1808 lag Sondheim in der thüringischenExklave Ostheim“.

1840 wurde Sondheim durch einen großen Brand zerstört. Als ehemaliges Amt des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach kam die Exklave Ostheim 1920 zum neu gegründeten Freistaat Thüringen. 1945 kam Sondheim durch verwaltungsmäßige Zuordnung der US-Militärregierung von Thüringen an Bayern.[4] Im Jahr 1978 wurde Sondheim eine Mitgliedsgemeinde bei der Verwaltungsgemeinschaft Ostheim.

Aufgrund der früheren Landesherrschaft sind die Dörfer dieser ehemaligen Exklave im Gegensatz zum katholischen Umland bis heute überwiegend evangelisch.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Stetten eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961: 1132 Einwohner[5]
  • 1970: 1105 Einwohner[5]
  • 1987: 1061 Einwohner
  • 1991: 1206 Einwohner
  • 1995: 1217 Einwohner
  • 2000: 1154 Einwohner
  • 2005: 1066 Einwohner
  • 2010: 0975 Einwohner
  • 2011: 0982 Einwohner
  • 2012: 0959 Einwohner
  • 2013: 0956 Einwohner
  • 2014: 0933 Einwohner
  • 2015: 0928 Einwohner
  • 2016: 0944 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1076 auf 922 um 154 Einwohner bzw. um 14,3 %. 1993 hatte die Gemeinde 1234 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1876–1880 Friedrich Streit

1880–1891 Friedrich Hofmann

1892–1918 Gottlieb Diemar

1918–1933 Konstantin Benkert

1933–1945 Gustav Schmidt

1946–1952 Heinrich Siepermann

1952–1966 Hugo Bach

1966–1986 Edwin Löhler

1986–1989 Helmut Diemer

1989–1990 Günter Strohmenger

1990–2002 Ulla Schröder

2002–2014 Monika Götz

ab 2014 Thilo Wehner

Bürgermeisterin Monika Götz wurde im Jahr 2002 Nachfolgerin von Ulla Schröder (Freie Wählervereinigung „Grenzland“). Bei der Direktwahl des Bürgermeisters ist sie 2008 mit knapp 90 % der Stimmen im Amt bestätigt worden.[6] 2014 legte sie ihr Amt nieder. Nachfolger ist Thilo Wehner (parteilos),[7] der 2020 wiedergewählt wurde.[8]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[9] 2014[10]
% Sitze % Sitze
Freie Wählervereinigung Sondheim (FWV) 58,27 5 53,87 7
Freie Wählergemeinschaft Stetten (FWG) 41,73 3 46,13 5
Wahlbeteiligung 71,70 % 68,59 %

Bundestagswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wähler votierten bei Bundestagswahlen 2005 und 2009 für folgende Parteien:

Partei 2021[11] 2017[12] 2013[13] 2009[14] 2005[15]
Erststimme % Zweitstimme % Erststimme % Zweitstimme % Erststimmen % Zweitstimmen % Erststimmen % Zweit- % Erststimmen % Zweit- %
CSU 257 43,12 222 37,19 53,6 40,3 330 59,35 283 50,63 289 52,5 (−9,9) 218 39,5 387 62,4 345 54,7
SPD 93 15,6 91 15,24 20,6 17,7 129 23,20 142 25,40 105 19,1 (−4,3) 86 15,6 145 23,4 149 23,6
FDP 38 6,38 51 8,54 5,2 12,0 7 1,26 29 5,19 53 9,6 (+5,7) 99 17,9 24 3,9 59 9,4
GRÜNE 24 4,03 30 5,03 3,6 3,5 27 4,86 23 4,11 46 8,4 (+5,5) 44 8,0 18 2,9 17 2,4
LINKE 15 2,52 18 3,02 4,2 4,2 20 3,60 15 2,68 45 8,2 (+5,3) 50 9,1 18 2,9 21 3,3
Sonstige Parteien: 2,2 (−2,3) 10,0 4,5 6,3
Freie Wähler 54 9,05 4,3 19 3,42 19 3,40
AfD 75 12,58 88 14,74 12,7 14,8 19 3,40
Die Partei 16 2,68 7 1,17
Die Basis 13 2,18 7 1,17
Bündnis C 1 0,17
NPD 2 0,34 0,5 8 1,44 2 0,36 11 13 25 20 -
REP 4 0,72 6 9
FAMILIE 9 3
BP 2 0,34 0,7 1 0,18 1 2
BBC 1 3 4
DIE VIOLETTEN 2 nicht angetreten nicht angetreten
Die Tierschutzpartei 10 1,68 1,0 5 0,89 7 nicht angetreten nicht angetreten
ödp 2 0,34 0,2 3 0,54 2 nicht angetreten nicht angetreten
PIRATEN 1 0,17 16 2,88 10 1,79 13 nicht angetreten nicht angetreten
Gesundheitsforschung 3 0,50
RRP 1 0,18 nicht angetreten nicht angetreten
Übrige 1
BüSo
MLPD
III. Weg 1 0,17
du. 1 0,17
Unabhängige 7 0,17
VOLT 1 0,17

Gemeindefinanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bruttoausgaben der Gemeinde betrugen im Jahre 2011 € 2.099.824, demgegenüber stehen Einnahmen von € 1.904.931.[16] Davon entfallen € 514.532 auf Steuern und nur € 29.900 auf Zuschüsse.[17] Die Schulden der Gemeinde am Kreditmarkt und bei den öffentlichen Haushalten betrugen 2010 € 635.000, hierbei handelt es sich ausschließlich um nicht öffentliche Schulden.[18]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Über von Rot und Silber in drei Reihen geschachtem Schildfuß gespalten von Silber und Schwarz, vorne ein links gewendeter roter Bocksrumpf, hinten ein schräger und gebogener goldener Rautenkranz.“[19]

Wappenführung seit 1983

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schloss Sondheim
    Das Schloss Sondheim befand sich bis 1686 im Besitz der Herren von Stein. 1577 baute Hans von Stein das Schloss um und errichtete den Treppenturm. 1686 verkaufte es Caspar Otto von Stein an Ferdinand Gottfried von Gebsattel. Nach schwerer Beschädigung durch den Stadtbrand im Mai 1840 wurden nach 1851 Anbauten errichtet. Die Freiherren von Gebsattel behielten das Gut bis 1851; Christian Hartmann erwarb es 1859 und machte es zum Sitz seiner Kelterei. 1893 wurde der Bau historistisch überformt.[20]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 2016 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 179 und im Bereich Handel und Verkehr 22 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort zehn Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 371. Im verarbeitenden Gewerbe gab es fünf Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb.

Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2016 bestanden 18 landwirtschaftliche Betriebe (im Jahr 1999 waren es noch 36). 673 ha des Gemeindegebietes waren landwirtschaftlich genutzt, davon 277 ha Ackerfläche und 396 ha Dauergrünfläche. 473 ha waren bewaldet.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der statistischen Erhebung am 1. März 2018 gab es zwei Kindertageseinrichtungen mit zusammen 56 Plätzen und 45 betreuten Kindern, davon zwölf unter drei Jahren.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derzeit verkehren in Stetten drei und in Sondheim zwei Buslinien der Verkehrsgemeinschaft Rhön-Grabfeld.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ingeborg Rabe, Sondheim vor der Rhön, Mellrichstadt 1997.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sondheim vor der Rhön – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Sondheim v.d.Rhön in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. April 2021.
  3. Gemeinde Sondheim v.d.Rhön, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 520.
  5. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 741.
  6. service.rhoen-grabfeld.de
  7. mainpost.de
  8. Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Sondheim v.d.Rhön - Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  9. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Sondheim v.d.Rhön - Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  10. service.rhoen-grabfeld.de
  11. Ergebnisse Bundestagswahl 2021. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  12. Ergbnisse Bundestagswahl 2017. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  13. Ergebnis Bundestagswahl 2013. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  14. wahlen.bayern.de
  15. wahlen.bayern.de
  16. Eintrag: 71137-004r Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik , abgerufen am 9. Juni 2022.
  17. Eintrag: 71137-003r Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik , abgerufen am 9. Juni 2022.
  18. Eintrag: 71327-001r Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik , abgerufen am 9. Juni 2022.
  19. Eintrag zum Wappen von Sondheim vor der Rhön in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  20. Schloss Sondheim auf alleburgen.de