Southwest Airlines

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Southwest Airlines
Logo der Southwest Airlines
Boeing 737-700 der Southwest Airlines
IATA-Code: WN
ICAO-Code: SWA
Rufzeichen: SOUTHWEST
Gründung: 1967 (als Air Southwest)
Sitz: Dallas, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Drehkreuz: * Baltimore
Heimatflughafen: Dallas
Unternehmensform: Corporation
ISIN: US8447411088
IATA-Prefixcode: 526
Leitung: Gary Kelly (CEO)
Mitarbeiterzahl: 46,128 (2011)
Umsatz: US$ 17.80 Milliarden (2012)
Bilanzsumme: 14,269 Milliarden US-Dollar (2009)
(ca. 10,09 Milliarden Euro)[1]
Fluggastaufkommen: 134 Millionen (2012)
Vielfliegerprogramm: Rapid Rewards
Flottenstärke: 715 (+ 236 Bestellungen)
Ziele: 79 (National)
Website: www.southwest.com

Southwest Airlines ist eine US-amerikanische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Dallas.

Unternehmen

Nach der am 6. Mai 1949 gegründeten und 1988 in Konkurs gegangenen US-amerikanischen Pacific Southwest Airlines (PSA) ist die Southwest Airlines die zweite Billigfluggesellschaft der Welt und erwirtschaftet durchgängig seit 1973 Gewinne. Southwest Airlines ist derzeit die größte Billigfluggesellschaft der Welt und Pionier des Billigflugsegments.[2] Gemessen an beförderten Passagieren (2010: 88 Mio.) ist sie nach Delta Air Lines die zweitgrößte US-Fluggesellschaft und gleichzeitig auch die größte Inlandsfluggesellschaft der Welt.[3] Southwest rangiert unter den Top-Ten der gewinnstärksten Fluggesellschaften der Welt auf Platz vier.[4]

Das erfolgreiche Southwest Airlines-Konzept wurde von einigen Fluggesellschaften kopiert, u. a. durch Ryanair und easyJet. Sie erreichen aber bei weitem nicht die Größe bzw. Umsatzzahlen von Southwest.

Geschichte

Southwest Airlines wurde im März 1967 als Air Southwest Inc. von Herbert D. Kelleher und dem texanischen Geschäftsmann Rollin King gegründet. Durch die zu damaliger Zeit geltende strikte Regulierung des inneramerikanischen Luftverkehrs durch die US-Luftfahrtbehörde und Einsprüchen gegen die Betriebsaufnahme durch die großen US-Fluggesellschaften (American Airlines, United Airlines, Eastern Air Lines und Delta Airlines), die damals den inneramerikanischen Markt beherrschten, verzögerte sich die Betriebsaufnahme der neuen Fluggesellschaft um vier Jahre.

Im März 1971 erfolgte die Umbenennung von Air Southwest Inc. in Southwest Airlines. Am 18. Juni 1971 wurde schließlich der Flugbetrieb zwischen Dallas, Houston und San Antonio mit drei Boeing 737-200 aufgenommen. Heimatflughafen ist seit 1971 Dallas Love Field in Dallas, Texas. Bis 1978 wurden nur Städte innerhalb des Bundesstaates Texas angeflogen, ab 1979 folgten Ausdehnungen nach Louisiana, New Mexico, Oklahoma, Arizona, Nevada und Kalifornien.

Im Januar 2005 wurden die letzte von ehemals 55 Boeing 737-200Adv. (Lieferungen von 1971 bis 1985) außer Dienst gestellt, diverse Maschinen wurden abgestellt und noch als Reserve bereitgehalten. Im Februar 2005 erhielt die Fluggesellschaft ihre 200. Boeing 737-700.

Am 12. März 2008 hat die Fluggesellschaft 41 Maschinen ihrer Flotte außer Betrieb genommen. Southwest wird vorgeworfen, die Sicherheitsvorschriften umgangen zu haben. Vorausgegangen war ein Bußgeld in Höhe von 10,2 Millionen Dollar, das die amerikanische Luftaufsichtsbehörde FAA gegen das Unternehmen verhängt hatte, weil es 46 Maschinen nicht wie gefordert auf Materialermüdung überprüft hatte.[5]

Im Herbst 2010 übernahm Southwest den Konkurrenten AirTran für 1,4 Milliarden US-Dollar.[6]

Passagierkabine einer Boeing 737-700 der Southwest

Flotte

Mit Stand März 2016 besteht die Flotte der Southwest Airlines aus 715 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 12,1 Jahren[7]:

Flugzeugtyp aktiv bestellt[8] Sitzplätze Anmerkungen
Boeing 737-300 113 137/144
Boeing 737-500 010 122
Boeing 737-700 481 016 137
Boeing 737-800 111 020 175
Boeing 737 MAX 7 030 - offen - Auslieferung vsl. ab 2019[9]
Boeing 737 MAX 8 170 - offen - Auslieferung vsl. ab 2017[10]
Gesamt 715 236

