Tadashi Nakayama

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Tadashi Nakayama, auch Tadasi Nakayama, Tadasi Nakamura (jap. 中山 正, Nakayama Tadashi; * 26. Juli 1912 in der Präfektur Tokio; † 5. Juni 1964 in Nagoya) war ein japanischer Mathematiker, der sich mit Algebra beschäftigte.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tadashi Nakayama machte 1935 seinen Abschluss an der Universität Tokio. Algebra scheint er im Selbststudium aus dem Buch des Emmy-Noether-Schülers Kenjiro Shoda gelernt zu haben. 1935 wurde er Forscher und 1937 Assistenzprofessor an der Universität Osaka. 1937 bis 1939 war er am Institute for Advanced Study in Princeton, wo er Richard Brauer, Emil Artin, Claude Chevalley und Cecil J. Nesbitt traf. Besonders wurde er durch Brauer beeinflusst, den er zweimal in Toronto besuchte und der ihn zur Beschäftigung mit der Darstellungstheorie hinführte. 1941 wurde er an der Universität Osaka promoviert.[1] 1942 war er Assistenzprofessor und 1944 Professor an der Universität Nagoya. 1948/49 war er an der University of Illinois, 1953 bis 1955 an der Universität Hamburg und 1955/56 nochmals am Institute for Advanced Study. Er starb an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung, die er schon vor 1937 hatte, aber damals verschwieg, um ins Ausland reisen zu können.

Nakayama arbeitete über modulare Darstellungen der symmetrischen Gruppen, Galoistheorie der Ringe und Quasi-Frobenius-Ringe. Er war auch an Klassenkörpertheorie interessiert (1952 führte er dort mit Gerhard Hochschild eine Kohomologie ein) und soll sich in den Jahren vor seinem Tod intensiv in die revolutionären Neuerungen der algebraischen Geometrie von Alexander Grothendieck und seiner Schule eingearbeitet haben, was seinen Gesundheitszustand verschlechterte. Nach ihm ist das Lemma von Nakayama in der kommutativen Algebra benannt.

Mit Gorō Azumaya schrieb er ein fortgeschrittenes Buch über Algebra, in dem sie auch viele ihrer Resultate darstellten.

1949 gewann er mit seinem wissenschaftlichen Kollaborator Gorō Azumaya den Preis Chūnichi Bunkashō der Zeitung Chūnichi Shimbun.[2] 1954 gewann er den Preis der japanischen Akademie der Wissenschaften Nippon Gakushiin-shō.[3] Ab 1963 war er Mitglied der japanischen Akademie der Wissenschaften.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 局所類体論 (Lokale Klassenkörpertheorie), 岩波書店, 1935 (japanisch)
  • 束論 (Verbandstheorie), 岩波書店, 1944 (japanisch)
  • 代数系と微分: 代数学よりの二三の話題 (Algebraische Struktur und Derivation), 河出書房, 1948 (japanisch)
  • 集合・位相・代数系 (Menge, Topologie, algebraische Struktur), 至文堂, 1949 (japanisch)
  • mit Gorō Azumaya: 代数学II: 環論 (Algebra II: Ringtheorie), 岩波書店, 1954 (japanisch)
  • mit Akira Hattori: ホモロジー代数学 (Homologische Algebra), 共立出版, 1957 (japanisch)

Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Obituary: Tadasi Nakayama, Nagoya Mathematical Journal 27, 1966 (englisch; Nachruf; mit Bild; Verzeichnis der Schriften auf S. i–vii)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John J. O’Connor, Edmund F. RobertsonTadashi Nakayama. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch).
  • 中山 正博士 ─── 現代代数学の先駆者. In: sci.nagoya-u.ac.jp. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2010; abgerufen am 11. Januar 2021 („Pionier der modernen Algebra – Dr. Tadashi Nakayama – Gedenkseite an der Universität von Nagoya“ – Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  • Tadashi (or Tadasi) Nakayama (1912–1964) – Biographie an der Uni Bielefeld (englisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seine Dissertation On Frobenius Algebras erschien in mehreren Teilen, siehe Abschnitt Schriften.
  2. 第1回~第10回受賞者:中日文化賞. Chūnichi Shimbun, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2015; abgerufen am 21. August 2008 (japanisch).
  3. 恩賜賞・日本学士院賞・日本学士院エジンバラ公賞受賞者一覧 (50音). Nippon Gakushiin (The Japan Academy), abgerufen am 21. August 2008 (japanisch).