Tatiana Calderón

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Tatiana Calderón 2017
Tatiana Calderón beim Formel-2-Rennen in Spielberg 2019
Tatiana Calderón in Spa-Francorchamps in der europäischen Formel-3-Meisterschaft 2014
Tatiana Calderón beim ersten GP3-Rennen in Spielberg 2018

Tatiana Calderón Noguera (* 10. März 1993 in Bogotá) ist eine kolumbianische Automobilrennfahrerin. Sie startete von 2013 bis 2015 in der europäischen Formel-3-Meisterschaft, 2016 bis 2018 in der GP3-Serie. 2019 fuhr sie für Arden International in der Formel 2 und war somit die erste Frau, die in der Formel 2 partizipierte. Darüber hinaus ist sie Formel-1-Testfahrerin für Alfa Romeo Racing.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Calderón begann ihre Motorsportkarriere 2001 im Kartsport,[1] in dem sie bis 2010 aktiv blieb. 2009 trat sie zudem in der Radical European Masters, einer europäischen Sportwagenrennserie, an. Dort wurde sie mit einem Sieg Zweite der SR5-Wertung. Unter anderem setzte sie sich gegen ihre Teamkollegin Natacha Gachnang durch. 2010 stieg Calderón in den Formelsport ein und startete für Juncos Racing in der Star Mazda Series. Während ihr Teamkollege Conor Daly die Fahrerwertung gewann, beendete Calderón ihre Debütsaison auf dem zehnten Platz im Gesamtklassement. 2011 blieb Calderón in der Star Mazda Series bei Juncos Racing. Beim zweiten Saisonrennen in Birmingham kam sie auf dem dritten Platz ins Ziel. Damit war Calderón die erste Frau, die in der Star Mazda Series auf dem Podest stand.[1] Im weiteren Verlauf der Saison fuhr sie als Dritte ein weiteres Mal auf das Podium. Sie verbesserte sich auf den sechsten Gesamtrang.

Nach dem Ende der Star-Mazda-Serie-Saison 2011 wechselte Calderón nach Europa und nahm für das Team West-Tec noch an den letzten drei Veranstaltungen der European F3 Open teil. Mit einer Punkteplatzierung wurde sie 21. in der Fahrerwertung. 2012 erhielt Calderón in der European F3 Open ein Cockpit bei de Villota Motorsport. In der Winterserie, die vor der Saison ausgetragen wurde, erzielte sie eine Podest-Platzierung. In der regulären Saison erreichte sie mit einem vierten Platz als bestem Resultat den neunten Platz in der Meisterschaft. Darüber hinaus nahm sie für AV Formula an zwei Veranstaltungen der alpinen Formel Renault teil.

Anfang 2013 startete Calderón in Neuseeland für ETEC Motorsport in der Toyota Racing Series. Mit einem fünften Platz als bestem Ergebnis beendete sie die Saison auf dem zwölften Platz. Anschließend erhielt Calderón für die Saison 2013 ein Cockpit bei Double R Racing in der europäischen Formel-3-Meisterschaft.[2] Ein 15. Platz war ihr bestes Resultat. Darüber hinaus nahm Calderón 2013 für Double R Racing an der britischen Formel-3-Meisterschaft teil. Dort war ein dritter Platz ihre beste Platzierung, und sie wurde Siebte in der Fahrerwertung. Außerdem absolvierte sie zwei Gaststarts in der European F3 Open. Anfang 2014 ging Calderón in der Florida Winter Series an den Start. Dabei erzielte sie einen Sieg. Anschließend bestritt Calderón ihre zweite Saison in der europäischen Formel-3-Meisterschaft für Jo Zeller Racing. Ursprünglich sollte sie für Signature starten, jedoch trat das Team zum Saisonauftakt nicht an und nahm erst gegen Saisonende an einer Veranstaltung teil.[3] Mit einem fünften Platz als bestem Ergebnis wurde sie 15. im Gesamtklassement. 2015 wechselte Calderón innerhalb der europäischen Formel-3-Meisterschaft zu Carlin.[4] Ein elfter Platz war ihr bestes Ergebnis. In der darauf folgenden Wintersaison 2015/16 nahm Calderón an der MRF Challenge Formel 2000 in Asien teil. Sie beendete jedes Rennen innerhalb der ersten sechs und erzielte einen Sieg in Dubai. Mit 199 zu 244 Punkten unterlag sie Pietro Fittipaldi und wurde Gesamtzweite.

