Talbrücke Frauenwald

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Talbrücke Frauenwald
Talbrücke Frauenwald
Talbrücke Frauenwald
Blick von Westen (Richtung Stuttgart)
Ort Kraichtal
Gesamtlänge 704 m
Breite 14,30 m
Längste Stützweite 44 m
Pfeilhöhe bis 31,0 m
Höhe 31,0 m
Baukosten 21 Mio. D-Mark
Baubeginn 1984
Fertigstellung 1986
Eröffnung 1991
Lage
Koordinaten 49° 6′ 11″ N, 8° 41′ 56″ OKoordinaten: 49° 6′ 11″ N, 8° 41′ 56″ O
Talbrücke Frauenwald (Baden-Württemberg)
Talbrücke Frauenwald (Baden-Württemberg)
Blick oberhalb vom Nord-West-Portal des Simonsweingartentunnels auf die Talbrücke Frauenwald

Die Talbrücke Frauenwald ist eine 704 m lange Eisenbahnbrücke der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart südwestlich des Ortsteils Oberacker der baden-württembergischen Stadt Kraichtal.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwischen den Streckenkilometern 52,170 und 52,872 liegende Brücke durchquert eine Waldsenke im Kraichgauer Hügelland. Die Trasse verläuft auf dem Bauwerk gerade, die Gradiente steigt Richtung Stuttgart mit 6,0575 Promille gleichmäßig an.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Planung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits nach dem Planungsstand der Neubaustrecke von 1973 war bei Oberacker eine Talbrücke vorgesehen. Sie war mit einer Länge von etwa 600 m und einer Höhe von rund 30 m geplant.[2]

Am 22. Juni 1978 fand der Erörterungstermin in Oberacker statt.[3]

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bauarbeiten begannen mit dem Erdaushub im Februar 1984.[1] Zur Gründung musste der wenig tragfähige Boden unter fast allen Pfeilern ausgetauscht werden.[4] Im gleichen Jahr folgten Dammvorschüttungen, Bodenaustausch und die Gründung der ersten Pfeiler. Der letzte Überbau wurde im Dezember 1985 fertiggestellt. Je zwei Abschnitte wurden in einem dreiwöchigen Takt betoniert und vorgeschoben.[1]

Das Bauwerk wurde 1986 fertiggestellt.[1] Die Baukosten lagen bei rund 21 Mio. D-Mark (rund 11 Millionen Euro).[5]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konzeption des Bauwerks folgt der Rahmenplanung der Deutschen Bundesbahn für Talbrücken, die von der Projektgruppe NBS der Bundesbahndirektion Karlsruhe aufgestellt worden war.[1]

Die gen Oberacker zeigende Seite erhielt als Schallschutzmaßnahme eine zwei Meter hohe Brüstung.[4]

Unterbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 15 Pfeiler der Brücke weisen einen Feldabstand von 44 m auf. Die lichte Höhe über dem Talgrund liegt bei bis zu 31,0 m. Die Pfeiler wurden in Schüssen von 4,0 m hochgezogen.[1]

Überbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Spannbeton-Überbau[5] ist als mehrteiliges Einfeldträgersystem konzipiert. Der Überbau misst 4,82 m Höhe, bei einer Breite von 14,30 m.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Deutsche Bundesbahn: Talbrücke Frauenwald. Datenblatt (4 Seiten), ohne Ort, ohne Jahr (ca. 1986)
  2. Deutsche Bundesbahn, Zentrale Transportleitung: Erläuterungsbericht zur Planung der Neubaustrecke Mannheim – Stuttgart. Oktober 1973, Aktenzeichen 400a/411a.4002/4123 Nv (Mhm–Stg), S. 8.
  3. Werner Hagstotz: Betroffenheit und kollektives Handeln im ländlichen Raum. Verlag Haag+Herchen, Frankfurt am Main, 1981, ISBN 3-88129-475-9, S. 271.
  4. a b Projektgruppe M/S der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart: Ein Konzept für uns alle. 28-seitige Broschüre von Januar 1986, Karlsruhe, 1986, S. 19
  5. a b Horst J. Obermayer: Neue Fahrwege für den InterCityExpress. In: Herrmann Merker (Hrsg.): ICE – InterCityExpress am Start. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1991, ISBN 3-922404-17-0, S. 57–69.