SBB RABe 501

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SBB RABe 501
Vorstellung 2016 an der Innotrans in Berlin
Vorstellung 2016 an der Innotrans in Berlin
Vorstellung 2016 an der Innotrans in Berlin
Nummerierung: RABe 501 001–501 029
Anzahl: 41 (davon 29 im Einsatz)
Hersteller: Stadler Rail
Baujahr(e): 2017 (Inbetriebnahme)
Achsformel: 2’Bo’Bo’2’2’2’2’Bo’Bo’2’2’2’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 202’000 mm
Höhe: 4’255 mm
Breite: 2’900 mm
Drehgestellachsstand: 2’750 mm (alle Jakobsdrehgestelle)
2’700 mm (Laufdrehgestelle an der Spitze und am Ende des Zuges)
Leermasse: 380 t
Dienstmasse: 433 t 2 Stehplätze/m²
454 t 4 Stehplätze/m²
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Kurzzeitleistung: 6000 kW ~, 5400 kW[1]/4800 kW =
Dauerleistung: 4720 kW ~, 3920 kW =
Anfahrzugkraft: 300 kN
Raddurchmesser: 920 mm neu
840 mm abgefahren
Stromsystem: 15 kV / 16,7 Hz ~,
25 kV / 50 Hz ~,
3000 V =
Stromübertragung: Stromabnehmer mit Palettenbreiten von 1450 und 1950 mm
Anzahl der Fahrmotoren: 8
Sitzplätze: 422
117 1. Klasse
288 2. Klasse
17 Speisewagen
4 Rollstuhlplätze
Stehplätze: 426
Fußbodenhöhe: 567/765 mm Trittstufe
682/880 mm Einstiegsbereich
950 mm Rollstuhlbereich
1080–1200 mm Hochflurbereich
Niederfluranteil: 27 %[A 1] (550 mm CH, I, D)

100 % (760 mm D)

Die RABe 501 sind 200 Meter lange, elfteilige Gliederzüge der SBB von Stadler Rail. Die SBB bezeichnen die Züge auch als Giruno (abgeleitet aus rätoromanisch girùn für „Bussard“).[2][3] Beim Hersteller heisst der Zug Stadler SMILE (für „Schneller Mehrsystemfähiger Innovativer Leichter Expresszug“, bis 2017 Stadler EC250).[4][5][6]

Auftrag, Bau und Lieferung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die SBB hatten im Jahr 2012 unter dem Projektnamen «BeNe» (Beschaffung Neue internationale Züge) insgesamt 29 Züge für den Nord-Süd-Verkehr ausgeschrieben. Die Züge sollten einstöckig und nicht mit Neigetechnik ausgestattet sein, im Unterschied zu den Fahrzeugen des Ost-West-Verkehrs, für den die SBB 2010 den Twindexx Swiss Express bei Bombardier Transportation bestellt hatten. Neben den etablierten Herstellern von Fernverkehrszügen Alstom Transport, Siemens Rail Systems und Patentes Talgo beteiligte sich an der Ausschreibung auch der Schweizer Hersteller Stadler Rail.[7] Stadler baute erfolgreich Regionalzüge, konnte als Fernverkehrsprodukte jedoch nur modifizierte Regionalzüge vorweisen, die nach Österreich und Norwegen geliefert worden waren.[8] Stadler Rail griff bei der Entwicklung des Zuges auf Komponenten der bisherigen Fahrzeugfamilien zurück.[9] Nachdem keiner der Anbieter die erforderlichen Anforderungen erfüllen konnte, wurde eine zweite Ausschreibungsrunde gestartet, bei der sich Siemens nicht mehr beteiligte. Am 9. Mai 2014 wurde bekanntgegeben, dass die SBB für 980 Millionen Franken den Stadler SMILE ausgewählt haben.[10] Ausserdem bestehe eine Option für den Kauf von 92 weiteren Kompositionen.[10] Stadler Rail konnte sich gegen die Konkurrenzangebote von Alstom und Talgo durchsetzen.[8]

