Sünna

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Sünna
Wappen von Sünna
Koordinaten: 50° 48′ N, 10° 0′ OKoordinaten: 50° 47′ 42″ N, 10° 0′ 1″ O
Höhe: 296 m
Fläche: 17,45 km²
Einwohner: 1331 (9. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1996
Postleitzahl: 36414
Vorwahl: 036962
Karte
Lage von Sünna in Unterbreizbach
Ansicht von Osten (2012)
Ansicht von Osten (2012)

Sünna ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Unterbreizbach im Wartburgkreis in Thüringen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die geographische Höhe des Ortes Sünna beträgt 296 m ü. NN.[1] Westlich des Ortes findet sich der Ulsterberg, östlich der Oechsen- und der Dietrichsberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sünna wurde am 15. Februar 1001 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Im Mittelalter wurde die in günstiger Lage befindliche Kirche befestigt. In der Kirchhofsmauer befinden sich noch Schießscharten.[3] Die Kirche wird seit 1525 von einer evangelisch-lutherischen Gemeinde genutzt und erhielt 1562 erstmals eine evangelische Pfarrstelle.[4] Sünna gehörte zu dem seit 1406 teilweise bzw. ab 1648 komplett hessischen Amt Vacha und kam mit diesem 1816 zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Seit 1920 gehörte der Ort zum Freistaat Thüringen.

Am 23. Juni 1975 kam es nach einer unterirdischen Bergwerkssprengung[5] zu einem Beben der Stärke 5,2 Mw.[6] Neben anderen Gebäuden wurde dabei auch die Dorfkirche schwer beschädigt.[7] Im selben Jahr wurden die Hofgemeinden Deicheroda, Mühlwärts, Hüttenroda und Mosa auf Beschluss des Rates des Kreises Bad Salzungen nach Sünna eingemeindet.[8] Sünna schloss sich am 1. August 1996 durch gemeinsamen Vertrag mit den Orten Pferdsdorf und Unterbreizbach zur neuen Einheitsgemeinde Unterbreizbach zusammen und verlor dadurch seine politische Selbstständigkeit.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet und wurde am 25. Mai 1993 genehmigt.

Blasonierung: „Von Silber und Grün schrägrechts gespalten; oben eine rote fünfblättrige Rose, in deren Mitte ein goldenes, mit einem schwarzen Hochkreuz belegtes Herz; unten eine halbierte silberne Radachse.“[9]

Die Gemeinde Sünna liegt an einer der bedeutendsten alten Handelsstraßen, an der einstigen Hauptachse Mainz bzw. Frankfurt – Erfurt bzw. Leipzig. Diese entwicklungsgeschichtlich prägende Besonderheit findet im Wappen durch die Darstellung einer halben Radachse ihren Ausdruck. Die im Wappen erscheinende Rose versinnbildlicht mit ihren fünf Blütenblättern die Verbundenheit der fünf Ortsteile der Gemeinde. Sie ist eine Form der Lutherrose. Darüber hinaus weist sie auf die konfessionelle evangelische Bindung des Ortes hin. Bereits 1525 wurde der erste evangelische Pfarrer in das Sünnaer Kirchenamt eingeführt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sünna liegt an der L2604, die die Verbindung nach Unterbreizbach und Philippsthal bildet, und der Bundesstraße 84 von Hünfeld nach Vacha. Am Ortsausgang Richtung Vacha befindet sich seit 1996 ein Gewerbegebiet.[10] Im Ortsteil Mühlwärts liegt der 1955 abgeteufte Schacht II des Werks Unterbreizbach von K+S.

Der Haltepunkt Sünna lag an der Bahnstrecke Bad Salzungen–Unterbreizbach.

In Sünna befindet sich die Grundschule der Gemeinde Unterbreizbach[11] und eine Kindertagesstätte.[12]

Dem Fußballverein TSV 'Grün-Weiß' 1906 Sünna steht ein Naturrasen- und ein Kunstrasenplatz zur Verfügung.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sünna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Porträt auf der Website der Gemeinde Unterbreizbach

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer, Verlag-Rockstuhl, Bad-Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 279
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 242
  4. Liste der Pfarrer von Sünna bis 1713 auf kirche-sünna.de, gesehen am 9. Mai 2019
  5. Der Spiegel 11/1985. Abgerufen am 8. Dezember 2011.
  6. Klose, Christin D.: Human-Triggered Earthquakes and Their Impacts on Human Security (PDF), doi:10.3233/978-1-60750-579-2-13.
  7. Kirchgemeinde Sünna: Geschichte der Kirche auf kirche-sünna.de, gesehen am 9. Mai 2019
  8. Ortsteil Deicheroda auf der Webseite der Gemeinde Unterbreizbach Abgerufen am 9. März 2018
  9. Neues Thüringer Wappenbuch Band 3 Seite 105; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-3-8
  10. Unterbreizbach - Wirtschaft: Gewerbegebiet an der B84 auf unterbreizbach.de, gesehen am 9. Mai 2019
  11. Unterbreizbach - Bildung: Staatliche Grundschule Sünna auf unterbreizbach.de, gesehen am 9. Mai 2019
  12. Unterbreizbach - Bildung: Kindertagesstätte Sünna auf unterbreizbach.de, gesehen am 9. Mai 2019