2016 wechselte Calderón zu Arden International in die GP3-Serie.[5] Während ihre Teamkollegen Jake Dennis und Jack Aitken Rennen gewannen, war ein neunter Platz das beste Ergebnis Calderóns. Sie beendete die Saison auf dem 21. Gesamtrang. Darüber hinaus bestritt Calderón für Teo Martín Motorsport und RP Motorsport insgesamt zehn Rennen in der Euroformula-Open-Saison 2016. Dabei erzielte sie einen dritten Platz und wurde Gesamtneunte. 2017 blieb Calderón in der GP3-Serie und erhielt ein Cockpit bei DAMS.[6] Darüber hinaus wurde sie vom Formel-1-Team Sauber als Entwicklungsfahrerin unter Vertrag genommen.[7] Seit 2018 ist sie dort Testpilotin.[8] 2019 stieg sie in die Formel-2-Meisterschaft auf. Sie startete für BWT Arden und belegte ohne Punktgewinn den 22. Platz.

2020 nahm sie zusammen mit Sophia Flörsch und Beitske Visser für Richard Mille Racing Team an der 24 Stunden von Le Mans teil. Sie belegten insgesamt den 13. Platz, in der LMP-2-Klasse beendeten sie das Rennen als 9. Für das Team trat sie ebenfalls in der European Le Mans Series 2020 bei vier der fünf Rennen an. Zusätzlich startete sie in der Super Formula für Drago Corse with ThreeBond. Sie trat bei fünf der sieben Veranstaltungen an und erzielte keine Punkte. Das Richard Mille Racing Team wechselte 2021 in die FIA-Langstreckenweltmeisterschaft. Bei fünf der sechs Rennen saß Calderón am Steuer. Sie belegte den 17. Platz der LMP2-Wertung. Sie nahm auch an vier der sieben Super-Formula-Rennen teil. Hier blieb sie ohne Punkt.

Im Januar wurde bekanntgegeben, dass sie als erste Frau seit 2013 regulär in der IndyCar Serie an den Start gehen wird. Sie sollte die Straßen- und Stadtrennen für A.J. Foyt Racing bestreiten.[9] Vor dem Rennen der Formel 2 in Spa-Franchorchamps wurde jedoch bekanntgegeben, dass sie in dieser Rennserie nach fast drei Jahren ihr Comeback feiern wird. Sie sollte die restliche Saison für Charouz bestreiten und dort den Stammfahrer Cem Bölükbaşı ersetzen. Ermöglicht wurde ihr Comeback auch durch eine finanzielle Unterstützung der kolumbianischen Sängerin Karol G[10].

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse in der europäischen Formel-3-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Motor 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 Punkte Rang
2013 Double R Racing Mercedes Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland HO1 Vereinigtes Konigreich BRH Osterreich SPI Deutschland NOR Deutschland NÜR Niederlande ZAN Italien VAL Deutschland HO2 0
19 23 22 23 19 15 26 26 23 22 25 20 21 20 17 DNF 26 DNS 22 20 19 21 22 24 20 20 20 21 22 DNF
2014 Jo Zeller Racing Mercedes Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland HO1 Frankreich PAU Ungarn HUN Belgien SPA Deutschland NOR Russland MOS Osterreich SPI Deutschland NÜR Italien IMO Deutschland HO2 29 15.
23 18 19 18 22 18 18 DNF 15 20 15 16 15 5 17 DNF DNF 10 14 11 8 15 13 9 DNF 9 8 9 14 DNF 12 8 DNF
2015 Carlin Volkswagen Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland HO1 Frankreich PAU Italien MNZ Belgien SPA Deutschland NOR Niederlande ZAN Osterreich SPI Portugal POR Deutschland NÜR Deutschland HO2 0
20 DNF 22 DNF 21 25 17 19 DNF 17 22 13 25 25 18 14 12 14 19 11 14 13 21 16 29 DNF 15 20 15 DNF 18 21 24

Einzelergebnisse in der GP3-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Punkte Rang
2016 Arden International Spanien ESP Osterreich AUT Vereinigtes Konigreich GBR Ungarn HUN Deutschland GER Belgien BEL Italien ITA Malaysia MAS Vereinigte Arabische Emirate UAE 2 21.
14 18 17 DNF 17 20* 21 21 10 9 14 DNF 10 16 DNF 15 DNF DNF
2017 DAMS Spanien ESP Osterreich AUT Vereinigtes Konigreich GBR Ungarn HUN Belgien BEL Italien ITA Spanien ESP Vereinigte Arabische Emirate UAE 7 18.
14 DNF 13 12 14 15 DNF 13 16 13 7 C 13 8 16 15    
2018 Jenzer Motorsport Spanien ESP Frankreich FRA Osterreich AUT Vereinigtes Konigreich GBR Ungarn HUN Belgien BEL Italien ITA Russland RUS Vereinigte Arabische Emirate UAE 11 16.
DNF DNF 17 16 12 12 DNF 10 11 8 10 9 15 6 10 7 10 8

