Schwedische Luftstreitkräfte

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Flygvapnet


Wappen der schwedischen Luftwaffe
Aufstellung 1. Juli 1926
Staat Schweden Schweden
Streitkräfte Schwedische Streitkräfte
Stärke 2.700 Soldaten[1]
Konflikte Winterkrieg
Kongo-Krise
ISAF
Militäreinsatz in Libyen 2011
Leitung
Kommandeur Generalmajor Carl-Johan Edström[2]
stellv. Kommandeur Brigadegeneral Anders Persson[3]
Insignien
Flugzeugkokarde
Hoheitszeichen (Seitenleitwerk)
Luftfahrzeuge
Abfangjäger Saab 39 Gripen
Aufklärungsflugzeug/
-hubschrauber
Saab 340
Gulfstream IV
Ausbildung Saab 105
Transportflugzeug/
-hubschrauber
Lockheed C-130 Hercules
NH90
Agusta A109
Sikorsky UH-60

Die schwedische Luftwaffe (schwedisch Flygvapnet) ist eine Teilstreitkraft der Streitkräfte Schwedens.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1911 erhielt die schwedische Marine ein im Land modifiziertes Flugzeug des Typs Blériot XI von einem Industriellen geschenkt, die so genannte Nyrop-Blériot nr 3. Der erste militärische Flug in Schweden fand am 3. Februar 1912 statt, als Leutnant Olle Dahlbeck mit einer Blériot XI-2bis den Stockholmer Schärengarten umflog. Ebenfalls 1912 erhielt das Heer seine beiden ersten Flugzeuge, eine Nieuport IV.G und eine Bréguet C.U 1.

Von da an entwickelten beide Teilstreitkräfte unabhängig voneinander fliegende Komponenten. Insgesamt erwarb im Zeitraum von 1911 bis 1917 das Heer 42 Flugzeuge und die Marine 22. Diese Flugzeuge waren ausschließlich für die Aufklärung vorgesehen. 1912 entstand in Axvalla der erste schwedische Militärflugplatz mit Fliegerschule.

Angesichts der rasanten Entwicklung der Technik wurden die einzelnen Modelle schnell durch neue ersetzt. 1914, beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs, verfügte Schweden daher nur über acht einsatzbereits Flugzeuge und rund 20 militärische Piloten, die diese bedienen konnten. Während des Krieges war das neutrale Schweden von Flugzeugimporten aus beiden Kriegskoalitionen und damit von allen weltweit bedeutenden Herstellern abgeschnitten. Auch aus diesem Grund wurde 1915 mit Thulinverken der erste eigene Flugzeugbauer gegründet.

Bereits während des Ersten Weltkrieges setzte sich die Idee einer Fliegertruppe als eigenständiger Teilstreitkraft mit verschiedenen, auch kämpfenden Einsatzszenarien durch. 1925 beschlossen Regierung und Parlament dieses Konzept verbindlich, insbesondere gegen den Widerstand der Marine.

Anfangsjahre und Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die schwedische Luftwaffe wurde im Jahr 1926 als eigene Organisation innerhalb der schwedischen Streitkräfte geschaffen. Das Hauptquartier befand sich in Malmen. In den folgenden Jahren konzentrierte sich die neue Teilstreitkraft auf die Anschaffung von Bombern. 1936 war ein Zahlenverhältnis von vier Bombern zu einem Jäger erreicht. 1937 wurde nicht zuletzt auf Initiative des Militärs der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Saab gegründet.

Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war die schwedische Luftwaffe für ein Land dieser Größe von sehr geringer Stärke. Schweden verfügte über rund 180 einsatzbereite aber meist veraltete Maschinen: rund 40 Junkers Ju 86, 30 Hawker Hart, 50 Gloster Gladiator, jeweils 25 Heinkel HE 5 und Fokker C.V sowie 15 Heinkel He 115 in der Torpedobomber-Ausführung. Zudem stellte sich schnell heraus, dass der Schwerpunkt auf Bomber nicht den aktuellen Anforderungen entsprach, in denen Bomber von gegnerischen Jägern bedroht waren und einer eigenen Jägereskorte bedurften. Moderne Aufklärungsflugzeuge waren überhaupt nicht vorhanden. Die schwedische Luftwaffe war zu diesem Zeitpunkt rund 6.700 Mann stark, darunter rund 1.000 Berufssoldaten, 4.700 Wehrpflichtige und 1.000 Zivilbeschäftigte. Ein Zusammenstoß mit der deutschen Luftwaffe erfolgte am 14. September 1939, als die schwedische Jägerflotte einige deutsche Aufklärungsflugzeuge zum Rückzug aus dem schwedischen Luftraum zwang.

1940 unterstützte Schweden Finnland im Winterkrieg gegen die Sowjetunion mit zwölf Gloster-Gladiator-Flugzeugen und Personal. 1941 stellte die Politik den Schwerpunkt der Beschaffung auf Jäger um und bemühte sich allgemein um die Aufrüstung der Luftwaffe. Im August 1943 verfügte sie über rund 390 Flugzeuge. Zum Kriegsende 1945 waren es rund 800. Zudem war Saab die Konstruktion erster Düsenflugzeuge gelungen, die qualitativ denen der Großmächte entsprachen.

Kalter Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweden lag während des Kalten Krieges zwischen zwei rivalisierenden Machtblöcken. Der westliche Nachbar Norwegen war seit 1949 Mitglied der NATO, im Nordosten trennte nur das ebenfalls neutrale Finnland Schweden von der UdSSR. Es entstand die Doktrin, dass Schweden sich jederzeit selbst gegen einen Gegner wehren können sollte. Der Abschuss zweier schwedischer Flugzeuge durch die sowjetische Luftwaffe über internationalen Gewässern im Juni 1952 wurde als Catalina-Affäre bekannt.

Die schwedische Rüstungspolitik setzte vor allem auf inländische Produkte, was bei Flugzeugen nahezu gleichbedeutend mit Saab-Modellen war. Zu Beginn des Kalten Krieges wurde der Schutz der eigenen Luftstreitkräfte bei einem sowjetischen Kernwaffenerstangriff mit dem Härten der Flugplätze begegnet. So ließ die Flygvapnet auf sechs Flugplätzen Flugzeugkavernen bauen. Nach einem Doktrinwechsel wurde vom Bau weiterer Flugzeugkavernen abgesehen und auf das BAS60-Konzept umgeschwenkt. Gemäß der Einsatzdoktrin waren STOL-Eigenschaften gefordert. Die Flugzeuge sollten gemäß dem Konzept Flygbassystem 60 auf Kriegflugplätzen mit Landstraßen als Pisten starten und landen, wenn ihre eigentlichen Basen nach Luftangriffen unbrauchbar gewesen wären. Rund um die Flugplätze wurden je sechs Überlandstraßen doppelt so breit wie üblich angelegt, um die Fahrbahnen für Starts und Landungen nutzen zu können. Angrenzend wurden Straßen in die Wälder gebaut, um gesonderte Stellplätze für die Wiederbewaffnung und Betankung zu schaffen. Die Verlegung von Basen zu den Ausweichspisten wurde von einem Fahrzeugkonvoi begleitet, welcher Munition, Treibstoff und Wartungsmaterial umfasste. Pro Kriegsflugplatz teilte sich eine Staffel von zwölf Flugzeugen in kleinere Rotten auf. Somit hätte der Feind statt der ihm bekannten 17 Flugplätze rund 90 Kriegspisten angreifen müssen. Im Verlauf der 1950er Jahre wurde erstmals das integrierte Luftverteidigungssystem Stril einsatzfähig, das in den folgenden Jahrzehnten immer wieder Modernisierungen erfuhr. Auch wurden eigene Raketen zum Einsatz von fliegenden Plattformen entwickelt, unter anderem die RB 04 zur Bekämpfung von Schiffen.

Bis Ende der 1950er Jahre war der Umbau des Arsenals mit Schwerpunkt auf Kampfflugzeugen gelungen. Schweden verfügte zu diesem Zeitpunkt über die viertgrößte Luftstreitmacht der Welt. Wesentlichen Anteil daran hatte das 1955 erstmals an die Truppe ausgelieferte Mehrzweckkampfflugzeug Saab 32.[4]

In den 1960er-Jahren besaß die schwedische Luftwaffe allein 1000 Kampfflugzeuge, um den Luftraum zu sichern und im Ernstfall Luftüberlegenheit erringen zu können. Dabei wurden u. a. 120 Hawker Hunter eingesetzt.[5]

1963 bestätigte sich der schon länger bestehende Spionageverdacht gegen den Luftwaffenoffizier und Diplomat Stig Wennerström. Er hatte Details zum Stril-System und die vollständigen Baupläne des Kampfflugzeugs Saab 35 Draken an die Sowjetunion verraten. Dies führte unter anderem zu einem erheblichen Umbau des Stril-Netzwerks.

Ab 1960 wurde die Draken zunächst als reiner Jäger, dann in verschiedenen anderen Rollen in der schwedischen Luftwaffe eingeführt. In den 1960er, verstärkt in den 1970er Jahren, setzte sich in Schweden eine militärkritische Haltung durch. Dies führte zu einer Abrüstung, die auch den Flugzeugbestand betraf. Dennoch erfolgte mit der 1971 beginnenden Truppenzuführung des Mehrzweckkampfflugzeugs Saab 37 Viggen eine erneute Modernisierung.[6]

Kongo-Krise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. Juni 1960 entließ Belgien die Kolonie Belgisch-Kongo (heute Demokratische Republik Kongo, auch Zaire oder Kongo-Kinshasa) in die Unabhängigkeit. Im September 1960 kam es zu einer Verfassungskrise und Anfang 1961 zur Aufspaltung des Landes in mehrere Teile. Die Vereinten Nationen beschlossen zu handeln und Blauhelm-Soldaten in den Kongo zu entsenden (Operation „UNOC“).

Die schwedische Luftwaffe unterstützte diese Mission von Oktober 1961 bis April 1963 mit elf Saab 29 Tunnan und einem F 22 genannten Verband. Die schwedische Führung entschied, nur vier Saab 29 wieder nach Schweden zurückzuführen; für die Landesverteidigung waren die Flugzeuge bereits veraltet und wurden nicht mehr gebraucht. Die Mehrzahl verblieb im Kongo beziehungsweise wurde beim Abzug der schwedischen Truppen gesprengt.

Ende des Kalten Krieges und neues Jahrtausend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Ende des Kalten Krieges 1991 und der Gründung der Partnerschaft für den Frieden (Partnership for Peace, PfP) 1994 fiel die äußere Bedrohung weg und damit auch die Rechtfertigung, eine derart große Armee (und Luftwaffe) aufrechtzuerhalten. Die schwedische Luftwaffe musste sich neu orientieren und strukturieren. So wurden Verbände aufgelöst, Fliegerhorste und andere Liegenschaften geschlossen. Das betraf unter anderem die Militärflugplätze Ljungbyhed, Karlsborg, Norrköping und Söderhamn.

Nach der Jahrtausendwende wurden noch einmal drei Flugplätze geschlossen, sodass sich das Gros der schwedischen Militärflugplätze seitdem im Süden des Landes befindet. Die schwedische Luftwaffe betreibt nunmehr (Stand 2013) 300 Flugzeuge, davon vier Einsatzstaffeln mit Saab 39 Gripen als Abfangjäger, zwei in Luleå und zwei in Ronneby. In Såtenäs befindet sich das Ausbildungsgeschwader für den Typ.

Von Juni 2003 bis Juni 2004 betrieb eine schwedische Flughafeneinheit den Flughafen Kindu in der Demokratischen Republik Kongo.