Bis heute hält die Fluggesellschaft am Typ Boeing 737 fest und unterhält die weltgrößte Boeing-737-Flotte mit bisher über 700 neuen und angekauften Flugzeugen. In der Zeit von Dezember 1997 bis 31. Dezember 2004 wurden 193 Boeing 737-700 in Dienst gestellt. Weitere Maschinen dieses Typs sind fest bestellt. Southwest Airlines ist zugleich auch Erstkunde der Boeing 737-300 (seit November 1984 in Betrieb), der Boeing 737-500 (seit Mai 1990 in Betrieb) und der Boeing 737-700 (seit Dezember 1997 im Liniendienst). Alle Boeing 737-700 der Lieferserien 1997 bis 2002 wurden seit 2004 nachträglich mit Winglets ausgerüstet, die ab 2003 gelieferten Maschinen haben diese schon bei Auslieferung.

1971–1972 bestand die Flotte aus drei Boeing 737-200 (N20SW–N22SW). Zum Einsatz kam von 1979 bis 1980 auch eine von Braniff geleaste Boeing 727-200 sowie 1983–1984 zwei geleaste 727-200 von People Express. 1980 zählte die Flotte eine Boeing 727-200 (geleast) und 21 Boeing 737-200Adv., 1986 bereits 46 Boeing 737-200Adv. und 16 Boeing 737-300.

Lackierungen

Eine Boeing 737-300 der Southwest in der Farbgebung von 1971 bis 2001
Eine Boeing 737-300 der Southwest in der Sonderlackierung „Lonestar One“
1971 bis 2001

ocker bzw. sandfarben, Rumpfunterseite rot, Seitenleitwerk ocker, rot, orange mit weißem Schriftzug „SOUTHWEST“

seit Januar 2001

canyon-blau, Rumpfunterseite rot, Seitenleitwerk blau, rot, orange mit gelbem Schriftzug „SOUTHWEST“, bis Ende 2008 soll die komplette Flotte umlackiert sein, allerdings werden drei Boeing 737-700 (N711HK, N714CB und N792SW) weiterhin in den alten Farben fliegen, um an die ursprünglichen texanischen Dreiecksstädte Dallas, Houston und San Antonio zu erinnern.

ab 2014

Southwest Airlines gab am 8. September 2014 ein neues Design bekannt. die Rumpfunterseite wird in Zukunft blau sein, Heckflosse (ohne Markenname) Gelb, Rot und Blau. Der Name steht in Zukunft in neuer Schrift über den Fenstern am Rumpf.[11]

Sonderlackierungen

Mehrere Flugzeuge der Southwest Airlines wurden mit Sonderlackierungen versehen:

Name Maschine(n) Lackierung seit Beschreibung
„Shamu“ 737-300 (N334SW)
737-700 (N713SW)
737-700 (N715SW)
Orca-Lackierung als Werbung für SeaWorld
„Lone Star One“ 737-300 (N352SW) 7. November 1990 Flagge Texas'
„Arizona One“ 737-300 (N383SW) 23. Mai 1994 Flagge Arizonas
„California One“ 737-300 (N609SW) 11. August 1995 Flagge Kaliforniens
„Silver One“ 737-300 (N629SW) 14. Juni 1996 Ursprünglich unlackiert, später lackiert in Silber zum 25-jährigen Firmenjubiläum.
„Triple Crown One“ 737-300 (N647SW) 9. Juni 1997 Sonderlackierung zu Ehren des Gewinns des Triple Crown-Preis
„Nevada One“ 737-700 (N727SW) 2. Juni 1999 Flagge Nevadas
„New Mexico One“ 737-700 (N781WN) 18. September 2000 Flagge New Mexicos
„Maryland One“ 737-700 (N214WN) 13. Juni 2005 Flagge Marylands
„Slam Dunk One“ 737-700 (N224WN) 3. November 2005 Basketball-Lackierung
„Illinois One“ 737-700 (N918WN) 15. April 2008 Flagge Illinois'
„Florida One“ 737-700 (N945WN) 23. April 2010 Flagge Floridas

Basisdaten

Entwicklung der Passagierzahlen von 1973 bis 2005
Der Sitz von Southwest in Dallas

Beförderte Passagiere:

Jahr Passagiere
1973 000,5 Millionen
1986 013,5 Millionen
1998 052,5 Millionen
2003 065,4 Millionen
2004 070,9 Millionen
2005 088,4 Millionen
2006 096,3 Millionen
2007 101,9 Millionen
2008 101,9 Millionen
2009 086,0 Millionen
2010 106,2 Millionen