Einzelergebnisse in der World Series Formel V8 3.5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Punkte Rang
2017 RP Motorsport Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Italien MNZ Spanien JER Spanien ALC Deutschland NÜR Mexiko MEX Vereinigte Staaten COA Bahrain BRN 25 14.
5 3

Einzelergebnisse in der FIA-Formel-2-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Pos Punkte
2019 BWT Arden Bahrain BRN Aserbaidschan AZE SpanienSpanien ESP Monaco MON FrankreichFrankreich FRA OsterreichÖsterreich AUT Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR Ungarn HUN Belgien BEL ItalienItalien ITA RusslandRussland RUS Vereinigte Arabische Emirate UAE 22. 0
13 15 DNF DNF 13 13 14 DNF 11 19* 17 13 14 16 16 DNF C C DNF 14 15 16 16 14
2022 Charouz Bahrain BHR Saudi-Arabien KSA Italien IT1 Spanien ESP Monaco MCO Aserbaidschan ASE Vereinigtes Konigreich GBR Osterreich AUT Frankreich FRA Ungarn HUN Belgien BEL Niederlande NLD Italien IT2 Vereinigte Arabische Emirate UAE 26. 0
19 18 DNF DNF DNF DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelergebnisse in der IndyCar Series[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Punkte Rang
2022 A. J. Foyt Enterprises STP TXS LBH ALA IMS INDY DET ROA MDO TOR IOW1 IOW2 IMS NSH GAT POR LAG 58 29.
24 16 26 15 23 25 25

(Legende)

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2020 FrankreichFrankreich Richard Mille Racing Team Oreca 07 Deutschland Sophia Flörsch NiederlandeNiederlande Beitske Visser Rang 13
2021 FrankreichFrankreich Richard Mille Racing Team Oreca 07 Deutschland Sophia Flörsch NiederlandeNiederlande Beitske Visser Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2024 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gradient Racing Acura NSX GT3 Evo22 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Katherine Legge Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sheena Monk Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8
2019/20 Mille Racing Oreca 07 Vereinigtes Konigreich SIL Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH Vereinigte Staaten AUS Belgien SPA Frankreich LEM Bahrain BAH
13
2021 Mille Racing Oreca 07 Belgien SPA Portugal POR Italien MON Frankreich LEM Bahrain BAH Bahrain BAH
11 9 11 DNF 12

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tatiana Calderón – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eric Thompson: “Women add to the formula”. bayofplentytimes.co.nz, 24. Januar 2013, abgerufen am 4. März 2013 (englisch).
  2. Annika Kläsener: „Formel 3 EM – Double R Racing steigt mit drei Autos ein“. Für Überraschungen sorgen. Motorsport-Magazin.com, 22. Februar 2013, abgerufen am 3. März 2013.
  3. “Colombia time for Signature F3 – Tatiana Calderon join team”. motorsport.com, 6. März 2014, abgerufen am 29. Dezember 2014 (englisch).
  4. Peter Allen: Tatiana Calderon secures sixth Carlin F3 seat for 2015. paddockscout.com, 23. Februar 2015, abgerufen am 7. März 2015 (englisch).
  5. Tatiana Calderon moves from F3 to GP3 with Arden. autosport.com, 8. Februar 2016, abgerufen am 8. Februar 2016 (englisch).
  6. Valentin Khorounzhiy: F1 juniors spearhead DAMS GP3 line-up. motorsport.com, 28. Februar 2017, abgerufen am 28. Februar 2017 (englisch).
  7. Peter Allen: Ferrucci joined at DAMS GP3 team by Calderon and Baptista. paddockscout.com, 28. Februar 2017, abgerufen am 28. Februar 2017 (englisch).
  8. Jamie Klein, Maria Reyer: Tatiana Calderon steigt 2018 zur Testpilotin bei Sauber auf. Motorsport-Total.com, 6. März 2018, abgerufen am 25. März 2018.
  9. Calderon joins IndyCar as 1st woman to drive for A.J. Foyt. Abgerufen am 28. August 2022 (englisch).
  10. Florian Niedermair: Tatiana Calderon: Formel-2-Comeback dank Starsängerin. 26. August 2022, abgerufen am 28. August 2022.