Allerdings erhoben beide Wettbewerber Einspruch gegen die Vergabe, weshalb die SBB den Vertrag mit Stadler zunächst nicht unterschreiben durften.[11][12] Zwar zog Alstom seinen Einspruch im September 2014 zurück,[13] doch die Auftragserteilung blieb weiter blockiert, bis das Bundesverwaltungsgericht im Oktober 2014 in einem Zwischenbescheid die Klage seitens Talgo als «weitgehend offensichtlich unbegründet»[14] einstufte und daher die Auftragsvergabe ermöglichte. Talgo hatte moniert, dass das Angebot von Stadler Rail, das teurer als das eigene sei, von den SBB als das wirtschaftlich günstigste angesehen worden war. Dem hielt das Gericht entgegen, dass nicht allein die Anschaffungskosten, sondern auch die künftigen Kosten in die Rechnung einbezogen werden können.[14] Am 30. Oktober 2014 wurden die Verträge zwischen den SBB und Stadler Rail unterzeichnet.[15]

Seit 2015 wird das Projekt bei den SBB unter dem Namen «Giruno» (abgeleitet aus rätoromanisch girùn für «Bussard») geführt.[16]

Design[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Design der Züge wurde von Nose Design entwickelt[17] und vom Design Preis Schweiz in der Edition 2017/18 mit dem Design Leadership Prize: Focus Ageing Society ausgezeichnet.[18][19]

Inbetriebsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadler «SMILE» während einer Testfahrt zwischen Erlen und Romanshorn

An der Innotrans 2016 präsentierte Stadler[20] am 21. September 2016 im Beisein des CEO der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Andreas Meyer, sowie Peter Spuhler, Group CEO und Eigentümer von Stadler, den neuen Eurocity-Zug Giruno in Form eines fünfteiligen Kurzzuges. Der erste komplett fertiggestellte elfteilige Zug wurde seit April 2017 erprobt[21] und konnte regelmässig in der Nähe von Stadlers Inbetriebssetzungszentrum in Erlen beobachtet werden. Im Beisein von Bundespräsidentin Doris Leuthard fand am 18. Mai 2017 in Bussnang der feierliche Roll-out statt[22][23]. Um die von den SBB gewünschten Auslandszulassungen zu erhalten, wurde mit mehreren Zügen sowohl im Heimatland wie in den angrenzenden Ländern Italien, Deutschland und Österreich getestet.[24] Um die Zulassungsbedingungen für die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h zu erfüllen, wurden am 23. Februar 2018 zwischen Hannover und Göttingen[24] sowie über Ostern im Gotthard-Basistunnel Probefahrten mit bis zu 275 km/h (+10 % von 250 km/h) erfolgreich durchgeführt.[25][26]

Am 4. April 2019 erteilte das Bundesamt für Verkehr (BAV) den neuen Hochgeschwindigkeitszügen SMILE von Stadler, von den SBB Giruno genannt, eine Betriebsbewilligung für 200 km/h in Einzeltraktion auf dem Schweizer Netz. Die Genehmigung für Italien in Doppeltraktion erhielten die Züge im März 2020 von der Eisenbahnagentur der Europäischen Union (ERA).[27] Die Zulassung für Deutschland erfolgte im Oktober 2020[28], Österreich sollte im Dezember 2021 folgen[veraltet][29]. Am 8. Mai 2019 erfolgte die erste kommerzielle Fahrt zwischen Zürich HB und Erstfeld. Seit Mitte Mai 2019 wurden sie regelmässig auf einzelnen Strecken eingesetzt, um Betriebserfahrung auf dem Heimatnetz zu sammeln. Zu Beginn erfolgte dieses hauptsächlich von Basel SBB nach Zürich Flughafen und zurück, da die SBB ihre Werkstatt in Basel als Wartungsstützpunkt ausgewählt hat.[30]

Seit Dezember 2019 verkehren die Züge fahrplanmässig durch den Gotthard-Basistunnel und verbinden Basel/Zürich mit Chiasso bzw. Lugano.[31] Fahrten nach Italien bis Mailand erfolgten seit 12. August 2020, seit September auch in Doppeltraktion. Zu Zielen in Italien über Mailand hinaus wurden 2020 Testfahrten durchgeführt.[32]

Am 10. Mai 2021 wurde der letzte der 29 Züge von den SBB abgenommen.[33][29]

Optionseinlösungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022 löste die SBB die Option für sieben weitere Züge ein, die bis 2026 geliefert werden sollen. Diese Züge werden für den Ausbau des grenzüberschreitenden Verkehrs nach Deutschland benötigt[34], wo sie ab 2026 auf Hochgeschwindigkeitsstrecken wie der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel mit 250 km/h verkehren sollen.[35] Das Auftragsvolumen beträgt etwa 250 Mio. Schweizer Franken.[36]

2024 erweiterte die SBB die Optionseinlösung um fünf weitere Züge. Diese fünf Züge ermöglichen ab 2026 einen Angebotsausbau im internationalen Verkehr via Gotthardachse nach Italien.[37] Sie sollen zusammen mit den sieben Giruno produziert werden, die 2022 bestellt wurden.[38]

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die neuen Züge werden seit 2019 in der Schweiz eingesetzt, zuerst zwischen Zürich-Flughafen und Basel, seit Ende 2019 bis Chiasso und seit August 2020 bis nach Mailand.[31][32] Am Gotthard ersetzen die Züge langfristig die Neigezüge der Typen ICN und ETR 610, die auf kurvigen Strecken wie der Jurasüdfusslinie eingesetzt werden.[39] Der Giruno ist auch in Italien, Deutschland und Österreich zugelassen.[10][29]

Seit dem Jahr 2022 fahren die Züge von Basel und Zürich nach Lugano, Mailand und weiter nach Genua beziehungsweise Sestri Levante, Bologna und Venedig.[35][40][29]

Per dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wäre mit der Linie Frankfurt–Zürich–Mailand der erstmalige Einsatz in Deutschland vorgesehen gewesen, dies verzögert sich jedoch aufgrund des Eisenbahnunfalls im Gotthard-Basistunnel bis zur vollständigen Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels.

Technisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einheiten laufen, abgesehen von den Führerstandsenden, nur auf Jakobs-Drehgestellen. Sie sind deshalb an keiner Stelle ohne Nutzung von Hebezeugen und Hilfslaufwerken trennbar. Die Drehgestelle und sämtliche Gelenke sind mit Schlingerdämpfern ausgerüstet. Sie sind unter den beiden Einphasenwechselspannungen von 15 kV mit 16,7 Hz und 25 kV mit 50 Hz sowie mit der in Italien üblichen Gleichspannung von 3 kV einsetzbar. An den Führerstandsenden sind die Endwagen mit Scharfenbergkupplungen Typ 10 mit Kontaktaufsätzen ausgerüstet. Diese Kupplungen werden im ungenutzten Zustand durch Klappen abgedeckt.

Die Giruno bieten Multifunktions- und Fahrradabteile. Rollstuhlfahrerplätze und die behindertengerechten WCs sind in beiden Wagenklassen zu finden. Die übrigen Toilettenbereiche gliedern sich in je drei Kabinen: ein Unisex-WC, ein für Damen vorbehaltenes WC sowie eine Pissoir-Kabine.[41] Die Züge verfügen über WLAN, Steckdosen der Typen F und J an allen Sitzen, große Gepäckablagen und ein Beleuchtungskonzept mit LED-Lampen.[29]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraumansicht: 2. Klasse
Fahrradstellplatz im EC 250

Die Flotte sollte laut ursprünglicher Bestellung aus zwei Varianten bestehen: 19 Züge mit Speisewagen (Typ 1) und 10 Züge ohne Speisewagen, dafür mit einem zusätzlichen Zweitklasswagen (Typ 2). Anfang 2015 haben die SBB beschlossen, alle 29 Züge mit Speisewagen zu bestellen, so dass es keine Unterschiede innerhalb der Flotte gibt.[16] [9]

Bodenniveau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jede Einheit verfügt auf jeder Seite über zwei Einstiege auf 550 mm (Bahnsteighöhe in der Schweiz, in Italien, in Österreich und teilweise in Deutschland), jeweils an den Wagen vor und nach dem Speisewagen. Zusätzlich befindet sich in der Mitte aller Wagen auf jeder Seite ein Einstieg auf 760 mm (Fernverkehrsbahnsteighöhe in Deutschland).[42][43]

Bedingt durch die niedrige Einstiegshöhe ist das Bodenniveau in den Wagen nicht einheitlich: An den Wagenenden über den Drehgestellen sind die Sitzplätze auf Podesten angeordnet. Der Mittelgang steigt zu den Gelenken hin mit Rampen an.

Bestuhlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zu den bisherigen EuroCity-Reisezugwagen der SBB verfügen die Giruno in beiden Wagenklassen auch über Sitze in Reihenbestuhlung. Diese Sitze verfügen über Klapptische am Vordersitz.[44] Die Mehrzahl der Sitze ist jedoch weiterhin vis-à-vis angeordnet. In der 2. Klasse verfügen bei den Vis-à-vis-Sitzgruppen nur die Fensterplätze über Tische, in der 1. Klasse gibt es je Sitzgruppe einen grossen, gemeinsamen Tisch.

Zugtaufen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RABe 501 006 am Bahnhof Basel SBB

Am 8. August 2019 wurde als erster Zug der 501 003 in Bellinzona auf den Namen San Gottardo getauft.[45]

Am 31. August 2019 wurde der erste Zug mit einem Kantonswappen versehen. Der 501 007 erhielt in Erstfeld das Wappen des Kanton Uri.[46] Am 26. September 2019 wurde 501 011 auf den Namen Thurgau getauft.[47] Am 23. November 2019 wurde 501 009 auf «Zürich» getauft.[48] Am 15. Dezember 2019 wurde 501 008 auf den Namen Ceneri 2020 getauft und wirbt damit für die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels.[49] Am 12. Juni 2021 erhielt der 501 001 das Wappen des Kantons Tessin, es war die erste Taufe nach einen anderthalbjährigen Unterbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie.[33] Am 29. August 2021 wurde der 501 015 in Rapperswil auf den Namen Kanton St. Gallen getauft.[50] Nachdem der 501 008 das Werbedesign für den Ceneri-Basistunnel verloren hatte, erhielt er das Wappen der Gemeinde Monteceneri.[51] Am 21. Mai 2022 wurde der 501 026 auf den Namen Kanton Basel-Stadt getauft, dies im Rahmen der Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum der Schweizer Bahnen in Bahnhof Basel SBB.[52]

Die restlichen Züge sollen die Namen Ceneri, Simplon und die Namen der 26 Kantone erhalten. Entgegen der früheren Absicht werden die Kantonswappen nicht gemäss den Nummern der Ae 6/6 vergeben, sondern nach der Verfügbarkeit der Fahrzeuge.[48] Die Wappen werden unter den Seitenfenstern der Führerkabinen ohne den Zusatz «Kanton» sowie im Speisewagen angebracht.[53]

Seit Anfang 2023 erhielten die bisher wappenlosen Züge Wappen und Namen in «stillen Taufen». Die Kantone wurden darüber informiert und können auf Wunsch einen passenden Anlass für eine Taufe organisieren.[54] Der 501 002 Kanton Aargau wurde am 8. Dezember 2023 anlässlich der offiziellen Eröffnung der Schleife Brunegg in Mägenwil nachträglich getauft.[55]

RABe 501 001 Ticino RABe 501 011 Kanton Thurgau RABe 501 021 Kanton Graubünden1
RABe 501 002 Kanton Aargau RABe 501 012 Kanton Solothurn1 RABe 501 022 Kanton Vaud1
RABe 501 003 San Gottardo RABe 501 013 Kanton Zug RABe 501 023 Kanton Wallis1
RABe 501 004 Kanton Schwyz1 RABe 501 014 Kanton Bern1 RABe 501 024 Kanton Neuenburg1
RABe 501 005 Kanton Nidwalden1 RABe 501 015 Kanton St. Gallen RABe 501 025 Kanton Genève1
RABe 501 006 Kanton Obwalden1 RABe 501 016 Kanton Glarus1 RABe 501 026 Kanton Basel-Stadt
RABe 501 007 Kanton Uri RABe 501 017 Kanton Fribourg/Freiburg1 RABe 501 027 Kanton Schaffhausen1
RABe 501 008 Monteceneri RABe 501 018 Kanton Appenzell Ausserrhoden1 RABe 501 028 Kanton Jura1
RABe 501 009 Kanton Zürich RABe 501 019 Kanton Appenzell Innerrhoden1 RABe 501 029 Simplon1
RABe 501 010 Kanton Baselland1 RABe 501 020 Kanton Luzern
1 
Wappen wurde ohne Taufe angebracht[54]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederflur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadler Rail bezeichnet den SMILE als „weltweit ersten einstöckigen Niederflur-Hochgeschwindigkeitszug“,[9] dies bezieht sich aber lediglich auf die Möglichkeit eines stufenfreien Einstiegs an den Norm-Perronhöhen im Einsatzgebiet (55 cm und 76 cm über Schienenoberkante). Hingegen existieren bereits niederflurige Hochgeschwindigkeitszüge (z. B. Talgo 250 und 350) mit einer durchgängigen Fussbodenhöhe von 760 mm. Im Unterschied zu diesen sind bei den SMILE Rampen oder Treppen zu überwinden, um auf die Fussbodenhöhe von 940 mm beziehungsweise 1200 mm (über den Drehgestellen) zu kommen.

Lärmdämmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 2020 wurde berichtet, dass die Lärmdämmung in den Fahrzeugen unzureichend ist. Es heißt, dass die Giruno viel lauter sind als andere europäische Hochgeschwindigkeitszüge wie die ICE in Deutschland, die TGV in Frankreich oder die Frecciarossa und Italo in Italien. Ein Grund dafür ist, dass sich die Einstiege in Wagenmitte befinden, so dass der Fahrgastraum nicht immer durch eine weitere Innentür von den Einstiegsräumen getrennt ist – anders als bei herkömmlichen Zügen.[56][57] Im Laufe des Jahres 2020 sollten Nachbesserungen durch den Hersteller erfolgen.[58]

Zuverlässigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Züge hatte Kinderkrankheiten und Anlaufschwierigkeiten, die sich in Fehlfunktionen der verschiedenen Systeme, wie z. B. der Außentüren, der Bugklappen oder des Steuerungssystems, manifestierten. Diese führten dann auch zu einigen Ausfällen.[29][56][57] Die Zuverlässigkeit der Züge lag 2019 und 2020 unter der von der SBB erwarteten Marke.[59]

Raumaufteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt getrennte Toiletten für Männer und Frauen. Die Gänge sind relativ schmal. In der 1. Klasse gibt es Sitzplätze mit Tischen zum Arbeiten. Pro Bahn Schweiz kritisiert die Anzahl der Fahrradabstellplätze sowie die Lichtverhältnisse im Fahrgastraum, die als zu hell empfunden werden. Beanstandet werden auch unbequeme Sitze und ein zu lautes akustisches Signal beim Öffnen der Tür.[56][57]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • N.N.: SBB-Entscheid über Züge für Nord-Süd-Verkehr. In: Elektrische Bahnen. Nr. 10/2014. DIV Deutscher Industrieverlag, Oktober 2014, ISSN 0013-5437, S. 571.
  • Fabian Scheeder, Walter von Andrian: Erster RABe 501 „Giruno“ für die SBB vorgestellt. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 7. Minirex, 2017, ISSN 1022-7113, S. 342–347.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stadler SMILE – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alois Starlinger, Reinhard Bühl, Thomas Legler (2016): Das Zulassungskonzept für den EC 250 / Giruno Hochgeschwindigkeitszug. Seite 13. PDF-Dokument. abgerufen am 14. Mai 2016.
  2. https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/im-zug/unsere-zuege/giruno.html
  3. Der neue Hochgeschwindigkeitszug der SBB nimmt Formen an. Ein Holzmodell gibt einen ersten Einblick, was die Passagiere erwarten dürfen. In: bazonline.ch. 7. Juli 2015, abgerufen am 7. Juli 2015.
  4. SMILE auf stadlerrail.ch (Memento vom 18. August 2017 im Internet Archive)
  5. EC250: Mit einem SMILE durch den Gotthard-Basistunnel Auf: bahnonline.ch
  6. Marina Winder: Medienmitteilung: Mit einem SMILE durch den Gotthard-Basistunnel. Hrsg.: Stadler Rail Group. Bussnang 17. August 2017.
  7. Thomas Schlittler: Peinlich: Die SBB finden keinen Zug für den Gotthard-Basistunnel. Aargauer Zeitung, 17. Januar 2014, abgerufen am 23. Februar 2015.
  8. a b Daniel Wachter: SBB-Auftrag für 29 neue Nord-Süd-Züge geht an Stadler. Caboruivo, 9. Mai 2014. Abgerufen am 30. Juni 2014
  9. a b c Stadler Rail: Stadler Rail gewinnt Ausschreibung für NEAT-Züge, abgerufen am 1. Oktober 2016
  10. a b c Neue Zürcher Zeitung: 29 Züge für die SBB: Grossauftrag für Stadler Rail. 9. Mai 2014, abgerufen am 5. Juni 2014
  11. «Beschwerde eingereicht». watson.ch, 2. Juni 2014
