St.-Marien-Kirche (Großenkneten)

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Ansicht von Süden

Die St.-Marien-Kirche in Großenkneten ist die Pfarrkirche der Ev.-luth. Kirchengemeinde Großenkneten, die dem Kirchenkreis Delmenhorst/Oldenburg-Land der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg angehört.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Kirche in Großenkneten wurde bereits gegen Ende des 8. Jahrhunderts unter Abt Gerbert Castus von der Missionszelle Visbek aus gegründet und ist eine Urkirche des nordwestlichen sächsischen Lerigaus.[1] Diese Kirche wurde zusammen mit dem Kloster (cellula) Visbek durch Ludwig den Deutschen 855 der Benediktinerabtei Corvey an der Weser geschenkt.[2][3][4] Durch Ausgrabungen wurden Vorgängerbauten aus der Zeit vor 1000 und um 1300 festgestellt.[5] Aus den schriftlichen Quellen lässt sich entnehmen, dass ein romanisches Kirchengebäude bestanden hat, das im 15. Jahrhundert vergrößert wurde.[6]

Die jetzige Kirche wurde von 1819 bis 1820 unter Verwendung von Mauerresten eines Vorgängerbaus errichtet. Der südliche Querflügel stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts. Der Turm an der Westseite wurde 1873 angefügt.[7]

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der neuere Teil der Kirche ist eine verputzte Saalkirche[5] mit einer Holzdecke und Emporen an allen vier Seiten. Der südliche Querflügel aus Backstein ist spätgotisch und mit Kreuzgratgewölbe ausgestattet. Außen befinden sich Strebepfeiler aus Sandstein.

Der Kirchturm besteht aus Backstein, sein Helm ist mit Schiefer gedeckt.[7]

Das Altarwandbild zur Größe von 9 mal 10 Metern schuf 1965 der Künstler Heinrich Schwarz[8].

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Turm befinden sich zwei Glocken, die 1812 bzw. 1872 gegossen wurden.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Oldenburg. I. Heft: Amt Wildeshausen, Neudruck der Ausgabe 1896, Osnabrück 1976, S. 77–79.
  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bd. 2: Bremen/Niedersachsen, Neubearb., München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 566.
  • Manfred Balzer: Abt Castus von Visbek. Aufsatz. In: Nordmünsterland. Forschungen und Funde 8. 2021. S. 7–63, insbes. S. 41–44 (Digitalisat)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St.-Marien-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Rösener: Das Kloster Corvey und die Christianisierung im westlichen Sachsen. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Jg. 87 (2015), S. 7–32, hier S. 20.
  2. Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Artikel „Gerbert“ (PDF; 7,7 MB) Oldenburg: Isensee, 1992. S. 232.
  3. Theo Kölzer: Corvey, Reichsgut und konstruierte Missionszentren. in: Archiv für Diplomatik Band 65 (2019), S. 1–14, hier S. 6.
  4. Bau- und Kunstdenkmäler, S. 78.
  5. a b Dehio, S. 566.
  6. Bau- und Kunstdenkmäler, S. 78 f.
  7. a b c Bau- und Kunstdenkmäler, S. 79.
  8. Nordwest-Heimat (Beilage der NWZ) am 13. Februar 2016

Koordinaten: 52° 56′ 36,2″ N, 8° 15′ 26″ O