Zur Vorbereitung auf internationale Einsätze und um den Erfahrungsschatz ihrer Piloten zu vergrößern, nimmt Schweden mittlerweile auch an Großübungen wie Red Flag teil, so etwa zu Beginn des Jahres 2013.[7]

Einsatz in Afghanistan und Usbekistan im Rahmen von ISAF[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2002 beteiligen sich die schwedischen Streitkräfte am internationalen Militäreinsatz ISAF in Afghanistan. Zu diesem Zweck waren C-130-Transportflugzeuge erst in Termez in Usbekistan (2002–2004) und danach bis 2012 auf dem Flughafen Mazar-e-Scharif stationiert. Soldaten der schwedischen Luftwaffe unterstützten zudem 2004 das Camp in Mazar-e-Scharif, in dem sie als Flugbetriebsspezialisten eingesetzt wurden.[8] Zudem waren von Anfang April 2013 bis Mitte Mai 2014 Blackhawk-Hubschrauber für Medevac-Einsätze dort stationiert.[9]

Einsatz über Libyen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flygvapnet unterstützte den internationalen Militäreinsatz in Libyen 2011 durch den Einsatz von acht Kampfflugzeugen des Typs Saab JAS 39 Gripen, einer S 102 Korpen (Gulfstream IV) zur Aufklärung elektronischer und Fernmeldesignale (SIGINT), einem Transportflugzeug C-130 Hercules und einem Kontingent von etwa 130 Soldaten. Die Gripen-Kampfflugzeuge standen den internationalen Kräften nur zu Aufklärungszwecken zur Verfügung, nicht aber für Bodenangriffe. Diese Einschränkung war Voraussetzung für die Zustimmung der Sozialdemokraten zum Antrag der Minderheitsregierung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt im schwedischen Reichstag. Während des Einsatzes flogen schwedische Kampfflugzeuge etwa 580 Aufklärungsmissionen.[10][11]

Ausblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die schwedische Luftwaffe plant seit Anfang 2014 die Erneuerung ihrer Lufttransportkapazitäten. So sollen die C-130H aufgrund ihrer abnehmenden Verfügbarkeit durch ein neues Muster, z. B. die neuere Version C-130J, ersetzt werden, auch der Kauf einer oder mehrerer Embraer KC-390 wird erwogen. Die Flugzeuge mit der zusätzlichen Fähigkeit zur Betankung in der Luft sollen das Training der Gripen-Besatzungen sicherstellen, um diese weiterhin in Einsätzen wie über Libyen einsetzen zu können. Auch die Zusammenlegung des Pilotentrainings mit anderen Nationen wird überlegt.[12]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure der schwedischen Luftwaffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die schwedische Luftwaffe wird von einem Befälhavare im Dienstgrad Generalmajor geführt. Von 1926 bis 1998 war die offizielle Bezeichnung Flygvapenchef, von 1998 bis 2003 Generalinspektör för flygvapnet, von 2003 bis 2013 Flygvapeninspektör und seit 2014 wieder Flygvapenchef.

Liste der Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flygvapenchef

Generalinspektörer för flygvapnet

Flygvapeninspektörer

Flygvapenchef

Dienstgradabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dienstgradstruktur der schwedischen Streitkräfte wurde in den vergangenen Jahren (zuletzt 2009) an die NATO-Struktur angepasst, dabei wurde auch die einheitliche Bezeichnung nach STANAG 2116 (OF- für Offiziere, OR- für andere Dienstgrade) übernommen.

Flyg-
vapnet
Mannschaften Unteroffiziere Offiziere
OR-1 OR-2 OR-3 OR-4 OR-5 OR-6 OR-7 OR-8 OR-9 OF-1 OF-2 OF-3 OF-4 OF-5 OF-6 OF-7 OF-8 OF-9
Menig Menig 1kl2 Vicekorpral Korpral Sergeant Förste sergeant Fanjunkare Förvaltare Flottilj-
förvaltare
Fänrik Löjtnant Kapten Major Överste-
löjtnant
Överste Brigad-
general
General-
major
General-
löjtnant
General

