Sverdrup-Kanal

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Sverdrup-Kanal
Sverdrup-Kanal zwischen Meighen Island (Mitte) und Axel Heiberg Island (rechts unten)
Sverdrup-Kanal zwischen Meighen Island (Mitte) und Axel Heiberg Island (rechts unten)
Sverdrup-Kanal zwischen Meighen Island (Mitte) und Axel Heiberg Island (rechts unten)
Verbindet Gewässer Arktischer Ozean
mit Gewässer Peary-Kanal
Trennt Landmasse Meighen Island
von Landmasse Axel Heiberg Island
Daten
Geographische Lage 80° 0′ N, 97° 45′ WKoordinaten: 80° 0′ N, 97° 45′ W
Sverdrup-Kanal (Nunavut)
Sverdrup-Kanal (Nunavut)
Länge 65 km
Geringste Breite 41 km
Inseln Fay Islands
Sverdrup-Kanal
Sverdrup-Kanal
Sverdrup-Kanal

Der Sverdrup-Kanal (englisch Sverdrup Channel) ist eine Meerenge im kanadischen Territorium Nunavut. Im kanadisch-arktischen Archipel gelegen, trennt er Meighen Island im Osten von Axel Heiberg Island im Westen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sverdrup-Kanal beginnt an der gedachten Linie zwischen Perley Island an der Nordspitze von Meighen Island im Westen und Bad Weather Cape am Eingang des Li Fiord im Osten und erstreckt sich 65 km Richtung Süden bis zu den Fay Islands.[1] Auf manchen Karten[2] reicht er 150 km weit bis zur Nordspitze von Amund Ringnes Island, wo er in den Massey Sound übergeht. An seiner schmalsten Stelle ist der Sverdrup-Kanal 41 km breit. Auf seiner Ostseite münden mehrere Fjorde. Die größten sind der North und der Middle Fiord. Neben den in der Mitte des Kanals liegenden Fay Islands gibt es weitere kleine Inseln vor der Küste von Axel Heiberg Island.

Der Sverdrup-Kanal bleibt auch in den Sommermonaten von einer über fünf Meter dicken Eisschicht bedeckt.[1] In besonders warmen Sommern wie 1998 kann die Eisbarriere unter dem Einfluss des Windes aber auch aufbrechen.[3] Die Strömung im Sverdrup-Kanal verläuft in südöstlicher Richtung und führt Wasser polaren Ursprungs. 2,3 m unter dem Eis wurde eine maximale Geschwindigkeit von 0,5 Knoten (0,9 km/h) gemessen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 1900 erreichten erstmals Europäer den Sverdrup-Kanal: Otto Sverdrup führte ein Expeditionsteam mit Hundeschlitten von der im Jonessund liegenden Fram kommend an der Westküste von Axel Heiberg Island entlang.[4] Wahrscheinlich überquerte Frederick Cook 1908 den Kanal als erster. Eine Karte, die nach Aussagen der ihn begleitenden Inuit angefertigt wurde, zeigt eine Insel westlich von Axel Heiberg Island, die Meighen Island in Größe, Form und Position sehr ähnelt.[5] Cook hat die Entdeckung der Insel, auf der er eine Nacht gerastet haben soll, aber niemals für sich reklamiert.[6] Offiziell wurden Meighen Island und die Westseite des Kanals deshalb erst 1916 von Vilhjálmur Stefánsson entdeckt. Die erste nachgewiesene Überquerung des Sverdrup-Kanals gelang Hans Krüger 1930.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c H. V. Serson: Sverdrup Channel@1@2Vorlage:Toter Link/pubs.drdc.gc.ca (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,0 MB). Defense Research Establishment Ottawa, DREO Technical Note 74-10, Ottawa 1974 (englisch)
  2. Circumpolar_IPY_2008.jpg auf der Website von Natural Resources Canada
  3. Ron Kwok: Exchange of sea ice between the Arctic Ocean and the Canadian Arctic Archipelago (Memento des Originals vom 6. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rkwok.jpl.nasa.gov (PDF; 965 kB). In: Geophysical Research Letters 33, 2006, L16501. doi:10.1029/2006GL027094
  4. Otto Sverdrup: New Land. Band 1, Longmans, Green & Co., London 1904, S. 398ff (englisch)
  5. Randall J. Osczevski: Frederick Cook and the Forgotten Pole (PDF; 1,2 MB). In: ARCTIC 56(2), 2003, S. 207–217
  6. a b William James Mills: Exploring Polar Frontiers – A Historical Encyclopedia, Bd. 2, ABC-CLIO, 2003, ISBN 1-57607-422-6, S. 421 (englisch)