Steinkräuter

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Steinkräuter

Berg-Steinkraut (Alyssum montanum), Illustration

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus: Alysseae
Gattung: Steinkräuter
Wissenschaftlicher Name
Alyssum
L.

Die Pflanzengattung Steinkräuter (Alyssum) gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Alyssum cuneifolium aus Atlas der Alpenflora
Schirmtraubige Blütenstände des Wulfen-Steinkrautes (Alyssum wulfenianum)
Samen des Kelch-Steinkrautes (Alyssum alyssoides)

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alyssum-Arten wachsen als ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, selten Halbsträucher und erreichen Wuchshöhen von etwa 8 bis 100 Zentimeter. Die Wurzel ist dünn und spindelförmig ausgebildet. Oberirdische Pflanzenteile besitzen meist sitzende Sternhaare oder selten einfache Haare (Trichome). Die aufrechten, aufsteigenden oder liegenden Stängel können verzweigt oder unverzweigt sein.

Die gestielten oder sitzenden Laubblätter sind in grundständigen Rosetten und/oder wechselständig am Stängel verteilt angeordnet. Die einfachen Blattspreiten sind ganzrandig.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traubige Blütenstände stehen einzeln oder in schirmtraubigen oder rispigen Gesamtblütenständen zusammen und enthalten wenige bis viele Blüten. Die Blütenstiele sind dünn oder gedrungen.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die vier Kelchblätter sind eiförmig bis länglich. Die vier Kronblätter sind gelb, weiß oder selten rosafarben. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden können ein-, beidseitig oder nicht geflügelt sein und es können Anhängsel vorhanden sein oder sie sind gezähnt. Die Staubbeutel sind eiförmig oder länglich. Es sind vier Nektardrüsen vorhanden, eines auf jeder Seite der seitlichen Staubblätter, aber es sind keine mittleren Nektardrüsen vorhanden. In jedem Fruchtknoten befinden sich in apikaler oder parietaler Plazentation ein oder zwei (selten vier bis acht) Samenanlagen. Die Narbe ist kopfig.

Die gestielten Schötchen sind meist sehr flach und je nach Art unterschiedlich geformt. mit geflügelten oder ungeflügelten Samen gebildet. Auf den flaumig behaarten oder glatten Klappen befinden sich keine Nerven. Das Replum ist gerundet. Das breite Septum ist vollständig ausgebildet, häutig und ohne Nerven. Die in zwei Reihen oder ohne Reihen liegenden Samen sind abgeflacht, mehr oder weniger kreis- bis eiförmig und können Flügel besitzen. Der Samenmantel kann glatt oder leicht netzartig sein.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gattungsname Alyssum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 650–652[1] erstveröffentlicht. Typusart ist Alyssum montanum L.[2] Synonyme für Alyssum L. sind: Gamosepalum Hausskn., Psilonema C.A.Mey., Ptilotrichum C.A.Mey.[3] Der Gattungsname Alyssum leitet sich vom griechischen a- für nicht oder ohne und lyssa für Tollwut oder Wahnsinn ab.

Die Gattung Alyssum gehört zur Tribus Alysseae in der Familie der Brassicaceae.[4]

Die Areale der Alyssum-Arten liegen hauptsächlich in Südosteuropa, Südwestasien und Nordafrika. Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist der Mittelmeerraum. Einige Arten sind in vielen Gebieten der Welt Neophyten.[5]

Seit 2015 gibt es nur noch etwa 114 Alyssum-Arten :[5][3]
Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides)
Alyssum gmelinii
Schötchen von Alyssum simplex
Alyssum strigosum
Alyssum wulfenianum subsp. wulfenianum
Alyssum wulfenianum subsp. ovirense

Einige Arten gehören nicht mehr in die Gattung Alyssum:

2015 wurden etwa 87 Arten aus der Gattung Alyssum in die Gattung Odontarrhena C.A.Mey. ex Ledeb. gestellt.[5][6]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl von Linné: Species Plantarum, 2, 1753, S. 650–652 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. Alyssum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 25. Mai 2015.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj Karol Marhold, 2011+: Brassicaceae.: Datenblatt Alyssum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Alyssum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  5. a b c Stanislav Španiel, Matúš KempaEsteban Salmerón-Sánchez, Javier Fuertes-Aguilar, Juan F. Mota, Ihsan A. Al-Shehbaz, Dmitry A. German, Katarína Olšavská, Barbora Šingliarová, Judita Zozomová-Lihová, Karol Marhold: AlyBase: database of names, chromosome numbers, and ploidy levels of Alysseae (Brassicaceae), with a new generic concept of the tribe. In: Plant Systematics and Evolution, Volume 301, Issue 10, Dezember 2015, S. 2463–2491. doi:10.1007/s00606-015-1257-3 online.
  6. Karol Marhold, 2011: Brassicaceae.: Datenblatt Odontarrhena In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinkräuter (Alyssum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien