SwissCube

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SwissCube
SwissCube
Typ: Cubesat
Land: Schweiz Schweiz
Betreiber: diverse Schweizer Hochschulen
COSPAR-ID: 2009-051B
Missionsdaten
Masse: 820 Gramm
Größe: Würfel mit 10 cm Kantenlänge
Start: 23. September 2009, 06:21 UTC
Startplatz: Satish Dhawan Space Centre, Indien
Trägerrakete: PSLV C-14
Status: im Orbit
Bahndaten
Umlaufzeit: 98,9 min[1]
Bahnneigung: 98,4°
Apogäumshöhe 719 km
Perigäumshöhe 710 km
SwissCubes erste Aufnahme des Airglows der Erde
Bodenstation der ETH Lausanne
Sichtbarkeitsbereich des SwissCube verglichen mit der ISS

SwissCube ist der erste Schweizer Satellit.[2] Der Satellit wurde von 2006 bis 2007 in einem Gemeinschaftsprojekt verschiedener Schweizer Hochschulen nach dem Cubesat-Standard entwickelt und komplett in der Schweiz gebaut.

Der Satellit wurde am 23. September 2009 von der indischen Raketenbasis Sriharikota ins All geschossen. Er befindet sich auf einer Umlaufbahn die zwischen 704 und 715 km Höhe verläuft und eine Neigung von 98,4° hat.[3] Der nur 820 Gramm schwere, würfelförmige Satellit mit 10 cm Kantenlänge soll unter anderem das noch wenig erforschte Phänomen des Nachthimmelsleuchtens in rund 100 Kilometern Höhe, den sogenannten Airglow, erkunden.

Missionsziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Primärmission[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als oberstes Ziel steht das Etablieren eines in der Schweiz hergestellten Kommunikationssystems mit Satellit und Bodenstation. Alle dazu notwendigen Systeme sind redundant ausgelegt. Nach dem erfolgreichen Eintritt in den Orbit nahm der Satellit die Kommunikation mit den Bodenstationen in Lausanne und Fribourg auf. Diese Sende-Empfangsanlagen werden in Zusammenarbeit mit den Funkamateuren des Waadtlands betrieben. Der erste SwissCube sendet unter dem Amateurfunkrufzeichen HB9EG auf einer Frequenz von 437,505 MHz im 70-Zentimeter-Band.

Sekundärmission[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusätzlich ist als Forschungsmission eine Untersuchung zum Phänomen des Airglow-Effekts durchgeführt worden, dessen Eigenschaften noch wenig bekannt sind. Dazu beobachtet eine spezielle Kamera im Infrarotbereich das Phänomen.

Start[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden drei identische Exemplare gebaut:

  • Das erste wurde am 23. September 2009 mit einer indischen PSLV C14 ins All gebracht.[4]
  • Das zweite sollte mit einer Vega-Mission der ESA in den Orbit gebracht werden, was mangels Sponsoring jedoch nicht gelang.[5]
  • Das dritte wird zu Testzwecken verwendet.

Universitäre Zusammenarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des SwissCube erfolgte eine Zusammenarbeit verschiedener Hochschulen[6] aus den deutsch- und französischsprachigen Teilen der Schweiz:

Diese kamen für die Entwicklungskosten von umgerechnet etwa 235.000 Euro selbst auf.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: SwissCube-1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bahndaten nach SWISSCUBE. N2YO, 3. November 2015, abgerufen am 4. November 2015 (englisch).
  2. OECD (Hrsg.): The Space Economy in Figures How Space Contributes to the Global Economy: How Space Contributes to the Global Economy. OECD Publishing, 2019, S. 179 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. SWISSCUBE - Satelliten Information. heavens-above.com, abgerufen am 4. November 2014.
  4. Der erste Schweizer Satellit ist unterwegs ins All. swissinfo.ch, 23. September 2009, abgerufen am 23. September 2009.
  5. Hanna Wick: Würfel im Formationsflug: «Cube Satellites» mausern sich langsam zum wertvollen Werkzeug für die Raumfahrt. NZZ, 20. April 2011, abgerufen am 27. Oktober 2013.
  6. Alois Feusi: Die Schweiz hat ihren ersten Satelliten. Neue Zürcher Zeitung, 23. September 2009
  7. Flieger-Revue Februar 2009, S. 39, Würfel für den Orbit