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausbildung der Piloten der schwedischen Luftwaffe findet für angehende Jetpiloten und Transportflugzeugführer an der Flygskolan in Linköping statt. Dort findet das elf Monate dauernde Training statt, bevor die Flugzeugführer einem entsprechenden Verband zugewiesen werden. Das Training wird dabei hauptsächlich auf der Sk 60 durchgeführt. Für die Gripen vorgesehene Piloten werden danach etwa ein Jahr lang beim Geschwader F7 in Satenäs auf die JAS 39 umgeschult und dann nach Luleå (F21) oder Blekinge (F17) versetzt.[13]

Hubschrauberpiloten werden in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr am Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg ausgebildet.[14]

Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waffensysteme der schwedischen Luftstreitkräfte tragen oftmals nicht die Namen des Herstellers, sondern eigene Bezeichnungen, die auf den Verwendungszweck hinweisen. Beispielsweise wird „Tp“ für Transportflugzeuge verwendet, „Hkp“ für Hubschrauber (Helikopter).

Luftfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Stand: Ende 2021)[15][1]

JAS 39 Gripen in Bulgarien
Saab SK 60 (Saab 105)
Saab 340AEW
Hkp 14 (NH90)
Typ Eigenbezeichnung Herkunft Funktion Version Aktiv Bestellt Anmerkungen
Kampfflugzeuge
Saab JAS 39 Gripen Schweden Schweden Mehrzweckkampfflugzeug Gripen C
Gripen E
71
0
0
60
10 weitere Maschinen der Version Gripen E geplant
Flugzeuge für Spezialmissionen
Bombardier-Global S106 Kanada Kanada AWACS Global 6000 2 Die beiden Flugzeuge kosten 683 Millionen Euro[16]
Saab 340AEW Erieye S-100B/D Argus Schweden Schweden AWACS 2
Gulfstream IV S-102B Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Elektronische Kampfführung 2
Lockheed KC-130 Tp-84 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Tankflugzeug KC-130H 1
Transportflugzeuge
Lockheed C-130 Hercules Tp-84 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transportflugzeug C-130H 5
Saab 340 Tp-100C Schweden Schweden Transportflugzeug 1
Gulfstream G550 Tp-102D Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Geschäftsreiseflugzeug 1
Schulflugzeuge
Grob G 120TP Deutschland Deutschland Schulflugzeug 7
Saab JAS 39 Gripen Schweden Schweden Strahltrainer Gripen D 23
Saab 105 Schweden Schweden Strahltrainer 46
North American T-39 Sabreliner 40 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Strahltrainer Sabreliner 40 2
Hubschrauber
AgustaWestland AW109 Hkp-15 Italien Italien Mehrzweckhubschrauber 20
NH90 Hkp-14 Europaische Union Europäische Union Transporthubschrauber 18
Sikorsky UH-60 Black Hawk Hkp-16 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transporthubschrauber S-70
UH-60M
15
Unbemannte Luftfahrzeuge
AAI RQ-7 Shadow AUV 3 Örnen Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Aufklärungsdrohne 8

Ehemalige Luftfahrzeuge: Saab 32 Lansen; AS 332 Super Puma

Saab 340[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Saab 340 wird in der schwedischen Luftwaffe als S100D und S102B eingesetzt, stationiert auf dem Flugplatz Malmen bei Linköping bei den Staffeln 72 (S100D) und 73 (S102B). Dabei sind die S100D-Maschinen für die Luftraumüberwachung ausgerüstete Derivate der zivilen Saab-340-Baureihe mit einem Radar auf dem Rumpf ähnlich der deutlich größeren Boeing E-3 AWACS, die S102B-Flugzeuge hingegen dienen der Signals Intelligence, also Electronic Intelligence (ELINT), und fangen mit ihren Sensoren die Emissionen andere Flugzeuge und Radarstationen ab.[17]

Luftverteidigungssysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • StriC – Kommando- und Informationssystem
  • Radarsystem 860
  • Radarsystem 870

Flugkörper[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luft-Luft-Raketen:[1]

Luft-Boden-Raketen:[1]

Seezielflugkörper:[1]

Bomben:[1]