Zwischenfälle

Southwest-Airlines-Flug 1248
  • Eine aus Baltimore (Maryland) kommende Boeing 737 auf Southwest-Airlines-Flug 1248 mit 103 Personen an Bord kam am 8. Dezember 2005 bei dichtem Schneetreiben von der Landebahn des Flughafens Chicago-Midway ab. Sie durchbrach daraufhin den Flughafenbegrenzungszaun und kam erst auf einer dicht befahrenen Straße zum stehen. Abgesehen von einigen leichten Verletzungen kam niemand im Flugzeug selbst zu Schaden, jedoch begrub das Flugzeug ein Auto unter sich, da während der missglückten Landung neben einem Triebwerk auch das Bugrad abbrach. In diesem Auto saß eine fünfköpfige Familie, deren Sohn getötet wurde. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) sprach in einer ersten Reaktion von schwierigen, aber dennoch akzeptablen Bedingungen auf dem Flughafen bei der Landung des Flugzeugs.
  • Bei verspäteten Untersuchungen von 46 Boeing 737-300 aufgrund einer Lufttüchtigkeitsanweisung der FAA von 2007 zu Materialermüdungen dieses Typs wurden an sechs dieser Flugzeuge entsprechende Risse gefunden. In den neun Monaten zwischen der FAA-Anweisung und der verspäteten Untersuchung 2008 führten alle 46 Maschinen dieses Typs für Southwest über 60.000 Flüge durch. Southwest Airlines wurde für diese vernachlässigten Untersuchungen und das damit einhergehende hohe Risiko zu einer Geldstrafe von 10,2 Millionen Dollar verurteilt.[12]
  • Am 13. Juli 2009 musste eine Boeing 737-300 der Fluggesellschaft mit 131 Menschen an Bord in Charleston (West Virginia) notlanden, nachdem im Flug ein Loch in der Größe eines Fußballs in das Dach der Kabine gerissen worden war. Bei dem Vorfall auf dem Southwest-Airlines-Flug 2294 von Nashville nach Baltimore wurden keine Menschen verletzt. Das Loch sei aus noch ungeklärter Ursache etwa in der Mitte der Flugzeugkabine in das Dach gerissen worden, wodurch ein Druckabfall entstand.[13]
  • Aus ähnlichen Gründen musste am 1. April 2011 eine aus Phoenix kommende Boeing 737 mit 118 Personen an Bord auf einem Militärflugplatz in der Nähe von Yuma notlanden. Grund hierfür war abfallender Druck in der Kabine, nachdem sich ein Teil der Außenhülle des Flugzeuges ablöste und im Dach des Flugzeuges ein bis zu zwei Meter großes Loch zu sehen war. Der Southwest-Airlines-Flug 813 befand sich auf dem Weg nach Sacramento.[14]
  • Am 22. Juli 2013 setzte eine aus Nashville, Tennessee kommende 737-700 der Southwest auf dem La-Guardia-Flughafen von New York City auf, wobei das vordere Fahrwerk abbrach und die Boeing bei dem folgenden Abbremsvorgang beschädigt wurde. Acht Personen an Bord wurden bei der Evakuierung verletzt.[15]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Southwest Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. google.com: Southwest Airlines Co. financials
  2. www.aerosecure.de: Top 10: Die zehn größten Billigflieger der Welt (Stand: August 2007)
  3. IATA – World Air Transport Statistics (englisch) abgerufen am 13. November 2009
  4. www.aerosecure.de: Top10: Die zehn größten Airlines der Welt nach Gewinn (Stand: August 2007)
  5. Spiegel Online Billigflieger zieht Dutzende Maschinen aus dem Verkehr (12. März 2008)
  6. usatoday.com - Low-fare king Southwest to buy AirTran for $1.4 billion (englisch) 28. September 2010
  7. Southwest Airlines Fleet Details and History. In: www.planespotters.net. Abgerufen am 26. März 2016.
  8. boeing.com – Orders and Deliveries (englisch), abgerufen am 4. Mai 2015
  9. Southwest Launches 737 MAX 7, Converts 30 737 NG Orders. In: NYCAviation. Abgerufen am 26. März 2016 (amerikanisches Englisch).
  10. Southwest converts 20 737s to Max. In: Flightglobal.com. 7. November 2013, abgerufen am 26. März 2016.
  11. Neues Kleid für die Über-Billigairline. auf aerotelegraph.com, abgerufen am 9. September 2014.
  12. Aero. Nr. 5, 2008, S. 50.
  13. sueddeutsche.de: Loch im Rumpf – Maschine muss notlanden 14. Juli 2009.
  14. tagesschau.de: Loch im Kabinendach zwingt US-Flugzeug zur Notlandung (Memento vom 4. April 2011 im Internet Archive) 2. April 2011
  15. Accident: Southwest B737 at New York on Jul 22nd 2013, nose gear collapse on landing. auf avherald.com, 23. Juli 2013 (englisch).