Tetramethylammoniumhydroxid

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Strukturformel
Struktur von Tetramethylammoniumhydroxid
Allgemeines
Name Tetramethylammoniumhydroxid
Summenformel C4H13NO
Kurzbeschreibung

farblose, zerfließliche, stark Ammoniak-ähnlich riechende Nadeln[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 60966
Wikidata Q420868
Eigenschaften
Molare Masse 91,15 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

67–70 °C[2]

Dampfdruck

129 hPa (20 °C)[2]

Löslichkeit

leicht in Wasser (700 g·l−1 bei 20 °C) unter Bildung stark basischer Lösungen[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+310​‐​314​‐​370​‐​372​‐​411
P: 273​‐​280​‐​301+330+331​‐​302+352​‐​305+351+338​‐​308+310[2]
Toxikologische Daten

25 mg·kg−1 (LD50Meer­schweinchens.c.)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tetramethylammoniumhydroxid (TMAH) ist eine quartäre Ammoniumverbindung mit der Konstitutionsformel [N(CH3)4]OH, ionisch [N(CH3)4]+OH.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chemische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TMAH ist eine starke Base. Beim Erhitzen von TMAH erfolgt Zersetzung in Trimethylamin und Methanol.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In der Halbleiterfertigung beim anisotropen Nassätzen von Silicium
  • Als Lösungsmittel beim Entwickeln von sauren Fotolacken
  • Zur Verhinderung des Zusammenballens der Nanopartikel in einem Ferrofluid
  • Als Derivatisierungsreagenz (Bildung von Methyl-Derivaten) in der chemischen Analytik
  • Als Templat bei der Herstellung von synthetischen Zeolithen


Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TMAH führt zu starker Reizung bis hin zu Verätzung der Augen, der Atemwege, der Lunge sowie der Haut.[1]

Das Tetramethylammonium-Kation (TMA) kann Nerven und Muskeln schädigen, was innerhalb von kürzester Zeit zu Atemlähmungen und schließlich zum Tod führen kann.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Eintrag zu Tetramethylammonium-Salze. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Dezember 2014.
  2. a b c d e Eintrag zu Tetramethylammoniumhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Tetramethylammonium hydroxide in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  4. Wu, C.L. et al. (2008): Mortality from dermal exposure to tetramethylammonium hydroxide. In: J. Occup. Health. 50(2):99-102. PMID 18403859.