Formula TT

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Formula TT
Fahrzeugtyp Motorrad-Prototypen
Land oder Region Weltmeisterschaft
Erste Saison 1977
Letzte Saison 1990
Joey Dunlop fünffacher Meister, 1982 beim Ulster Grand Prix
Ducati 600 TT2

Die Formula TT war eine Rennsport-Klasse für Motorräder und wurde zwischen 1977 und 1990 als offizielle Weltmeisterschaft unter dem Dach der FIM ausgetragen. Sie war in drei Hubraum-Klassen eingeteilt und stand sowohl Zwei- als auch Viertaktern offen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Formula TT wurde 1977 von der Regierung der Isle of Man und der Auto-Cycle Union ins Leben gerufen, um die Aberkennung des WM-Status der Tourist Trophy durch die FIM zu kompensieren und gleichzeitig Rennen mit seriennahen Maschinen populärer zu machen.[1] 1977 und 1978 wurde der TT-Sieger gleichzeitig TT-Weltmeister der jeweiligen Klasse.

Ab 1979 floss auch der Ulster Grand Prix in die Wertung der Formula TT mit ein. Fortan wurde nach einem Punktesystem gewertet. Weltmeister wurde, wer die meisten Zähler bei den ausgetragenen Rennen einfuhr. 1982 wurde mit dem Rennen auf dem Circuito de Vila Real im portugiesischen Vila Real ein dritter Lauf zur WM hinzugefügt, gleichzeitig verschwand die Formula III. 1983 fand der dritte Lauf im niederländischen Assen statt. In den folgenden Jahren wurden Läufe in Brünn, Zolder, Hockenheim, Montjuïc, Jerez und Misano ausgetragen, 1986 umfasste der Kalender acht Rennen. Von 1987 an wurde die Formula II nicht mehr ausgetragen, die Formula I verließ erstmals auch Europa und trug einen Lauf im japanischen Sugo aus.

1988 startete mit der Superbike-Weltmeisterschaft eine ernstzunehmende Konkurrenz-Serie, die schnell sehr populär wurde. Dies führte schließlich dazu, dass die Formula TT 1990 nur noch als FIM-Cup ausgetragen wurde und nach Beendigung der Saison eingestellt wurde. Bei der Tourist Trophy war die TT-F1-Klasse noch bis 2004 im Programm.

Technisches Reglement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Formula TT war in drei Kategorien eingeteilt, die meist als TT-F1 bis TT-F3 bezeichnet wurden.

  • Formula I – Viertakter von 600 bis 1000 cm³ und Zweitakter von 350 bis 500 cm³
  • Formula II – Viertakter von 400 bis 600 cm³ und Zweitakter von 250 bis 350 cm³
  • Formula III – Viertakter von 200 bis 400 cm³ und Zweitakter von 125 bis 250 cm³

Siegerliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Formula I Formula II Formula III
1977 Vereinigtes Konigreich Phil Read (Honda) Vereinigtes Konigreich Alan Jackson sr. (Honda) Vereinigtes Konigreich John Kidson (Honda)
1978 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood (Ducati) Vereinigtes Konigreich Alan Jackson sr. (Honda) Vereinigtes Konigreich Bill Smith (Honda)
1979 Vereinigtes Konigreich Ron Haslam (Honda) Vereinigtes Konigreich Alan Jackson sr. (Honda) Australien Barry Smith (Yamaha)
1980 Neuseeland Graeme Crosby (Suzuki) Vereinigtes Konigreich Charlie Williams (Yamaha) Vereinigtes Konigreich Ron Haslam (Honda)
1981 Neuseeland Graeme Crosby (Suzuki) Vereinigtes Konigreich Tony Rutter (Ducati) Australien Barry Smith (Yamaha)
1982 Nordirland Joey Dunlop (Honda) Vereinigtes Konigreich Tony Rutter (Ducati)
1983 Nordirland Joey Dunlop (Honda) Vereinigtes Konigreich Tony Rutter (Ducati)
1984 Nordirland Joey Dunlop (Honda) Vereinigtes Konigreich Tony Rutter (Ducati)
1985 Nordirland Joey Dunlop (Honda) Nordirland Brian Reid (Yamaha)
1986 Nordirland Joey Dunlop (Honda) Nordirland Brian Reid (Yamaha)
1987 Italien Virginio Ferrari (Bimota)
1988 Vereinigtes Konigreich Carl Fogarty (Honda)
1989 Vereinigtes Konigreich Carl Fogarty (Honda)
1990 Vereinigtes Konigreich Carl Fogarty (Honda)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Formula TT – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Isle of Man TT 1977. www.iomtt.com, abgerufen am 13. Juli 2010 (englisch).