Spintires

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Spintires
Entwickler Pavel Zagrebelnyj
Publisher Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oovee
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich IMGN Pro
Veröffentlichung Europa 13. Juni 2014
Nordamerika 12. Juni 2014
Plattform Windows
Genre Simulation
Spielmodus Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Tastatur, Gamepad, Lenkrad
Systemvor-
aussetzungen
Medium CD-ROM, Download
Sprache verschiedene, unter anderem: Deutsch, Englisch und Russisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 0 freigegeben
USK ab 0 freigegeben
PEGI
PEGI ab 3+ Jahren empfohlen
PEGI ab 3+ Jahren empfohlen

Spintires ist ein Computer-Fahrsimulator des britischen Entwicklerteams Oovee Game Studios mit Fokus auf Offroad-Fahrten. Das Spiel erschien am 13. Juni 2014 für Microsoft Windows. Im Jahr 2017 erschien mit Spintires: MudRunner ein Nachfolger.

Spielprinzip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel beginnt an einer Garage, vor der ein oder mehrere Fahrzeuge geparkt sind. An einer Garage können Fahrzeuge betankt, repariert und ausgerüstet werden. Mit einem Fahrzeug kann die vor Spielbeginn ausgewählte Karte frei erkundet werden. Auf der Karte sind an verschiedenen Stellen weitere Werkstätten, Holzverladestationen, Sägewerke und Plätze, an denen weitere Fahrzeuge freigeschaltet werden können. Ziel ist es, die gesamte Karte aufzudecken, alle Fahrzeuge freizuschalten und Aufgaben zu erfüllen (Holzlieferungen zum Sägewerk). Das Spiel kann auch im Mehrspielermodus gespielt werden.

Technische Umsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spintires verwendet eine Physik-Engine von Havok.[1] Der Boden im Spiel gibt an weichen Stellen nach und kann zum knietiefen Schlamm werden, in dem sich die Lastwagen schnell festfahren. Einige Fahrzeuge haben Allradantrieb, der das Durchfahren solcher Passagen erleichtert, und eine Differentialsperre, die Drehzahlunterschiede zwischen den angetriebenen Rädern verhindert. Das Drehmoment ist bei allen Fahrzeugen unterschiedlich, und besonders bei Fahrzeugen mit Ottomotor prinzipbedingt spürbar niedriger. Um dennoch durch das oft unwegsame Gelände fahren zu können, gibt es im Getriebe die vier Gangwahlstufen rückwärts, Kriechgang, vorwärts und Automatik. Bei zu hohem eingelegten Gang wird der Motor abgewürgt, bei zu schneller Fahrt schaukeln sich die Fahrzeuge schnell auf. Die Zuladung ist dabei maßgeblich entscheidend für das Fahrverhalten. Ein vollbeladener Lastwagen kippt wesentlich schneller um, rutscht schneller von Hängen ab und sinkt tiefer im Schlamm ein. Beim Durchfahren von Wasser spielt die Wattiefe eine wichtige Rolle, da der Motor Wasser ansaugen und Schaden nehmen kann. Bäume können umgefahren werden oder dazu benutzt werden, sich mit der Seilwinde aus Schlamm zu befreien. Steine und Geröll können Fahrzeuge schnell rutschen lassen und verkeilen sich mitunter zwischen den Reifen. Das Wasser hat eine spürbare Strömung, die Einfluss auf das Durchqueren von Flüssen hat.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oovee Game Studios startete am 15. Mai 2013 eine Kickstarter-Kampagne, die sie am 13. Juni 2013 erfolgreich beendete und bei der sie fast 61.000 Pfund einsammeln konnten. Das Spiel wurde ein halbes Jahr später auf Steam-Greenlight vorgestellt und schließlich im Januar 2014 auf Steam veröffentlicht. Spintires entwickelte sich schnell zu einem Geheimtipp, der kurzzeitig sogar Platz eins der Verkaufschart auf Steam einnahm und danach noch unter den Top 10 verweilte. Im Dezember 2014 konnten bereits 100.000 verkaufte Kopien vorgewiesen werden.[2]

Mehrmals sorgten der Entwickler Pavel Zagrebelnyj und der Publisher Oovee für Negativschlagzeilen, so etwa 2014, als Zagrebelnyj Oovee vorwarf, Geld veruntreut und ihn aus dem Entwicklungsprozess ausgeschlossen zu haben. Oovee dagegen bestritt die Vorwürfe und gab an, dass der Entwickler voll ausgezahlt wurde und es auf keiner Seite einen Vertragsbruch gab. Beide Seiten gaben später an, „Kommunikationsprobleme“ hätten zu der Misere geführt. Im März 2016 kam es erneut zu Vorwürfen von Seiten Zagrebelnyjs, der Oovee beschuldigte, ihm noch Geld zu schulden. Ein im gleichen Zeitraum auftretender Bug, der zu Crashs führte und das Spiel damit unspielbar machte, ließ Presse und Fans vermuten, dass eine „Zeitbombe“ von Entwickler Zagrebelnyj ins Spiel implementiert wurde, um Druck auszuüben. Das Spiel wurde deswegen zeitweise von Steam vom Kauf ausgeschlossen. Sowohl Zagrebelnyj als auch Oovee bestritten später die Vorwürfe.[3]

Mods[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Spintires ist eine Vielzahl an freien Mods erhältlich, so etwa eine breite Auswahl verschiedener Fahrzeuge. Die von Fans erstellten Inhalte können in das Spiel hinein geladen werden und sind im Falle von gemoddeten Fahrzeugen auch im Spiel steuerbar. Das Entwicklerstudio Oovee Game Studios stellt die Mods selbst über sein eigenes Forum zur Verfügung. Sie können aber auch über den Steam Workshop heruntergeladen werden.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel wurde positiv aufgenommen und mehrfach ausgezeichnet. Bei Steam ist es als Sehr positiv bewertet, da 87 % der Rezensenten eine positive Wertung gegeben haben. Gelobt werden vor allem die Physik-Engine und die detaillierte Grafik. Michael Humpa von Chip Online nannte das Spiel „überzeugend“ und die Grafik des Spiels „gut“.[4] Die Fahrzeuge sind laut Westdeutsche Allgemeine Zeitung mit großer Liebe zum Detail gestaltet.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Intel Awards Level Up 2009: Best Game optimized for Intel Graphics[6]
  • Intel Awards Level Up 2009: Best Threaded Game[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angabe des spieleigenen Hauptmenüs
  2. Kickstarter-Kampagne, zuletzt abgerufen am 4. März 2016.
  3. Spintires: Steam entfernt Spiel, Verwirrung um angebliche Sabotage und Zeitbomben auf www.pcgameshardware.de, zuletzt abgerufen am 4. März 2016.
  4. Michael Humpa: Demo: Spintires, abgerufen am 18. Januar 2015.
  5. WAZ: Games-Kritik Russische Schlammschlacht - Truck-Simulation "Spintires" (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), 12. August 2014.
  6. a b Annie Rodkins (Intel): Level Up 2009 Winners Announced, 15. Oktober 2009, abgerufen am 18. Januar 2015.