Suomen maaseudun puolue

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Suomen Maaseudun Puolue
Finlands Landsbygdsparti
Finnische Landpartei
Logo der SMP
Partei­vorsitzender Raimo Vistbacka (1992–1995)
General­sekretär Timo Soini (1992–1995)
Gründung 1959
Auflösung 1995
Haupt­sitz Helsinki
Aus­richtung Bauernpartei, Populismus
Farbe(n) Blau

Suomen maaseudun puolue (Abk. SMP, deutsch uneinheitlich übersetzt: Finnische Bauernpartei, Agrarpartei, Landvolkpartei) war eine finnische populistische Partei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bauernpartei entwickelte sich 1959 aus einer Splittergruppe des Landbundes (Maalaisliitto) und wurde vor allem mit ihrem Vorsitzenden Veikko Vennamo identifiziert, einem ehemaligen Landbund-Abgeordneten, der sich vehement gegen den Parteichef Urho Kekkonen ausgesprochen hatte, weil dieser zu sowjetfreundlich sei. Vennamo war Vorsitzender der SMP von 1959 bis 1979. Die Organisation wurde als Protestpartei verstanden, die versprach, sich für die unzufriedenen „einfachen Leute“ einzusetzen, die von den etablierten Parteien vergessen worden seien. Vor allem ökonomisch verarmte kleine Landwirte, die durch die Gebietsabtretungen nach dem Fortsetzungskrieg und die nachfolgende Umsiedlung ihr Land verloren hatten, waren eine zentrale Zielgruppe der Partei.[1]

Die Partei erhielt besonders im agrarisch geprägten und strukturschwachen Mittel- und Nordfinnland Stimmen. 1970 erreichte sie ihr bestes Wahlergebnis mit über 10 Prozent.[2] Nach einem schwachen Abschneiden bei den Kommunalwahlen 1975 gründeten unter anderem sechs der 18 Parlamentsabgeordneten der SMP die Partei der Einheit des Finnischen Volkes, die nach den Wahlen 1975 jedoch nur noch mit einem Abgeordneten vertreten war.[3] Die Partei verlor zu Beginn der 1990er Jahre an Bedeutung und löste sich 1995 auf. Die „Wahren Finnen“ (Perussuomalaiset) gelten als eine Nachfolgepartei der Bauernpartei.

Führungspolitiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parteivorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generalsekretäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parlamentswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Abgeordnete Stimmen Prozent
1962 0 49.773 2,2
1966 1 24.351 1,0
1970 18 265.939 10,5
1972 18 236.206 9,2
1975 2 98.815 3,6
1979 7 132.457 4,6
1983 17 288.711 9,7
1987 9 181.938 6,3
1991 7 132.133 4,9
1995 1 36.185 1,3

Kommunalwahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Kommunalvertreter Stimmen Prozent
1960 359 52.524 2,7
1964 ? 30.683 1,4
1968 910 165.139 7,3
1972 646 125.061 5,0
1976 245 56.091 2,1
1980 348 83.265 3,0
1984 639 142.474 5,3
1988 453 95.258 3,6
1992 354 64.880 2,4

Präsidentschaftswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Kandidat Wahlmänner Stimmen Prozent
1968 Veikko Vennamo 33 231.282 11,4
1978 Veikko Vennamo 10 114.488 4,7
1982 Veikko Vennamo 1 71.947 2,3
1988 – ² 7 120.043 4,0

² Unterstützung der Kandidatur von Mauno Koivisto (Sozialdemokraten)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anders Widfeldt: “A fourth phase of the extreme right? Nordic immigration-critical parties in a comparative context”. In: NORDEUROPAforum (2010:1/2), 7–31, http://edoc.hu-berlin.de/nordeuropaforum/2010-1/widfeldt-anders-7/XML/
  2. Anders Widfeldt: “A fourth phase of the extreme right? Nordic immigration-critical parties in a comparative context”. In: NORDEUROPAforum (2010:1/2), 7–31, http://edoc.hu-berlin.de/nordeuropaforum/2010-1/widfeldt-anders-7/XML/
  3. Finnische Briefmarken - Annäherung an Europa (1972 - 1994) Mathias Kalle Dalheimer & Gert W. F. Murmann (20. November 2008)