  12. Matthias Pfander: Spuhler und das doppelte Nein. Tagesanzeiger, 3. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014
  13. Stadler-Konkurrent Alstom zieht seine Beschwerde zurück. tagesanzeiger.ch, 17. September 2014
  14. a b Katharina Fontana: Sieg für Stadler Rail und SBB. NZZ Online, 30. Oktober 2014, abgerufen am 1. November 2014.
  15. SBB und Stadler Rail haben Verträge unterzeichnet. NZZ Online, 31. Oktober 2014, abgerufen am 1. November 2014
  16. a b Alle BeNe-Züge erhalten einen Speisewagen, Schweizer Eisenbahn-Revue 4/2015, Seite 187
  17. Giruno-Designer: «Begeistert ein Zug nicht, kann ich einpacken». In: 20min.ch. 12. Juli 2017, abgerufen am 8. September 2020.
  18. Stadler EC250 Giruno, Design Leadership Prize: Focus Ageing Society. In: designpreis.ch. Design Preis Schweiz, abgerufen am 8. September 2020.
  19. Jeroen Van Rooijen: Design-Preis Schweiz 2017/18: Integrale Gestaltung gewinnt. In: NZZ Bellevue. 3. November 2017, abgerufen am 8. September 2020.
  20. InnoTrans 2016: Frei- und Gleisgelände zeigt 123 brandneue Fahrzeuge. In: Bahn-Nachrichtenarchiv. Abgerufen am 21. Oktober 2020 (deutsch).
  21. Giruno auf Testfahrt in Romanshorn. (Video) YouTube, 28. April 2017, abgerufen am 6. Mai 2018.
  22. Roll-out Giruno: Stadler präsentiert den neuen Gotthard-Zug in Fahrt – Zulassungsverfahren für vier Länder startet. In: Bahnonline.ch. 18. Mai 2017, abgerufen am 6. Mai 2018.
  23. Neue Gotthard-Züge: Giruno ersetzt Cisalpino – ein Zug mit Wlan. In: SRF. 18. Mai 2017, abgerufen am 6. Mai 2018.
  24. a b Mit 275 km/h durch den Gotthard Basistunnel. In: info24. 3. April 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  25. Giruno: Mit 275 km/h durch den Gotthard-Basistunnel. In: bahn manager Magazin. 3. April 2018, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  26. "Giruno" von Stadler fährt erstmals mit 275 km/h durch den Gotthard. In: St. Galler Tagblatt. 3. April 2018 (archive.org [abgerufen am 6. April 2018]).
  27. Stadler: Gotthardzug Giruno hat die Zulassung für Italien erhalten. Pressemeldung von Stadler. In: Lok-Report. 6. März 2020, abgerufen am 19. Juni 2022.
  28. Stadler: Annual Report 2020 (PDF; 5,8 MB; S. 25 von 130). Abgerufen am 19. Juni 2022.
  29. a b c d e f Giruno. SBB, abgerufen am 19. Juni 2022.
  30. Der Gotthardzug Giruno hat die Betriebsbewilligung erhalten. In: Bahnonline.ch. 5. April 2019, archiviert vom Original am 6. April 2019; abgerufen am 15. Juli 2019.
  31. a b Gotthardzug „Giruno“ der SBB im Passagierbetrieb unterwegs. In: Internationales Verkehrswesen. Meks, 8. Mai 2019, abgerufen am 7. Juli 2015.
  32. a b Sandro Hartmeier: Giruno seit 10. August 2020 zwischen Zürich und Mailand im Einsatz. In: bahnonline.ch. 17. November 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  33. a b Christian Ammann, Stephan Frei: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 7. SVEA, 2021, ISSN 0013-2764, S. 308.
  34. Redaktion Bahnonline: DB und SBB bauen das Bahnangebot zwischen Deutschland und der Schweiz weiter aus. 15. Oktober 2020, abgerufen am 19. Juni 2022.
  35. a b SBB bestellt sieben weitere Giruno-Züge. In: Bahnonline.ch. 15. Juni 2022, abgerufen am 19. Juni 2022 (deutsch).
  36. SBB bestellt sieben weitere SMILE bei Stadler. Pressemitteilung der Stadler Rail AG, 15. Juni 2022, abgerufen am 15. Juni 2022.
