St. Agatha (Oberösterreich)

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St. Agatha
Wappen Österreichkarte
Wappen von St. Agatha
St. Agatha (Oberösterreich) (Österreich)
St. Agatha (Oberösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Grieskirchen
Kfz-Kennzeichen: GR
Fläche: 31,78 km²
Koordinaten: 48° 23′ N, 13° 53′ OKoordinaten: 48° 23′ 10″ N, 13° 52′ 44″ O
Höhe: 603 m ü. A.
Einwohner: 2.153 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 68 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4084
Vorwahl: 07277
Gemeindekennziffer: 4 08 24
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 1
4084 St. Agatha
Website: www.st-agatha.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Mühlböck (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
16
5
4
16 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von St. Agatha im Bezirk Grieskirchen
Lage der Gemeinde St. Agatha (Oberösterreich) im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)AistersheimBad SchallerbachEschenau im HausruckkreisGallspachGaspoltshofenGeboltskirchenGrieskirchenHaag am HausruckHeiligenbergHofkirchen an der TrattnachKallhamKematen am InnbachMeggenhofenMichaelnbachNatternbachNeukirchen am WaldeNeumarkt im HausruckkreisPeuerbachPollhamPöttingPramRottenbachSt. AgathaSt. Georgen bei GrieskirchenSt. ThomasSchlüßlbergSteegenTaufkirchen an der TrattnachTolletWaizenkirchenWallern an der TrattnachWeibernWendlingOberösterreich
Lage der Gemeinde St. Agatha (Oberösterreich) im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Aufgenommen vom Aussichtsturm am Mayrhoferberg
Aufgenommen vom Aussichtsturm am Mayrhoferberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

St. Agatha[1] (auch Sankt Agatha) ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 2153 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Eferding.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Agatha liegt auf 603 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,0 km, von West nach Ost 8,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 31,8 km². 29,7 % der Fläche sind bewaldet, 65,3 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 40 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Königsdorf und St. Agatha.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Beim Oberösterreichischen Bauernkrieg des Jahres 1626 spielte der aus St. Agatha stammende Stefan Fadinger eine führende Rolle. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

St. Agatha war bis 1923 Teil des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen und wurde nach dessen Auflösung dem Gerichtsbezirk Peuerbach zugeschlagen. Gleichzeitig wurde die Gemeinde aus dem Bezirk Eferding herausgelöst und Teil des Bezirks Grieskirchen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.079 Einwohner, 2001 dann 2.121 Einwohner. Die Zunahme erfolgte trotz negativer Wanderungsbilanz (−75), da die Geburtenbilanz größer war (+117). Dies setzte sich auch zwischen 2001 und 2011 fort, sodass die Bevölkerungszahl auf 2.144 Personen im Jahr 2011 anstieg.[3]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Ortschaft Mitterberg (mit 300 Meter Donauzugang) befindet sich die Freizeitanlage mit Yachthafen Schlögen und das Bezirksfeuerwehr-Bootshaus.[4][5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche St. Agatha
Das Stefan-Fadinger-Museum in St. Agatha
Die Stefan-Fadinger-Linde
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in St. Agatha (Oberösterreich)
  • Katholische Pfarrkirche St. Agatha
  • Pfarrhof
  • Stefan-Fadinger-Museum: Das Museum ist Stephan Fadinger, dem Anführer des Oberösterreichischen Bauernkrieges (1626) gewidmet. Es befindet sich im neuen Gemeindezentrum und wurde 2009 eröffnet.
  • Stefan-Fadinger-Denkmal vor dem Gemeindezentrum[6]
  • Stefan-Fadinger-Linde: Die Sommerlinde befindet sich neben einer Kapelle beim Fadingerhof in Parz in der Gemeinde St. Agatha. Die Linde ist unter der Nummer nd233 als oberösterreichisches Naturdenkmal registriert.
  • Pyramide Etzinger Hügel: 13 Meter[7] hohe Meditationspyramide, die auch als Aussichtswarte dient
  • Tabernakelbildstock am Steinhügel

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bauernkriegsspiel: Im Jahr 1974 wurde die „Stefan-Fadinger-Bauerngruppe St. Agatha“ gegründet. 1976 wurde von einer Laienspielgruppe aus St. Agatha für die landesweiten 350-Jahr-Gedenkfeiern das Bauernkriegsspiel „So wolle Gott uns gnädig sein“ (mit der Hauptfigur Stefan Fadinger) aufgeführt. In den Jahren 1981, 1990, 2000, 2004, 2008, 2010 und 2014 folgten in St. Agatha Wiederholungen dieser Aufführung.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1989–2017 Franz Weissenböck (ÖVP)[9]
  • Seit 2017 Manfred Mühlböck (ÖVP)[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Silber zwischen vier roten, sechsstrahligen Sternen in den Ecken ein rotes Herz, aus dem oben in der Mitte an blauen Stengeln drei blaue, eins zu zwei stehende Vergissmeinnichtblüten mit goldenen Butzen wachsen.“
Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb-Rot.

Das 1976 verliehene Gemeindewappen zeigt ein Motiv aus dem Siegel des Oberhauptmannes der aufständischen ob-der-ennsischen Bauern gegen die bayerische Pfandherrschaft 1626, Stefan Fadinger, der in St. Agatha auf dem Hof Fatting am Wald ansässig war.[11]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Fadinger (≈ 1585–1626), Bauernführer im Oberösterreichischen Bauernkrieg 1626
  • Christoph Zeller († 1626), Bauernführer im Oberösterreichischen Bauernkrieg 1626
  • Ignaz Pilat (1820–1870), österreichischer Gärtner, gestaltete den Central Park in New York maßgeblich mit
  • Julius Löcker (1860–1945), Politiker (Deutsche Volkspartei) und Jurist[12]
  • Johann Steinbock (1909–2004), katholischer Priester, Gegner des Nationalsozialismus, vier Jahre Häftling im Konzentrationslager Dachau
  • Franz Haslehner (1933–2019), Politiker (ÖVP), Bürgermeister von Waizenkirchen und Abgeordneter zum österreichischen Landtag

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sankt Agatha – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt in der Aufstellung der Gemeinden der oberösterreichischen Landesregierung im Internet und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde St. Agatha, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 13. April 2019.
  4. Yachthafen Schlögen im Bezirk Grieskirchen. Abgerufen am 7. September 2022.
  5. Bezirksbootshaus fertig gestellt. Abgerufen am 7. September 2022.
  6. Stefan Fadinger wacht nun vor dem neuen Gemeindezentrum in Agatha Artikel von Martin Povacz in den „OÖ Nachrichten“ vom 10. Juni 2009
  7. 13 Meter Pyramide in St. Agatha eröffnet auf regionews.at vom 4. Mai 2015, abgerufen am 27. Oktober 2017
  8. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  9. Bürgermeister Franz Weissenböck kündigt Rücktritt an. In: www1.meinbezirk.at. 30. März 2017, abgerufen am 18. Dezember 2017.
  10. Gemeinde St. Agatha, Gemeinderat. Abgerufen am 13. April 2019.
  11. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 13. April 2019.
  12. https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Locker.shtml, abgerufen am 23. Juni 2020.