Kongresszentrum Karlsruhe

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Das Kongresszentrum Karlsruhe ist das größte innerstädtische Kongresszentrum Deutschlands und wird von der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH betrieben. Es befindet sich in Lauflage zum Hauptbahnhof und umfasst etwa 20.000 m² Ausstellungsfläche in vier Hallen, die um den 10.000 m² großen Festplatz angeordnet sind.[1]

Bis zur Eröffnung des Messegeländes Karlsruhe 2003 wurde das Kongresszentrum auch für die Durchführung von Fach- und Publikumsmessen genutzt. Hier fanden unter anderem die große Regionalmesse Offerta und die Learntec statt. 1980 wurde der Gründungsparteitag der Grünen in der Stadthalle abgehalten.

Das Kongresszentrum besteht aus der Stadthalle, dem Konzerthaus, der Schwarzwald- und der Gartenhalle. Das Herzstück des Kongresszentrums, die Stadthalle, ist seit Mitte 2017 in der Sanierung und geschlossen. Die Nancyhalle gehört heute nicht mehr zum Kongresszentrum.

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadthalle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadthalle

Die Stadthalle hat 5 Veranstaltungssäle für 4.000 Personen, 5 Konferenzräume sowie 17 Seminarräume und 3 Foyers mit insgesamt 6.000 m² Fläche.[2] Die denkmalgeschützte Säulenvorhalle wurde von dem ursprünglich 1915 von Curjel & Moser als Ausstellungshalle erbauten Vorgängerbau übernommen. Die heutige, nach Plänen von Herman Rotermund und Christine Rotermund-Lehmbruck als Haus im Haus erbaute Stadthalle wurde 1985 eröffnet.[3]

Konzerthaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konzerthaus

Das neoklassizistische Konzerthaus entstand 1913 bis 1915 nach Plänen der Architekten Curjel & Moser. Die denkmalgeschützte[4] Halle verfügt über einen großen und einen kleinen Saal sowie drei Seminarräume und zwei Foyers.[5]

Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Säulenportikus wurde erst 1993/94 wiederhergestellt.[6] Seit 1996 ersetzt eine Konzertszene von Stephan Balkenhol mit sechs Musikern aus glasierter Keramik das ursprünglich im Giebelfeld angebrachte Relief Geburt der Venus.[7] Nach der Zerstörung des Theaters am Schlossplatz 1944 und bis zur Eröffnung des Neubaus am Ettlinger Tor 1975 diente das Konzerthaus als provisorische Spielstätte für das Badische Staatstheater.[8]

Schwarzwaldhalle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzwaldhalle

Die denkmalgeschützte Schwarzwaldhalle wurde von Erich Schelling und Ulrich Finsterwalder entworfen und nach nur sechs Monaten Bauzeit am 19. August 1953 eröffnet.[9] Bemerkenswert ist das freitragende Hängedach der Halle aus einer sechs Zentimeter starken Beton„schale“ (Seilnetz) bestehend, das erstmals in einer derartigen Größe gebaut wurde und in Fachkreisen weltweit Beachtung fand.[10] Im Inneren befinden sich 2.575 m² säulenfreie Ausstellungsfläche, alternativ haben bis zu 3.500 Personen Platz. Die Schwarzwaldhalle ist mit der Gartenhalle verbunden.[11]

Gartenhalle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gartenhalle

Die Gartenhalle bietet 5.000 m² Fläche, hat eine Deckenhöhe von bis zu 10 Meter und eine sehr hohe Bodenbelastbarkeit, was sie für Ausstellungen schwerer Maschinen geeignet macht.[12] Sie wurde 1990 an der Stelle eines Vorgängerbaus eröffnet und ist somit die neueste Halle des Kongresszentrums. Der denkmalgeschützte Kamin eines alten Heizkraftwerks ist in den Bau integriert.[13]

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U-Bahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der U-Bahnhof Kongresszentrum liegt östlich des Festplatzes am Kongresszentrum. Er liegt im Südabzweig-Tunnel unterhalb der Via Triumphalis (Ettlinger Straße) und besitzt die beiden Gleise 3–4. Es verkehren mehrere Linien der Stadtbahn und eine Linie der Straßenbahn. Der unterirdische Bahnhof wurde im Rahmen der Kombilösung ab 2012 erbaut und im Dezember 2021 eröffnet.

Stadtbahn & Straßenbahn
2 S 1 S 11 S 4 S 52 S 7 S 8

Stillgelegte Straßenbahnhaltestellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im näheren Umfeld des Kongresszentrums befanden sich bis zur Eröffnung des U-Bahnhofs zwei Straßenbahnhaltestellen. Die oberirdische Haltestelle Kongresszentrum (ehemals: Volkswohnung/Staatstheater) liegt nordöstlich des jetzigen U-Bahnhofs, die Haltestelle Konzerthaus westlich der Stadthalle. Beide Haltestellen sind nicht barrierefrei ausgebaut und werden seit Dezember 2021 nur noch von einigen wenigen Fahrten täglich bedient.[14]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesstraße 10 schließt nördlich an das Kongresszentrum an, mit ihr ist über die Anschlussstelle Karlsruhe-Mitte eine schnelle Verbindung zur Autobahn A5 möglich.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrike Plate: Hauchdünne Spannung. Die Schwarzwaldhalle am Karlsruher Festplatz. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 32. Jg. 2003, Heft 2, S. 184 (PDF)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kongresszentrum Karlsruhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. messe-karlsruhe.de, abgerufen am 24. Januar 2016.
  2. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Stadthalle. Webseite der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, abgerufen am 24. Januar 2016.
  3. Geschichte: Vor 25 Jahren neue Stadthalle eröffnet. In: Stadtzeitung Karlsruhe vom 27. August 2010, abgerufen am 7. Februar 2014.
  4. Kulturdenkmale Südweststadt, Festplatz 9, abgerufen am 7. Februar 2014
  5. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Konzerthaus. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  6. Helmuth Bischoff: Karlsruhe. DuMont Reiseverlag, 2008, ISBN 978-3-7701-6505-6, S. 79.
  7. Konzerthaus in neuem Glanz. In: Focus Nr. 26 vom 24. Juni 1996.
  8. Geschichte des Badischen Staatstheater Karlsruhe, abgerufen am 7. Februar 2014
  9. Karlsruhe: Stadtchronik. Webseite der Stadt Karlsruhe, Stand 6. März 2013, abgerufen am 7. Februar 2014.
  10. Clemens Kieser: Schwarzwaldhalle – Ein Meisterwerk des Architektur- und Ingenieurbaus der Nachkriegszeit. Webseite der Stadt Karlsruhe, Stand 2. Oktober 2012, abgerufen am 7. Februar 2014.
  11. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Schwarzwaldhalle. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  12. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Gartenhalle. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  13. Stadtchronik Karlsruhe, abgerufen am 17. Mai 2011
  14. Liniennetzplan ab Dezember 2021. In: kvv.de. Karlsruher Verkehrsverbund, abgerufen am 10. Mai 2022.

Koordinaten: 49° 0′ 9,7″ N, 8° 24′ 4,5″ O