Flugplätze und Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwedische Luftstreitkräfte (Schweden)
Schwedische Luftstreitkräfte (Schweden)
Hagshult (seit 1938)
Råda (seit 1940)
Vidsel (seit 1959)
Karlsborg (seit 1939;
F 6 –1994)
F 7 Såtenäs (seit 1940)
F 17 Kallinge (seit 1944)
F 21 Luleå (seit 1941)
Helikopterflottiljen (seit 1998)
  • Aktuelle Stützpunkte der Flygvapnet
  • Ehemalige Flygflottiljer
  • Ehemalige Fliegerhorste
  • Nicht aufgeführt sind die Verbände F 19 Finland (1940) und F 22 Kongo (1961–1963)

    Die schwedische Luftwaffe betreibt zurzeit (Stand Juli 2013) vier Fliegerhorste, drei davon im Süden des Landes. In Såtenäs ist das Geschwader F 7 stationiert, ein Schulverband, zudem befindet sich dort der Stützpunkt der C-130-Transportflugzeuge (bei der Transport-&Specialflygenhet, TSFE), der Flugplatz Blekinge bei Ronneby beherbergt den Verband F 17 mit zwei Staffeln (171. und 172.) und in der viertgrößten Stadt Schwedens, Uppsala, ist die Luftkampfschule (Luftstridsskolan, LSS) stationiert. Der einzige Verband im Norden des Landes ist das Geschwader F 21 in Luleå.[18]

    Während des Kalten Krieges besaß die Flygvapnet noch fünfzehn weitere Flugplätze.

    Aktuelle Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Verbände der Flygvapnet (2014)
    Geschwaderebene Staffelebene Stützpunkt Kommentar
    F 7 Såtenäs 71. Transportflygdivisionen Såtenäs Ausgerüstet mit Transportflygplan 84 (Tp 84)
    72. Ledningsflygdivisionen Såtenäs/Malmslätt Bodenstation zum Leiten von Kampfflugzeugen
    73. Signalspaningsflygdivisionen Såtenäs/Malmslätt Ausgerüstet mit Signalspaningsflygplan 102B (S 102B)
    73. Signal och transportflygdivisionen Såtenäs/Stockholm Ausgerüstet mit Transportflygplan 102 (Tp 102)
    Luftstridsskolan 162. Stridsledningsbataljonen 04 Uppsala
    F 17 Kallinge 171. Stridsflygdivisionen Ronneby Ausgerüstet mit Saab 39 Gripen
    172. Stridsflygdivisionen Ronneby Ausgerüstet mit Saab 39 Gripen
    172. Flygbasbataljonen 04 Ronneby
    F 21 Luleå 211. Stridsflygdivisionen Luleå Ausgerüstet mit Saab 39 Gripen
    212. Stridsflygdivisionen Luleå Ausgerüstet mit Saab 39 Gripen
    212. Regionala transportflygdivisionen Luleå/Såtenäs Transportflygplan 100 (Tp 100)
    218. Flygbasbataljonen 04 Luleå
    Helikopterflottiljen Helikopterbataljonen Malmslätt, Såtenäs, Luleå, Ronneby

    Strategic Airlift Capability[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die schwedische Luftwaffe besitzt keine eigenen Flugzeuge für strategischen Lufttransport, stattdessen beteiligt sich das Land bei der Strategic Airlift Capability, einem Zusammenschluss von aktuell zwölf Nationen, die auf dem ungarischen Luftwaffenstützpunkt Papá drei Luftfahrzeuge des Typs Boeing C-17 betreiben.

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Christian F. Anrig: Flygvapnet. Die schwedischen Luftstreitkräfte im Wandel. Air Power Revue Nr. 4, 2005.
    • Christian Braunstein: Svenska flygvapnets förband och skolor under 1900-talet. Hrsg.: Statens försvarshistoriska museer. Stockholm 2005, ISBN 91-971584-8-8.
    • Lennart Andersson: Svenska flygbaser, Svensk Flyghistorisk Förening, Stockholm 2008, ISSN 0345-3413 (schwedisch)

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Flygvapenbloggen. Offizieller Blog der schwedischen Streitkräfte mit Informationen zu den Verbänden der Flygvapnet und deren Auslandseinsätzen.

