Sphecodes albilabris

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Sphecodes albilabris

Sphecodes albilabris

Systematik
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Apoidea
ohne Rang: Bienen (Apiformes)
Familie: Halictidae
Gattung: Blutbienen (Sphecodes)
Art: Sphecodes albilabris
Wissenschaftlicher Name
Sphecodes albilabris
(Fabricius, 1793)
Sphecodes albilabris, Weibchen

Sphecodes albilabris ist eine parasitische Biene (Hautflügler) aus der Familie der Halictidae. Sie wird auf Deutsch auch Riesen-Blutbiene oder Dunkelflügelige Buckelbiene genannt.[1][2] Sie ist eine der wenigen ihrer Gattung, die man aufgrund ihrer Größe, des fast ganz roten Hinterleibs und der dunklen Flügel auch im Feld erkennen kann.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowohl männliche als auch weibliche Tiere erreichen eine Körperlänge von 11 bis 14 Millimetern und sind damit die größte Blutbienenart in Mitteleuropa. Kopf und Thorax sind schwarz, der Hinterleib ist rot, nur das letzte Segment ist schwarz. Der Körper der Weibchen ist schütter schwarz behaart, an den Schulterbeulen und Beinen ist die Behaarung teilweise weiß. Die Flügel sind dunkel getönt. Die Männchen ähneln den Weibchen, zeichnen sich aber durch ihr weiß behaartes Gesicht aus.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in Mitteleuropa fast überall zu finden, aber meistens sehr selten (nicht aus Salzburg gemeldet), insgesamt in der Palaearktis weit verbreitet.[2] Sie besiedelt lockere Sandböden, wie etwa auf Dünen oder in Sandgruben. Die Flugzeit der neuen Generation ist von Juli bis September, die Weibchen überwintern und fliegen im April und Mai.[4]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sphecodes albilabris entwickelt sich parasitisch als Kuckucksbiene bei der Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularis). S. albilabris wurde aber auch an Nestern von Halictus sexcinctus, H. quadricinctus und Melitturga clavicornis beobachtet.[2]

Das Ei wird in eine fertige Zelle der Wirtsbiene gelegt, zuvor wird das darin befindliche Wirtsei aufgefressen. Die Larven von Sphecodes albilabris entwickeln sich dann vom Nektar- und Pollenvorrat.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b P. Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. E. Ulmer Verl., Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8186-0123-2, S. 560.
  2. a b c E. Scheuchl & W. Willner: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. Quelle & Meyer, 2016, ISBN 978-3-494-01653-5, S. 804 f.
  3. FELIX AMIET, ANDREAS MULLER & RAINER NEUMEYER: Apidae2 Colletes, Dufourea, Hylaeus, Nomia, Nomioides, Rhophitoides, Rophites, Sphecodes, Systropha. In: Schweizerische Entomologische Gesellschaft (Hrsg.): Fauna Helvetica. 1999, S. 182.
  4. a b Heiko Bellmann: Bienen, Wespen, Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-09690-4, S. 223 [1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sphecodes albilabris – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien