Sopransaxophon

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Sopransaxophon

Ein Sopransaxophon ist ein Saxophon der hohen Lage in B.

Es besitzt einen näselnden bis durchdringenden, sehr biegsamen Klang, der sich gut für solistische Arbeit oder zur Führung eines Satzes eignet, die Bedienung aber für den Anfänger deutlich erschwert. Der Tonumfang beträgt bei dem in B gestimmten Instrument as0 – es3 (e3). Der Ton e3 kann ohne Anwendung spezieller Techniken nur auf Instrumenten gespielt werden, die über eine Hoch-Fis-Klappe verfügen.

Bauformen

Das Sopransaxophon kommt in zwei Bauformen vor:

  • die hier dargestellte Form mit geradem Korpus, in zwei Varianten: einteilig (wie auf dem Bild zu sehen), wobei der Kork zum Befestigen des Mundstücks direkt auf dem Korpus sitzt, oder mit separatem Kopfstück („S-Bogen“), wie bei allen tiefer klingenden (größeren) Saxophonen üblich. Diesen S-Bogen gibt es in gerader und leicht gebogener Form. Beide S-Bögen enthalten – wie auch bei den tiefer klingenden Saxophonen – jeweils die Oktavklappe;
  • die gebogene Bauweise, bei der das Sopransaxophon ähnlich geformt ist wie ein Altsaxophon, allerdings mit einem weniger stark gebogenen S-Bogen. Letztere Bauweise wird von manchen Spielern vorgezogen, da der Ton wegen der Orientierung des Schalltrichters angeblich besser hör- und damit kontrollierbar sei. Weitere Vorteile der gebogenen Form sind die kürzere Gesamtlänge, was einen kleineren Koffer ermöglicht, sowie die günstigere Platzierung eines Mikrofons.

Verbreitung

Das Sopransaxophon wurde nur von wenigen Solisten als Hauptinstrument erkoren, wohingegen viele Tenorsaxophonisten gerne gelegenheitshalber ihr Instrument gegen das Sopraninstrument eintauschten (Wayne Shorter, John Coltrane, Dexter Gordon).

Berühmte Sopransaxophonisten: Branford Marsalis, Sidney Bechet, John Coltrane, Steve Lacy, Wayne Shorter und Kenny G.

Ein Sopransaxophon wird häufig in Big Bands verwendet, allerdings gibt es auch in Sinfonie- oder Harmonieorchestern Besetzungen mit einem Sopransaxophon, allerdings gibt es keine Festanstellung als Sopransaxophonist in einem Orchester. Trotz der guten Klangfarbe wird das Sopransaxophon nur selten gespielt und deshalb oft als Soloinstrument verwendet, weshalb es auch kaum SopranSax-Stimmen in Arrangements gibt.

Mikrofonierung

Dadurch, dass ein Teil des Schalls bei einem Holzblasinstrument durch den Trichter und ein weiterer Teil auch durch die geöffneten Tonlöcher austritt, entsteht bei geraden Holzblasinstrumenten das Problem, dass ein einziges Mikrofon den vom Zuhörer wahrgenommenen Ton nicht völlig exakt wiedergibt.

Daher werden die geraden Sopransaxophone üblicherweise mit einem Mikrofon schräg vor dem Schalltrichter und mit einem weiteren Mikrofon oberhalb einer der Klappen in der unteren Hälfte des Instruments bestückt.

Bei der gebogenen Bauform reicht – wie beim Alt- und Tenorsaxophon – ein über dem Schalltrichter platziertes Mikrofon aus, da es jeweils auch den aus den Tonlöchern austretenden Schall aufnehmen kann.

Klangbeispiel

Hier ein kurzes Klangbeispiel für den Klang eines Sopransaxophon-Trios im Ogg-Vorbis-Format (~234 kB).

Siehe auch