Stevenskerk (Nijmegen)

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Turm der Kirche
Gesamtansicht der Kirche von der Fahrradbrücke Snelbinder

Die Stevenskerk oder Grote Kerk (deutsch Große Kirche) ist die historische Hauptpfarrkirche der niederländischen Stadt Nijmegen (deutsch Nimwegen) in der Provinz Gelderland. Heute gehört die Kirche zur ökumenischen Citygemeinde. Sie ist nach dem heiligen Erzmärtyrer Stephanus benannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Nijmeger Pfarrkirche war der Heiligen Gertrudis geweiht und befand sich im Bereich der Burg. Im Jahre 1254 stellte das Kölner Stift St. Aposteln als Pfarrherr ein Gelände im Zentrum der Stadt zur Verfügung, auf dem eine neue Kirche errichtet werden konnte. Nach knapp zwanzig Jahren, 1273 wurde sie dem Heiligen Stephanus geweiht. Diese ursprüngliche romanische Basilika erhielt um 1300 einen Westturm, um die Mitte des 14. Jahrhunderts einen gotischen Chor und um 1400 breitere gotische Seitenschiffe. Zwischen 1423 und 1456 errichtete Meister Gisbert Schairt einen Chorumgang. Im Jahr 1475 wurde an der Kirche ein Stiftskapitel eingerichtet.

Innenansicht
Kirchentorbogen vom Kirchhof aus gesehen

Im 16. Jahrhundert erfolgte der Neubau eines Querhauses in spätgotischen Formen. Nachdem die Ausstattung der Kirche schon vorher dem Bildersturm zum Opfer gefallen war, wurde 1591 endgültig die Reformation eingeführt; das Stift wurde aufgehoben. Die geplante Erneuerung des westlichen Kirchenschiffs wurde nicht mehr durchgeführt. 1604/05 erhielt der Kirchturm seinen charakteristischen Abschluss in Formen der Renaissance. Die monumentale Königsorgel wurde 1774–1776 von Christian Ludwig König erbaut.[1] 1944 wurde die Stevenskerk bei der Bombardierung von Nijmegen schwer beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte von 1953 bis 1969.

Orgeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stevenskerk verfügt über vier Orgeln: die Chororgel stammt aus der Zeit um das Jahr 1700, die Assendelftorgel aus dem Jahr 1750, die Königsorgel aus den Jahren 1773–1776, und die Clerinxorgel aus dem Jahr 1848. Mit Ausnahme der Clerinxorgel, die über ein neues Orgelwerk verfügt, haben alle Instrumente den Status „Rijksmonument“.[2]

Die größte, bekannteste Orgel ist die „Königsorgel“. Das Instrument wurde in den Jahren 1773 bis 1776 durch den Kölner Orgelbauer Christian Ludwig König (1717–1789) erbaut. Das Instrument hat 55 Register (ca. 3.600 Pfeifen) auf drei Manualen und Pedal.[3]

I Rückpositif C–f3
Bourdon 16′
Prestant 8′
Klein bourdon 8′
Flûte traverse (D) 8′
Octaaf 4′
Flûte à bec 4′
Quint 3′
Klein octaaf 2′
Flageolet 1′
Mixtuur VI
Carillon (D) III
Trompet 8′
Basson 8′
Vox humana 8′
Tremulant
II Hauptwerk C–f3
Prestant 16′
Octaaf 8′
Roergedekt 8′
Gemshoorn 8′
Quintgedekt 6′
Octaaf 4′
Roerfluit 4′
Tertiaan 315
Superoctaaf 2′
Fournituur III
Mixtuur VI
Trompet (B/D) 16′
Trompet 8′
III Bovenwerk C–f3
Quintadena 16′
Coppel 8′
Wijdgedekt 8′
Viola da gamba 8′
Octaaf 4′
Quintfluit 112
Mixtuur V
Nasard II
Cornet (D) VI
Superoctaaf (B) 2′
Carillon (D) III
Trompet (B) 4′
Hautbois (D) 8′
Vox angelica (B) 2′
Vox humana 8′
Echo (D) 8′
Tremulant
Pedalwerk C–d1
Principaal 16′
Subbas 16′
Violonbas 16′
Quintbas 12′
Octaafbas 8′
Roerbas 8′
Quint 6′
Octaaf 4′
Bombarde 16′
Trompet 8′
Clairon 4′
Cornetbas 2′

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Gorissen: Nimwegen. Kleve 1956 (Niederrheinischer Städteatlas II.1).
  • Herman de Heiden: De St. Stevenskerk te Nijmegen. Geschiedenis, bouwgeschiedenis en rondgang. Nijmegen 2002.
  • Hettie Peterse u.a: De Stevenskerk. 750 jaar spiegel van Nijmegen. Nijmegen 2017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stevenskerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stevenskerk: Orgels en kronen (Memento vom 9. Juni 2013 im Internet Archive)
  2. Übersicht über die Orgeln der Stevenskerk (niederländisch)
  3. Informationen zur Königs-Orgel (niederländisch)

Koordinaten: 51° 50′ 52″ N, 5° 51′ 45″ O