Szczawno-Zdrój

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Szczawno Zdrój
Wappen von Szczawno Zdrój
Szczawno Zdrój (Polen)
Szczawno Zdrój (Polen)
Einwohner Zahlenformat
Szczawno Zdrój
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Wałbrzych
Fläche: 14,87 km²
Geographische Lage: 50° 47′ N, 16° 15′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 5020121031 Koordinaten: 50° 47′ 0″ N, 16° 15′ 0″ O
Höhe: 400 m n.p.m.
Einwohner: 5,569 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 58-310
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Stary ZdrójJabłów
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 5020121031
(Fehler: Ungültige Zeitangabe)[2]
Gemeindenummer (GUS): 5020121031
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Tadeusz Wlaźlak
Adresse: ul. Kościuszki 17
58-310 Szczawno Zdrój
Webpräsenz: www.szczawno-zdroj.pl


Szczawno Zdrój [ˈʃʧavnɔ ˈzdruj] (deutsch Bad Salzbrunn, bis 1935 Ober Salzbrunn, 1945–1946 poln. Solice-Zdrój) ist eine Stadt sowie ein Kurort in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie liegt nordwestlich von Wałbrzych und gehört zum Powiat Wałbrzyski.

Geographie

Szczawno Zdrój liegt im Waldenburger Bergland. Nachbarorte sind Cieszów im Norden, Szczawienko und Świebodzice im Nordosten, Pogorzała (Seifersdorf) und Stary Zdrój im Osten, Biały Kamień im Süden, Konradów im Südwesten und Struga im Nordwesten.

Geschichte

Salzbrunn wurde im Zuge der Urbarmachung des Grenzwalds vom Norden her besiedelt und 1221 erstmals als „Salzborn“ urkundlich erwähnt. Der Schwerpunkt der Besiedlung lag zunächst im niederen Teil, der 1352 beim Verkauf eines ummauerten Hofes, der bis dahin dem Kloster Grüssau gehörte, erstmals als Nieder Salzbrunn bezeichnet wurde und wo bereits 1318 eine Pfarrkirche bestand. Ebenfalls 1318 wurde ein Leprosen-Hospital erwähnt, für das die Heilkraft der oberen Quelle (Oberbrunnen) genutzt wurde. Es wurde vermutlich nach 1200 von Herzog Heinrich I. gegründet und bestand bis etwa 1352. Für das Jahr 1385 ist die Ortsbezeichnung „Obir-Salczborn“ belegt. 1392 gelangte Salzbrunn zusammen mit dem Herzogtum Schweidnitz an die Krone Böhmen und war nachfolgend zunächst Pfandbesitz der böhmischen Landeshauptleute auf Fürstenstein. Zusammen mit diesem wurde es 1509 von der Familie von Hochberg (Hoberg; Hohberg) als erblicher Besitz erworben. 1550 bestand Obersalzbrunn aus 55 Bauergehöften. Die Heilkraft der Quellen war bereits Ende des 16. Jahrhunderts dem Arzt Kaspar Schwenkfeld aus Hirschberg bekannt, der jedoch vergeblich darauf hingewiesen hatte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren nur noch 20 Bauerngüter bewohnt. Im 18. Jahrhundert erlangte die Hausweberei an Bedeutung; für das Jahr 1735 sind 42 Hausweber verzeichnet.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Obersalzbrunn zusammen mit fast ganz Schlesien an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Waldenburg eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1818 bestand Obersalzbrunn aus 970 Einwohnern, 1840 waren es 1.602. Am 26. Juni 1842 vernichtete ein Feuer 36 Häuser in Ober- und Niedersalzbrunn. 1830 erfolgte der Ausbau der Ortsstraße, die 1846 bis in die Ortsmitte von Weißstein verlängert wurde. Bereits 1853 erhielt Obersalzbrunn mit dem Bahnhof Sorgau/Nieder Salzbrunn Anschluss an die Bahnstrecke nach Breslau und 1878 ins böhmische Halbstadt.

