Störnstein

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Wappen Deutschlandkarte
Störnstein
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Störnstein hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 44′ N, 12° 13′ OKoordinaten: 49° 44′ N, 12° 13′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neustadt an der Waldnaab
Verwaltungs­gemeinschaft: Neustadt an der Waldnaab
Höhe: 449 m ü. NHN
Fläche: 10,91 km2
Einwohner: 1557 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92721
Vorwahl: 09602
Kfz-Kennzeichen: NEW, ESB, VOH
Gemeindeschlüssel: 09 3 74 158
Gemeindegliederung: 8 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Freyung 17
92660 Neustadt a.d.Waldnaab
Website: stoernstein.de
Erster Bürgermeister: Markus Ludwig (SPD)
Lage der Gemeinde Störnstein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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Karte

Störnstein (bairisch: Sternstoi) ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Neustadt an der Waldnaab.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Oberpfalz-Nord in der Nachbarschaft zu Tschechien.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt acht Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Zur Gemeinde gehören die Gemarkungen Lanz und Störnstein mit den Mündungen der Flüsse Girnitz und Floß in die Naab.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entstehung der Gemeinde Störnstein ist mit der Geschichte der Burg Störnstein (frühere Schreibform Sternstein) verbunden, heute eine Ruine am Rande von Störnstein. Seit dem 12. Jahrhundert liegen urkundlich gesicherte Nachrichten zu dieser Burg vor, die im Nordgau, nördlich von Weiden in der Oberpfalz in dem sich bildenden Bistum Regensburg an einer alten Handelsstraße nach Böhmen lag. In dieser Zeit war sie namensgebender Herrschaftssitz der Reichsritter Stöhr (Stör, Stier, von Stöhren), einer Zweiglinie der Herren von Murach, die um die Burg, bei der eine Ansiedlung robotpflichtiger Bewohner in Erbuntertänigkeit bestand, eine Grundherrschaft aufbauten.

Von den Stöhr gelangten Burg und Herrschaft Sternstein an das Adelsgeschlecht der Pflugk von Rabstein und nach diesen waren die Edelfreien von Heydeck (Heideck) Inhaber der Herrschaft Neustadt an der Waldnaab-Störnstein, die seit 1355 als Kronlehen dem Königreich Böhmen angegliedert und damit reichsunmittelbar war. Wegen ihrer Beteiligung am Schmalkaldischen Bund wurden die Heideck enteignet. Die Guttenstein-Vrtba folgten als Inhaber des Lehens und der dazugehörigen Einkünfte aus den erbuntertänigen Orten. Im Jahre 1575 erhielt Ladislav Popel von Lobkowitz vom Kaiser bzw. der Krone von Böhmen die Herrschaft für zehn Jahre zu Lehen. Im Jahre 1641 während des Dreißigjährigen Krieges kam Sternstein mit Neustadt an der Waldnaab, Waldau, Waldthurn, Schönsee und einer Reihe von Dörfern als Gefürstete Grafschaft Störnstein in den erblichen Besitz des in den Fürstenstand erhobenen Hauses der Lobkowitz. Seit dem Jahr 1653 hatten die Lobkowitz Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat und seit 1742 im bayerischen Reichsrat. Im Jahre 1806 wurde die gefürstete Reichsgrafschaft Sternstein aufgehoben und 1807 mit dem Verwaltungssitz Neustadt an der Waldnaab an das Königreich Bayern unter den Wittelsbachern verkauft.

Als Ergebnis einer Verwaltungsreform entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Lanz mit den Gemeindeteilen Lanz, Oberndorf, Wöllershof, Reiserdorf und der Einöde Ernsthof nach Störnstein eingemeindet.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 0874 0926 1181 1254 1369 1410 1490 1495 1476 1518

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1176 auf 1502 um 326 Einwohner bzw. um 27,7 % der Einwohnerzahl.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist Markus Ludwig (SPD). Er wurde im Jahr 2014 Nachfolger von Boris-Michael Damzog (SPD). 2020 wurde er im Amt bestätigt.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[5] 2014
% Sitze Sitze
Freie Wähler 33,4 4 4
CSU 28,2 4 2
SPD 26,9 3 4
Freie Bürgerliste (FBL) 11,6 1 2

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Gemeinde Störnstein
Wappen der Gemeinde Störnstein
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt mit drei, zwei zu eins gestellten, sechsstrahligen goldenen Sternen, geteilt von Silber und Rot, einem Löwen in wechselnden Farben.“[6]
Wappenbegründung: Der Löwe in Silber und Rot wurde von den Herren von Stör übernommen. Die drei goldenen Sterne sind das Redende Wappen der Grafschaft Störnstein.

Das Wappen wird von der Gemeinde Störnstein seit 1979 geführt.

ehemaliger Gemeindebackofen

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik in Störnstein als Arbeitsort im produzierenden Gewerbe 115 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 413 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. An selbständigen Unternehmen hatte Störnstein 2020 einen Betrieb im verarbeitenden Gewerbe und zwei Betriebe im Bauhauptgewerbe. Im Jahr 2016 waren 16 landwirtschaftlich-bäuerliche Produktionsstätten mit einer Fläche von 581 Hektar, davon 441 Hektar als Ackerfläche genutzt, erwerbstätig.

Ausbildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen in Störnstein. (Stand: 2021):

  • zwei Kindertageseinrichtungen: 56 genehmigte Plätze, 46 betreute Kinder

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sternstein (Störnstein). In: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 6., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44333-8, S. 631.
  • Fürsten von Lobkowitz, Herzöge von Raudnitz. In: Die Wappen des Böhmischen Adels, J. Siebmachers großes Wappenbuch. Band 30, Neustadt an der Aisch 1979, ISBN 3-87947-030-8, S. 196 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Störnstein – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Störnstein in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. April 2021.
  3. Gemeinde Störnstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 538.
  5. Gemeinderatswahl 2020 15. März 2020, Störnstein Amtliches Endergebnis,. 15. April 2020, abgerufen am 4. Januar 2021.
  6. Eintrag zum Wappen von Störnstein in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte