Stefan Gronert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stefan Gronert (* 1964) ist ein deutscher Kunsthistoriker, Foto-Theoretiker und Ausstellungskurator.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gronert studierte Kunstgeschichte, Pädagogik, Germanistik und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. 1990 schloss er sein Studium mit dem M.A. und einer Arbeit zu den „Black Paintings“‘ von Frank Stella ab. 1993 wurde er mit einer Dissertation zu den Erasmus-Bildnisse von Hans Holbein dem Jüngeren in Bochum promoviert.[1] Gronert untersucht darin eine Gruppe der gemalten Bildnisse des Erasmus von Rotterdam aus den Jahren 1523 und um 1532, die sich in Basel, Paris und New York befinden.

Im gleichen Jahr trat er als Volontär in das Kunstmuseum Bonn ein. Seit 1996 leitete er dort die Grafische Sammlung, die auch einen umfangreichen fotografischen Bestand umfasst. Von 2009 bis 2016 war Gronert zudem Kurator für Gegenwartskunst am Kunstmuseum Bonn und Fachredakteur von sehepunkte. Als Dozent am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn initiierte er 2005 zusammen mit Anne-Marie Bonnet die Veranstaltungsreihe "photography talks".[2]

Seit Mai 2016 ist Gronert als Kurator für Fotografie und Medienkunst am Sprengel Museum Hannover tätig.[3] Sein Arbeitsschwerpunkt erstreckt sich seitdem auf die Theorie und Geschichte der Fotografie als Form der bildenden Kunst. 2017 initiierte er einen von der Stiftung Niedersachsen finanzierten Foto-Theorie-Blog.[4] Seit 2023 ist Gronert zudem stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des Sprengel Museums.

Er war Lehrbeauftragter (Schwerpunkt Theorie und Geschichte der Fotografie) an den Kunsthistorischen Instituten der Universität Bonn, der Universität Köln, der Hochschule der Bildenden Künste, Dresden, der Universität Osnabrück, der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und der Hochschule Hannover.

Kuratierte Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2023: Adrian Sauer: Truth Table (Sprengel Museum Hannover / Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz)
  • 2023: Gottfried Jäger: Generative Systeme 1960 bis 2020 (Sprengel Museum Hannover / Museum im Kulturspeicher, Würzburg)
  • 2021: TRUE PICTURES? Zeitgenössische Fotografie aus Kanada und den USA (Sprengel Museum Hannover / Museum der Moderne, Salzburg)[5]
  • 2020: Kleine Geschichte(n) der Fotografie, #2 (Sprengel Museum Hannover)[1]
  • 2019: Fiona Tan: Goraiko (Sprengel Museum Hannover)
  • 2019: Gezielte Setzungen: Übermalte Fotografie in der zeitgenössischen Kunst (Sprengel Museum Hannover)
  • 2019: Louisa Clement: Remote Control (Sprengel Museum Hannover / Ludwig Forum für internationale Kunst, Aachen)
  • 2018: Anne Collier: Photographic (Sprengel Museum Hannover / Fotomuseum Winterthur)
  • 2018: Kleine Geschichte(n) der Fotografie, #1 (Sprengel Museum Hannover)[6]
  • 2018: Figuren: Rineke Dijkstra und die Sammlung des Sprengel Museum Hannover. SPECTRUM – Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen (Sprengel Museum Hannover)
  • 2016: Mit anderen Augen: Das Porträt in der zeitgenössischen Fotografie (Kunstmuseum Bonn)
  • 2015: Ceal Floyer (Kunstmuseum Bonn)
  • 2014 Andreas Schulze – Fenster zum Hof (Kunstmuseum Bonn)[7]
  • 2013: Mary Heilmann und Blinky Palermo (Kunstmuseum Bonn)
  • 2012: Lewis Baltz, Fotografien (Kunstmuseum Bonn, Kestnergesellschaft Hannover)
  • 2011: Laura Owens (Kunstmuseum Bonn)
  • 2010: Der Westen leuchtet! (Kunstmuseum Bonn)
  • 2009: Franz Ackermann (Kunstmuseum Bonn)
  • 2008: Gert & Uwe Tobias (Kunstmuseum Bonn, Kunstverein Heilbronn)
  • 2007: John Baldessari: Music (Kunstmuseum + Kunstverein Bonn)
  • 2006: Gerhard Richter: Porträts, Museumsberg Flensburg
  • 2005 Jörg Sasse (Kunstmuseum Bonn, Kunstverein Hannover)
  • 2004: Gerhard Richter. Printed! Druckgrafik, Foto-Editionen und Künstlerbücher (mit Hubertus Butin), (Kunstmuseum Bonn, anschließend Kunstmuseum Luzern und andere Orte)
  • 1999: Große Illusionen: Demand, Gursky, Ruscha (Kunstmuseum Bonn, MoCA Miami)
  • 1997–2007: Zeichnung heute I-IV (Kunstmuseum Bonn), Ausstellungsreihe

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefan Gronert: Bild-Individualität. Die „Erasmus“-Bildnisse von Hans Holbein dem Jüngeren. Schwabe, Basel 1996, ISBN 3-7965-0999-1.
  2. photography talks - Zeitgenössische Fotografie im Gespräch. Kunsthistorisches Institut, Bonn.
  3. Daniel Alexander Schacht: Sprengel Museum in Hannover: Wertschätzung für die Fotografie. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 29. Dezember 2016.
  4. Foto Kunst Theorie - Der Sprengel FOTO-Blog
  5. True Pictures? • Zeitgenössische Fotografie aus Kanada und den USA. Abgerufen am 17. November 2021 (deutsch).
  6. Internetseite der Ausstellung
  7. Burkhard Maus: Andreas Schulz – Fenster zum Hof (Memento vom 28. Juni 2015 im Internet Archive). In: art – Das Kunstmagazin. Blog vom 10. Dezember 2014.
  8. Andrea Gnam: Qualitätssiegel der Fotografie. In: Deutschlandfunk. 14. Oktober 2014.