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. a b c d e f International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2022. 122. Auflage. Taylor & Francis, 2022, ISBN 978-1-03-227900-8, S. 151–153.
    2. Russische Kampf-Flugzeuge verletzen schwedischen Luftraum. Business Insider, 2. März 2022, abgerufen am 3. März 2022.
    3. Craig Hoyle: Closer operational ties key to Finnish fighter bid, Sweden says. Flight International, 17. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2022 (englisch).
    4. Arash Heydarian Pashakhanlou: Swedish Air Power History: A Holistic Overview. (pdf) In: Air Power History, Vol. 65, No. 3. S. 7–14, abgerufen am 17. Dezember 2020 (englisch, Herbst 2018).
    5. David J. Griffin: Hawker Hunter. In UK and Foreign Service. 1951–2007. Hrsg.: Lulu Enterprises. Morrisville, North Carolina 2007, ISBN 978-1-4303-0593-4, S. 431–445 (Google Books [abgerufen am 16. Januar 2015]).
    6. Arash Heydarian Pashakhanlou: Swedish Air Power History: A Holistic Overview. (pdf) In: Air Power History, Vol. 65, No. 3. S. 7–14, abgerufen am 17. Dezember 2020 (englisch, Herbst 2018).
    7. Mark Brzezinski: A Visit to Nellis Air Force Base With Swedish Friends. Brzezinski Blog, 28. Januar 2013, archiviert vom Original am 4. März 2013; abgerufen am 12. Juli 2013 (englisch): „The Swedes brought pilots, maintenance personnel and support teams, and of course Saab’s JAS Gripen aircraft. In all, the Swedes had 112 personnel and 8 JAS Gripen aircraft taking part in this prestigious exercise.“
    8. Afghanistan – ISAF. Försvarsmakten (Schwedische Streitkräfte), archiviert vom Original am 20. März 2015; abgerufen am 13. Januar 2015 (englisch).
    9. Gareth Jennings: Sweden ends Afghan Black Hawk deployment. In: Janes.com (Jane’s Information Group). 27. Mai 2014, archiviert vom Original am 26. August 2014; abgerufen am 23. August 2014 (englisch): „The Swedish Armed Forces (SAF) has withdrawn its Sikorsky UH-60M Black Hawk (HKP 16) utility helicopters from operations in Afghanistan after a year in theatre, a senior service official told IHS Jane's on 27 May.“
    10. Svenskt deltagande i den internationella militära insatsen i Libyen. (PDF; 159 kB) Schwedische Regierung, archiviert vom Original am 11. Januar 2012; abgerufen am 3. April 2011.
    11. Micael Byden et al.: European Air Power. Challenges and Opportunities. Hrsg.: John Andreas Olsen. 1. Auflage. Potomac Books, 2014, ISBN 978-1-61234-681-6, Kapitel 7: Swedish Air Power. Delivering Indepently, Joint and Combined, S. 170–184 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Der Autor des Kapitels, Micael Byden, ist Befehlshaber der schwedischen Luftwaffe).
    12. Craig Hoyle: Swedish air force studies airlift, trainer renewal options. In: Flightglobal.com. 18. März 2014, abgerufen am 18. März 2014 (englisch).
    13. Bjorn Hellenius, Philip Stevens: Gripens look East. In: Air Forces Monthly. Nr. 6. Key Publishing, Juni 2015, ISSN 0306-5634, S. 62–66.
    14. Mats Gyllander: Drömmen blev verklighet. Schwedische Luftwaffe, 23. Januar 2015, abgerufen am 6. Februar 2015 (schwedisch).
    15. World Air Forces 2022. (PDF) Flight International, abgerufen am 3. März 2022.
    16. Saab GlobalEye für Schweden. Flug Revue, 30. Juni 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
    17. Ögon och öron bortom horisonten. In: forsvarsmakten.se. Försvarsmakten, 31. August 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015 (nordsamisch).
    18. Edwin Borremans, Stefan Degraef: One Seven One. In: Air International. Nr. 1/2015. Key Publishing, 2015, S. 100–107.