Stipo a bambocci

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Stipo a Bambocci

Stipo a bambocci (Plural: Stipi a bambocci) bezeichnet einen bestimmten Typus von Kabinettschränken der Renaissance in Oberitalien mit durch eine Platte verschließbarer Front. Das Konstruktionsholz ist wertvolles Nussbaum- und Nussbaummaserholz, z. T. speziell importierter Kaukasischer Nussbaum.

Bambocci[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Besonderheit der Stipi a Bambocci sind ihre pummeligen, kleinen geschnitzten Figuren, die in dieser Anbringungsweise und Ausführung bei Kabinetten und Kommoden einzigartig sind. Bei einigen noch erhaltenen Exemplaren stehen die Bambocci-Figuren miteinander in einem Kontext und bilden zusammen ein ikonographisches Programm, wie z. B. am Stipo a Bambocci im Castello Sforzesco in Mailand, wo die Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies dargestellt ist.

Werkstatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch neue Forschungen konnte eine Werkstatt identifiziert werden, die den neuen Kabinetttypus des Stipo a Bambocci erfunden und entwickelt hat[1].

Datierung und Lokalisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die frühesten Stipi a Bambocci traten um bzw. kurz nach 1560 in Genua/ der Provinz Ligurien auf. Bereits kurz nach ihrem ersten Auftreten begann die Nachfrage nach diesen Stücken zu wachsen und die handwerkliche Produktion weiterer Stipi a Bambocci wurde begonnen. Das Ende des ersten Jahrzehnts des 17. Jahrhunderts (gegen 1608/09) bedeutete auch das Ende der Produktion der Stipi a Bambocci.

Erhaltene Stücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Original erhaltene Stücke sind sehr selten (< 12 Exemplare) und finden sich nur noch in bedeutenden Privatsammlungen und Museen, etwa im Museo Poldi Pezzoli, Bagatti-Valsecchi oder Castello Sforzesco, alle in Mailand.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm von Bode: Die italienischen Hausmöbel der Renaissance. Leipzig 1920.
  • William Macdongal Odom: A history of Italian furniture. 2. Bde., o. O. 1966.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltkunst: Pummel macht gute Figur, Heft 5/ Mai 2008, S. 28f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]