  37. Medienstelle SBB: SBB bestellt fünf weitere Giruno-Züge. 14. Februar 2024, abgerufen am 14. Februar 2024.
  38. Christian Ammann, Stephan Frei: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 3. SVEA, 2024, ISSN 0013-2764, S. 108.
  39. Rollmaterial-Beschaffung Nord-Süd-Verkehr: SBB vergibt Auftrag für 29 neue Züge an Stadler Rail. SBB Medienmitteilung, 9. Mai 2014, abgerufen am 5. Juni 2014.
  40. Giruno: der neue Gotthard-Personenzug | SBB. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  41. Elektrischer Hochgeschwindigkeitstriebzug EC250, Schweizerische Bundesbahnen (SBB), Schweiz, Informationsblatt auf der Internetseite der Stadler Rail AG
  42. Hans Galli: Was die neuen SBB-Züge mitbringen. Tagesanzeiger, 10. Mai 2014. Abgerufen am 5. Juni 2014
  43. «Giruno» - Das ist der neue Gotthard-Zug in Blick.ch, 2. Mai 2019
  44. siehe https://www.zwomp.de/2014/05/20/nose-ec250-sbb/ Nose gestaltet Neat-Züge, zwomp.de, 20. Mai 2014
  45. Erste Giruno-Zugstaufe im Tessin: SBB RABe 501 003 auf den Namen «San Gottardo» getauft. In: Bahnonline.ch. 8. August 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  46. SBB Giruno «Uri» – Erste Zugstaufe auf Kantonsnamen. In: Bahnonline.ch. 31. August 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  47. Giruno «Thurgau» – der neue Botschafter für den Kanton. In: Bahnonline.ch. 26. September 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  48. a b Stephan Frei, Christian Ammann: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 9. SVEA, 2019, ISSN 0013-2764, S. 400.
  49. Ein Jahr vor Ceneri 2020: Ziele und Herausforderungen der SBB. In: Bahnonline.ch. 17. Dezember 2019, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  50. Neuer Gotthard-Zug Giruno auf den Namen «St. Gallen» getauft. In: Bahnonline.ch. 29. August 2021, abgerufen am 29. August 2021.
  51. Stephan Frei, Christian Ammann: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 10. SVEA, 2021, ISSN 0013-2764, S. 454.
  52. 175 Jahre Schweizer Bahnen: ÖBB und SBB präsentieren den Liegewagen der Zukunft. In: Bahnonline.ch. 21. Mai 2022, abgerufen am 8. Dezember 2023 (deutsch).
  53. Jedem Kanton sein Wappen: eine bewährte Idee für die Zukunft. SBB Historic, abgerufen am 1. September 2019.
  54. a b Stephan Frei, Christian Ammann: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 4. SVEA, 2023, ISSN 0013-2764, S. 168.
  55. Christian Ammann, Stephan Frei: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 1. SVEA, 2024, ISSN 0013-2764, S. 23.
  56. a b c Neuer SBB-Paradezug mit Makeln: Der Giruno von Stadler Rail ist zu laut. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  57. a b c Gerhard Lob: Nord-Süd-Verkehr – Neuer SBB-Paradezug mit Makeln: Der Giruno von Stadler Rail ist zu laut. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  58. Gerhard Lob: Neuer SBB-Paradezug mit Makeln: Der Giruno von Stadler Rail ist zu laut. In: aargauerzeitung.ch. CH Media, 13. Januar 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  59. Gerhard Lob: Pannen und Evakuierungen bei den SBB: Bei der Zuverlässigkeit überholt der Doppelstöcker den Giruno-Zug von Stadler. In: aargauerzeitung.ch. CH Media, 17. November 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.

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