Seit 1874 bildete Obersalzbrunn den „Amtsbezirk Ober Salzbrunn“, zu dem auch die Landgemeinden Hartau, Konradsthal, Neu Salzbrunn sowie die Gutsbezirke Hartau und Ober Salzbrunn gehörten. 1907 erhielt Obersalzbrunn Anschluss an die Waldenburger Kreisbahn. 1924/25 errichtete der damalige Grundherr Johann Heinrich IX. von Hochberg, Fürst von Pleß, einen Golfplatz, auf dem 1925 sowohl die schlesischen als auch die deutschen Golfmeisterschaften ausgetragen wurden. 1933 wurde der Ortsteil Sandberg aus Obersalzbrunn ausgemeindet und dem Stadtkreis Waldenburg zugeschlagen. 1935 erhielt Obersalzbrunn schließlich die amtliche Ortsbezeichnung „Bad Salzbrunn“, zwei Jahre später erfolgte die Erhebung zum preußischen Staatsbad.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bad Salzbrunn 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde zunächst in Solice Zdrój und 1946 in „Szczawno Zdrój“ umbenannt. Gleichzeitig wurde es zur Stadt erhoben. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflüchtet war, zum größten Teil vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Szczawno Zdrój zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Kurort

Obwohl die Heilquellen von Obersalzbrunn schon im 16. Jahrhundert bekannt waren, entwickelte es sich erst ab 1815 zu einem Heilbad. Erster „Brunnenarzt“ war Dr. Zemplin. 1823 wurde die Wilhelmshöhe und 1830 die Kurpromenade errichtet. Die ebenfalls 1830 erbaute Elisenhalle wurde 1893 neu errichtet, 1897 kam der Rosengarten und 1911 der „Schlesische Hof“ hinzu. Zu den bekanntesten Kurgästen gehörten neben Mitgliedern des preußischen Königshauses 1825 Graf Helmut von Moltke und 1838 der russische Zar Nikolaus I. sowie Zarin Alexandra Fjodorowna. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Obersalzbrunn zu den ersten schlesischen Heilbädern. Die Zahl der Kurgäste nahm stetig zu: 1880 waren es 2.276, 1885 3.500 und 1913 schließlich 9.217 Kurgäste. 1931 wurde das bis dahin der Grundherrschaft gehörende Bad mit dem Ober- und Mühlbrunnen und der Kronen- und Marthaquelle von der „Bad Salzbrunner Kur- und Heilbad GmbH“ erworben. 1935 erhielt Obersalzbrunn die amtliche Ortsbezeichnung „Bad Salzbrunn“, zwei Jahre später wurde es zum preußischen Staatsbad erhoben.

Ortsteil Sandberg / Piaskowa Góra

Die industrielle Entwicklung von Salzbrunn konzentrierte sich im wesentlichen auf die Kolonie Sandberg, die 1850 angelegt worden war. 1933 wurde sie in den Stadtkreis Waldenburg eingemeindet. Nach dem Übergang an Polen wurde Sandberg in Piaskowa Góra umbenannt und war danach wieder eine selbständige Gemeinde. 1955 erfolgte die Eingemeindung von Piaskowa Góra in die Stadt Wałbrzych.

Stadtwappen

Das Stadtwappen von Szczawno Zdrój zeigt in Grün eine weiße Kapelle mit roter Kuppel und geöffneter gelber Tür, in der ein großer silberner Löffel sichtbar ist.

Gemeinde

Zur Stadtgemeinde Szczawno Zdrój gehören keine weiteren Ortsteile.

Sehenswürdigkeiten

  • Der Kurpark (Park zdrojowy) mit Promenade, Wilhelmshöhe (Stróżek), Ziergarten und altem Baumbestand entstand ab 1823.
  • Am Park befindet sich ein Komplex von Kurhäusern sowie das Kurtheater von 1890, das ehemalige Kurhaus mit Saal und reichem Dekor von 1845 sowie die Wandelhalle (Elisenhalle) mit dem Oberbrunnen.
  • Das ehemalige Grandhotel „Schlesischer Hof“ (jetzt Sanatorium „Dom Zdrojowy“) wurde 1910–1911 von Graf Hans Heinrich XV. von Hochberg errichtet.
  • Das Sanatorium „Korona Piastowska“ wurde von der Familie Hauptmann als Hotel „Zur Krone“ betrieben und nannte sich ab 1872 „Zur preußischen Krone“. Es ist das Geburtshaus der Brüder Carl und Gerhart Hauptmann.
  • Das 1623 vom Gerber Adam Salzborn auf der Überschar gebaute Fachwerkhaus wurde 1818 vom Grundherrn erworben. Es lag innerhalb des Kurparks und wurde als Gästehaus „Wiesenhaus“ bekannt. Nach 1945 wurde es abgerissen.
  • Schloss Fürstenstein, drei Kilometer nördlich von Szczawno Zdrój

Persönlichkeiten

Verweise

Literatur

  • Hugo Weczerka (Hg.): Handbuch der historischen Stätten Schlesien, Stuttgart 1977 , S. 14 u. 137–138
  • Heinrich Bartsch: Unvergessene Waldenburger Heimat. Norden (Ostfriesl.) 1969, S. 166–172 und 353–354
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 899–900

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
  2. Ungültiger Metadaten-Schlüssel 5020121031