Sorèze

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Sorèze
Sorèze (Frankreich)
Sorèze (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Tarn (81)
Arrondissement Castres
Kanton La Montagne noire
Gemeindeverband Aux sources du Canal du Midi
Koordinaten 43° 27′ N, 2° 4′ OKoordinaten: 43° 27′ N, 2° 4′ O
Höhe 204–781 m
Fläche 41,64 km²
Einwohner 2.963 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 71 Einw./km²
Postleitzahl 81540
INSEE-Code
Website www.ville-soreze.fr

Blick auf Sorèze

Sorèze ist eine französische Gemeinde mit 2963 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Tarn in der Region Okzitanien. Sie gehört zum Arrondissement Castres und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté de communes Aux sources du Canal du Midi. Die Bewohner werden Sorézois und Sorézoises genannt.

Der Fernwanderweg GR 653 von Dourgne nach Toulouse durchquert das Gemeindegebiet. Er folgt der Via Tolosana, einer der vier Jakobswege in Frankreich.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natura 2000-Schutzgebiet in Sorèze
Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Sorèze befindet sich in der historischen Landschaft des Lauragais am südlichen Rand des Départements an der Grenze zu den benachbarten Départements Haute-Garonne und Aude, etwa 35 Kilometer nordnordwestlich von Carcassonne und etwa 53 Kilometer ostsüdöstlich von Toulouse. Sorèze liegt im Regionalen Naturpark Haut-Languedoc in der Montagne Noire. Das Zentrum von Sorèze liegt auf etwa 270 m Höhe, das Gelände steigt im Südosten auf über 750 m an.

Sorèze befindet sich im Einzugsgebiet der Garonne und wird vom Sor, vom Laudot, vom Ruisseau d’Orival, vom Ruisseau d’Aygo-Pesado, vom Ruisseau de Rabasset, vom Ruisseau du Senadou, vom Ruisseau de Sourette, von der Rigole de la Plaine und von verschiedenen kleineren Bächen entwässert. Der Sor tritt im Südosten in das Gemeindegebiet ein, wird im Lac de Cammazes gestaut, begrenzt die Gemeinde im Südwesten, durchströmt die Nachbargemeinde Durfort, tritt erneut in das Gemeindegebiet ein und durchquert es in nordwestlicher Richtung. Der Ruisseau d’Orival entspringt in Sorèze, durchquert das Zentrum und mündet anschließend in den Sor. Der Laudot begrenzt Sorèze im Südwesten, inklusive eines Teils des Reservoirs von Saint-Ferréol. Die Rigole de la Plaine ist ein Kanal, der den Canal du Midi speist und selbst aus dem Wasser des Sor im Weiler Pont Crozet westlich des Zentrums von Sorèze gespeist wird.

Das Gebiet von Sorèze ist Teil des insgesamt 1915 Hektar großen, im Jahre 2018 ins Leben gerufenen Natura 2000-Schutzgebiets „Montagne Noire occidentale“ (FR7300944) und von fünf ZNIEFF-Naturzonen.[2] Etwa 46 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, insbesondere im Nordwesten, etwa 35 % sind bewaldet, insbesondere im Südosten.[3]

Umgeben wird Sorèze von den elf Nachbargemeinden:

Belleserre
Cahuzac
Saint-Amancet
Dourgne
Revel (Haute-Garonne) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Arfons
Vaudreuille (Haute-Garonne)
(Berührungspunkt)
Les Brunels (Aude)
Durfort
Les Cammazes
Saissac (Aude)

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sorèze: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
2.712
1800
  
