Sorbon Haoussa

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Karte
Lage von Sorbon Haoussa in Niger

Sorbon Haoussa (auch: Sabon Haoussa) ist ein Dorf in der Landgemeinde Kourteye in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hausa-Siedlung Sorbon Haoussa liegt nordwestlich der Hauptstadt Niamey am Fluss Niger und an der Nationalstraße 1. Sie befindet sich rund neun Kilometer südöstlich des Hauptorts Sansané Haoussa der Landgemeinde Kourteye, die zum Departement Tillabéri in der gleichnamigen Region Tillabéri gehört.[1] Sorbon Haoussa ist Teil der Übergangszone zwischen Sahel und Sudan.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der militärischen Besetzung der späteren Nigerkolonie schuf Frankreich im Jahr 1900 das Dritte Militärterritorium (troisième Territoire militaire), aus dem 1904 das Militärterritorium Niger (Territoire militaire du Niger) hervorging. Bevor Zinder 1901 als dessen Hauptstadt festgelegt wurde, diente unter Oberst Marie-Étienne Peroz für kurze Zeit Sorbon Haoussa als provisorischer Verwaltungssitz des Militärterritoriums.[3] Im französischen Militärlager von Sorbon Haoussa wurde 1900 eine Schule eröffnet, die nach jenen in Doulsou und Dosso drittälteste in Niger.[4] Sorbon Haoussa blieb zunächst noch Hauptort des großen Zarma-Kreises (cercle du Djerma) am linken Flussufer, der die Sektoren Tillabéri, Dosso, Gaya und Sandiré umfasste.[5] Der Kreiskommandant Henri Salaman verlegte den Hauptort 1902 in das neugegründete Niamey.[6]

Bei der Flutkatastrophe in West- und Zentralafrika 2010 wurden 798 Einwohner von Sorbon Haoussa als Katastrophenopfer eingestuft.[7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Sorbon Haoussa 958 Einwohner, die in 150 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 897 in 124 Haushalten[8] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 948 in 115 Haushalten.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westlich von Sorbon Haoussa führt die 2020 eröffnete Djibo-Bakary-Brücke über den Fluss Niger.[10] Es gibt eine Schule im Dorf.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 521, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom Original am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
  3. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 234–235.
  4. Olivier Meunier: Bilan d’un siècle de politiques éducatives au Niger. L’Harmattan, Paris 2000, ISBN 2-7384-9036-0, S. 38.
  5. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 239.
  6. Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. xxvii.
  7. @1@2Vorlage:Toter Link/www.cic.neSituation des besoins des populations victimes d’inondations (2010) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2021. Suche in Webarchiven). Website des Centre d’Information et de Communication, veröffentlicht am 23. September 2010, abgerufen am 31. März 2012.
  8. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2017; abgerufen am 8. November 2010 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat-niger.org
  9. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 275 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  10. Le Président Issoufou Mahamadou inaugure le Pont Djibo Bakari à Farié (Région de Tillabéry). Agence Nigérienne de Presse (ANP), 12. November 2020, abgerufen am 4. September 2022 (französisch).
  11. Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 360, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2021; abgerufen am 29. Dezember 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org

Koordinaten: 13° 47′ N, 1° 40′ O