Cisalpin

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Cisalpin


Zuggattung: 1961–1984: TEE
1984–1987: TGV, IC
1987–2003: TGV, EC
Länder: Frankreich Frankreich
Schweiz Schweiz
Italien Italien
Vorgänger: Simplon-Orient-Express
Erste Fahrt: 1. Juli 1961
Letzte Fahrt: 17. Mai 2003
Ehemaliger Betreiber: SBB, FS und SNCF
Strecke
Startbahnhof: Paris Gare de Lyon
Zielbahnhof: 1961–1993:
Milano Centrale
1974–1979:
Venezia St. Lucia
1993–2003: Lausanne
Bahnstrecken: Simplonstrecke
Streckenlänge: 822 km
Technische Angaben
Rollmaterial: 1961–1974:
SBB RAe TEE II
1974–1984:
Lokomotiven
FS E.444, SBB Re 4/4 II und SNCF CC 21000
mit Wagen Mistral 69
1984–2003:
TGV Sud-Est
Spurweite(n): 1435 mm
Stromsystem(e): 1500 V =
3000 V =
15 kV 16 2/3 Hz
25 kV 50 Hz
Zuglauf


Bahnstromsysteme:
Frankreich: 1500 V und 25 kV, Schweiz: 15 kV, Italien: 3000 V

Der TEE Cisalpin war ein internationaler europäischer Fernzug (Trans-Europ-Express), der Paris mit Mailand verband. Seinen Namen verdankt der Zug der römischen Bezeichnung der Po-Ebene. Wörtlich: diese Seite der Alpen.[1]

Das Zugpaar wurde im Sommer 1961 eingeführt. In der Schweiz trug es die Zugnummern 39 und 50, von 1963 bis 1967 35 und 36. Zwischenhalte waren Dijon, Vallorbe (ab 1962), Lausanne, Brig und Domodossola. Eingesetzt wurden als Fahrzeuge moderne Vierstromtriebzüge der schweizerischen Reihe RAe TEEII. 1974 wurde der Cisalpin auf mit Lokomotiven bespannte Züge umgestellt, wofür als Personenwagen die INOX-TEE-Wagen der Société nationale des chemins de fer français (SNCF) eingesetzt wurden, wovon die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) auch 5 Stück besaßen.

Zuglauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winterfahrplan 1970/71 gemäß amtlichem Kursbuch der Schweiz:[2]

TEE 14 Land Bahnhof km TEE 13
15:00 Italien Italien Milano Centrale 0 21:08
16:15 Italien Italien Domodossola 125 19:54
16:45 Schweiz Schweiz Brig 167 19:24
18:13 Schweiz Schweiz Lausanne 313 17:57
18:48 Schweiz Schweiz Vallorbe 360 17:20
20:18 Frankreich Frankreich Dijon 507 15:36
22:44 Frankreich Frankreich Paris Gare de Lyon 822 13:15

Von 1974 bis 1979 wurde die inzwischen als TEE 22 und 23 geführte Verbindung in den Sommermonaten bis Venedig verlängert. Weiterhin kam 1975 ein Zwischenhalt in Sion und 1978 in Dole hinzu. Im Januar 1984 wurde die Verbindung schließlich eingestellt und teilweise durch TGV-Züge ersetzt. Diese verkehren aber täglich nur zwischen Paris und Lausanne.

Die Verbindung von Paris Gare de Lyon zum Milano Porta Garibaldi wird heute mehrmals täglich mit TGV bedient, der Laufweg verläuft jedoch nicht mehr über die Schweiz, sondern über Lyon Part Dieu, Modane und Torino Porta Susa.

Unfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. Oktober 1962 erlitt der nach Paris fahrende TEE Cisalpin einen schweren Unfall in der Nähe des Bahnhofs Montbard. Der fast fabrikneue RAe TEE II 1053 der SBB fuhr mit 140 km/h in einen auf dem Gegengleis verunglückten und ins Lichtraumprofil ragenden Kesselwagen, entgleiste, kippte um und rammte dann noch ein steinernes Wärterhaus. Der Unfall forderte zehn Tote und elf Verletzte. Der beim Unfall beschädigte Steuerwagen 1 wurde abgebrochen und durch ein neues Fahrzeug ersetzt.

Am 26. Juni 1964 fuhr der RAe TEE II 1052 auf einem Bahnübergang zwischen Vaux-et-Chantegrue und Labergement-Sainte-Marie in einen mit Bitumen beladenen Lastwagen, wobei drei Todesopfer und 20 Verletzte zu beklagen waren.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Centre for public relations UIC: TEE. Hrsg.: Union Internationale des Chemins de Fer. Paris 1972 (niederländisch).
  • Werbeamt der DB: Vorfahrt in Europa, TEE 1971/72. Hrsg.: Deutsche Bundesbahn. Frankfurt am Main 1971.
  • Peter Goette, Peter Willen: TEE-Züge in der Schweiz und Schweizer TEE-Züge im Ausland. Hrsg.: EK Verlag. Freiburg 2006, ISBN 3-88255-697-8.
  • Hans-Bernhard Schönborn: Die TEE-Züge der Schweiz. Hrsg.: GeraMond Verlag. München 2002, ISBN 3-7654-7122-4.
  • Christian Zellweger: Ikone der Luxuszüge. Hrsg.: SBB Historic, AS Verlag. Zürich 2003, ISBN 3-905111-95-0.
  • Jörg Hajt: Das grosse TEE Buch. Hrsg.: Heel. Bonn/ Königswinter 2001, ISBN 3-89365-948-X.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Centre for public relations UIC: TEE. Hrsg.: Union Internationale des Chemins de Fer. Paris 1972, S. 14 (niederländisch).
  2. Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen (Hrsg.): Amtliches Kursbuch der Schweiz. 27. IX. 1970 – 22. V. 1971. Winter. Betriebsabteilung der Generaldirektion der SBB, Bern 1970, Fahrplanfelder D1 (London · Paris via Genève et Vallorbe) und 20 (Domodossola–Simplon–Brig–St-Maurice–Lausanne/Genève–Vallorbe).
  3. Le «Cisalpin» déraille: 3 mort 20 blessés, dont 2 Lausannois. In: Gazette de Lausanne, Lausanne. 27. Juni 1964, S. 16, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2013; abgerufen am 18. November 2013 (französisch, in Le Temps – archives historiques).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.letempsarchives.ch