2.920
1806
  
3.044
1821
  
3.142
1831
  
2.817
1836
  
2.916
1841
  
2.811
1846
  
2.900
1851
  
2.826
1856
  
2.766
1861
  
2.856
1866
  
2.868
1872
  
2.630
1876
  
2.477
1881
  
2.342
1886
  
2.357
1891
  
2.168
1896
  
2.049
1901
  
2.120
1906
  
2.004
1911
  
2.084
1921
  
1.776
1926
  
1.790
1931
  
1.727
1936
  
1.808
1946
  
1.758
1954
  
1.751
1962
  
1.581
1968
  
1.613
1975
  
1.672
1982
  
1.654
1990
  
1.954
1999
  
2.164
2006
  
2.542
2013
  
2.715
2020
  
2.938
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[5][6][7]
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Benediktiner-Abtei Sorèze, gegründet 754, Kloster bis 1682, seit 1988 als Monument historique klassifiziert
  • Reservoir von Saint-Ferréol
  • Canal du Midi: Wasserentnahme bei Pont Crouzet, erbaut im 17. Jahrhundert, seit 1998 als Monument historique eingeschrieben
  • Archäologische Stätte der Grotte du Calel. Diese am Nordhang der Montagne Noire gelegene Höhlenmine ist ein Beispiel für die Eisenerzgewinnung in einer Karstumgebung. Radiokarbondatierungen von 14 Proben aus dem Untertagebergbau und einer Werkstatt zur direkten Erzreduktion am Rande des klassifizierten Bergbaugebiets belegen den Bergbau im 11. und 12. Jahrhundert. Auf allen Kalksteinen des Causse-Plateaus sind noch Spuren von Tagebauarbeiten zu finden. Im Untergrund zeugt die Vielfalt der Bergbaureste von zahlreichen Vorrichtungen zum Fällen des Erzes mit der Spitzhacke und dem Spitzeisen. Diese Untersuchung brachte mittelalterliche Höhlenkunst in dieser Minenhöhle zutage: Eine anthropomorphe schwarze Strichzeichnung wurde mit einem Bergmann identifiziert, der eine Spitzhacke schwingt und die Kapuze auf dem Rücken trägt. Der Standort ist seit 1977 in Teilen als Monument historique klassifiziert, in der Folge in weiteren Teilen eingeschrieben oder klassifiziert.
  • Oppidum von Berniquaut an der Grenze zu Durfort
  • Schloss La Terrasse, erbaut 1889
  • Ehemalige Kirche Saint-Martin, erbaut im 13. Jahrhundert. Während der Hugenottenkriege wurde sie 1573 von den Protestanten abgerissen, der mittelalterliche Glockenturm blieb jedoch stehen. Dieser ist seit 1879 als Monument historique klassifiziert.
  • Pfarrkirche Notre-Dame de l’Assomption, erbaut 1859
  • Burgruine Roquefort, 1035 erstmals erwähnt, seit 2010 als Monument historique eingeschrieben
  • Mehrere alte Häuser im Zentrum von Sorèze, teilweise mit Fachwerk, aus dem 15. oder 16. Jahrhundert

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Departementsstraße 85 von Revel nach Castres durchquert die Gemeinde von Südwest nach Nordost. Eine Buslinie der regionalen Transportgesellschaft liO verbindet die Gemeinde mit Revel und Castres.[8]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Devic (1670–1734), französischer Benediktinermönch

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sorèze – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GR®653 - De Dourgne (Tarn) à Toulouse (Haute-Garonne). gr-infos.com, abgerufen am 30. März 2024 (französisch).
  2. Biodiversité dans les territoires - Sorèze. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 30. März 2024 (französisch).
  3. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 30. März 2024 (französisch).
  4. Notice Communale Sorèze. EHESS, abgerufen am 30. März 2024 (französisch).
  5. Populations légales 2006 Commune de Sorèze (81288). INSEE, abgerufen am 30. März 2024 (französisch).
  6. Populations légales 2013 Commune de Sorèze (81288). INSEE, abgerufen am 30. März 2024 (französisch).
  7. Populations légales 2020 Commune de Sorèze (81288). INSEE, abgerufen am 30. März 2024 (französisch).
  8. Les transports régionaux d’Occitanie. (PDF) liO, 31. Januar 2024, abgerufen am 30. März 2024 (französisch).