Stefan Gebhardt

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Stefan Gebhardt 2018

Stefan Gebhardt (* 5. März 1974 in Wippra, Kreis Hettstedt) ist ein deutscher Politiker (Die Linke). Er ist seit 1998 Abgeordneter im Landtag von Sachsen-Anhalt. Von 2019 bis 2023 war er Vorsitzender der Partei Die Linke Sachsen-Anhalt.

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebhardt besuchte die Polytechnische Oberschule und von 1990 bis 1992 das Gymnasium Markt Hettstedt. Es folgte eine dreijährige Ausbildung zum Krankenpfleger im Kreiskrankenhaus Aschersleben, welche er 1996 abschloss. Anschließend war er in diesem Beruf bis 1998 im selben Krankenhaus tätig. Gebhardt ist verheiratet und Vater eines Kindes.

Neben seiner Parlamentarischen Arbeit ist er ehrenamtliches Mitglied in einer Reihe von Vereinen, darunter der Volkssolidarität Mansfelder Land, im Theaterzweckverband, im Verein „Freunde des Theaters“ e. V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt.

Politische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebhardt trat 1991 in die PDS ein. Innerhalb der Jugendorganisation seiner Partei übernahm er von 1994 bis 2004 den Posten als Sprecher der Linke-Jugend „Die ROTfüchse“ Hettstedt. In der PDS war er von 1994 bis 1998 Mitglied im PDS-Kreisvorstand Mansfelder Land. Von 1999 bis 2005 war er als Kommunalpolitiker für die Partei im Stadtrat Hettstedt. Seit 2007 ist er Mitglied im Kreistag Mansfeld-Südharz.

Am 29. Juni 2019 wurde Gebhardt ohne Gegenkandidaten mit 69,5 Prozent der Stimmen zum Landesvorsitzenden der Linken Sachsen-Anhalt gewählt.[1] Er übte das Amt bis August 2023 aus.

Er war von 2009 bis 2016 stellvertretendes Mitglied im ARD-Programmbeirat sowie Mitglied im Aufsichtsrat der Kulturwerk GmbH Mansfeld-Südharz.

In Vorbereitung auf die Landtagswahl 2021 erarbeitete er gemeinsam mit der Fraktionsvorsitzenden Eva von Angern ein Thesenpapier unter dem Titel „Nehmt den Wessis das Kommando!“, in dem Westdeutschen „Ausbeutung“ und eine „Unkultur der Verachtung“ vorgeworfen wird.[2] Zuvor hatten die beiden gemeinsam ein Wahlplakat ebenfalls unter dem Slogan „Nehmt den Wessis das Kommando“ für die Landtagswahl vorgestellt, welches nicht nur von allen anderen Parteien, sondern auch innerparteilich kritisiert wurde.[3][4]

Abgeordneter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebhardt wurde im Zuge der Landtagswahl 1998 über die Landesliste in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt. Im April 2005 gab Gebhardt sein Mandat im Zuge eines staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens zurück, das eingeleitet wurde, nachdem auf einem von ihm genutzten Rechner kinderpornographisches Material gefunden wurde.[5] Das Verfahren wurde gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt.[6] Seit der Landtagswahl 2006 ist Gebhardt wieder Mitglied des Landtages.

Er sitzt für seine Fraktion im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Medien sowie im Ausschuss für Bildung und Kultur. Zudem ist er Mitglied im MDR-Rundfunkrat (Fernsehausschuss und Telemedienausschuss) und im ARD-Programmbeirat.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Holzapfel (Hrsg.): Landtag von Sachsen-Anhalt. 6. Wahlperiode 2011–2016. Stand: 31. August 2011. NDV, Rheinbreitbach 2011, S. 59 (Volkshandbuch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stefan Gebhardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Parteitag in Burg: Die Linken wählen Stefan Gebhardt zu ihrem neuen Chef. In: Mitteldeutsche Zeitung. 29. Juni 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
  2. Timo Lehmann: Linke macht Stimmung gegen »Wessis«. In: Spiegel Online. 30. April 2021, abgerufen am 30. April 2021.
  3. Sarah Peinelt: Kritik am Wahlplakat der Linken in Sachsen-Anhalt. In: MDR. 24. April 2020, abgerufen am 30. April 2021.
  4. „Nehmt den Wessis das Kommando“: Kritik an Linken-Wahlplakat in Sachsen-Anhalt. In: RND. 26. April 2021, abgerufen am 30. April 2021.
  5. DER SPIEGEL: Kinderpornos auf Festplatte: PDS-Abgeordneter legt Mandat nieder - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 4. Dezember 2020.
  6. https://www.presseportal.de/pm/47409/721559