Taunusturm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Taunusturm
Taunusturm
Taunusturm Büro- und Wohnturm (April 2014)
Basisdaten
Ort: Taunustor 1–3, 60310 Frankfurt
Status: Fertiggestellt
Architekt: Gruber + Kleine-Kraneburg
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Bürohochhaus
Bauherr: Tishman Speyer Properties/Commerz Real
Technische Daten
Höhe: 170 m
Etagen: 40 Obergeschosse
Nutzungsfläche: ca. 85.750 m²
Anschrift
Stadt: Frankfurt am Main
Land: Deutschland

Taunusturm (eigene Schreibweise: TaunusTurm) bezeichnet ein zweiteiliges Gebäudeensemble in der Innenstadt von Frankfurt am Main. Es besteht aus einem 170 Meter hohen Bürogebäude und einem 63 Meter hohen Wohngebäude (auch Taunusturm Residential genannt).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Türme in ihrer Umgebung des Banken-Clusters (März 2014 von Westen aus gesehen)

Das Grundstück befindet sich im Bankenviertel zwischen dem Japan Center, dem Hochhauskomplex der Commerzbank-Zentrale und der namensgebenden Taunusanlage, dem westlichen Teil der Wallanlagen.

Planungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Standort für ein 135 Meter hohes Hochhaus wurde 1998 von der Stadt Frankfurt im Hochhausrahmenplan beschlossen. 2000 gewann der Entwurf des Architekturbüros Gruber + Kleine-Kraneburg einen Realisierungswettbewerb. Der Wettbewerb war von der Commerzbank-Tochter Rheinische Hypothekenbank, die auf dem Grundstück ihren Sitz hatte, ausgeschrieben worden. Der Name des Projekts lautete damals Hochhaus Kaiserkarree.

Nachdem die Rheinische Hypothekenbank in der Eurohypo aufgegangen und in eine neue Zentrale in Eschborn umgezogen war, übernahm die Konzernmutter die Zuständigkeit für das Grundstück. Zunächst war geplant, dass die Commerzbank das Hochhaus selbst beziehen würde, doch nach der großen Immobilienkrise in den Jahren nach 2001 kam das Projekt, wie viele weitere Hochhausprojekte in Frankfurt, ins Stocken. Im November 2005 wurde die Baugenehmigung erteilt.

Zweiter Anlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 2007 wurde bekannt, dass die Commerzbank einen Käufer für das Grundstück und das Hochhausprojekt suche, da es keinen Eigenbedarf gebe. Im Dezember 2007 wurde dann das Grundstück an die Commerz Real AG und das amerikanische Immobilienunternehmen Tishman Speyer verkauft. Tishman Speyer hat bereits Erfahrungen im Frankfurter Hochhausbau: Sie errichteten den Messeturm und den Opernturm. In einer Pressemitteilung wurde angegeben, dass der Entwurf von Gruber + Kleine-Kraneburg umgesetzt werden solle. Dieser sieht eine Bruttogeschossfläche von 80.000 Quadratmetern verteilt auf 37 Stockwerke vor. 5.900 Quadratmeter sind gemäß Absprachen mit der Stadt für Wohnungen vorgesehen, außerdem soll im 35. Stock ein öffentliches Restaurant entstehen. Im Erdgeschoss ist eine Passage mit Läden und Gastronomie vorgesehen.

Der Wohnturm (März 2014)

Die Bestandsgebäude auf dem Grundstück wurden bis Ende 2007 geräumt und standen seitdem leer. Der für Frühjahr 2008 angekündigte Abriss erfolgte nicht. Im Mai wurde dann bekannt, dass Tishman Speyer den Entwurf von Gruber + Kleine-Kraneburg entgegen der bisherigen Planung doch nicht umsetzen werde und an einer neuen Planung arbeite. Demzufolge sollte das Hochhaus bei gleicher Bruttogeschossfläche höher und schlanker ausfallen, die Grundform des Turms vereinfacht werden und statt einer Natursteinfassade eine Glasfassade erhalten. Die Änderungen mussten mit der Stadt Frankfurt abgesprochen sowie eine neue Baugenehmigung eingeholt werden.

Erste Details der neuen Planung, etwa eine neue Höhe von 160 Metern sowie der Bau eines zweiten Turms, wurden im Februar 2009 bekannt gegeben. Im Mai wurde das neue Design des nun Taunusturm genannten Wolkenkratzers, wiederum entworfen vom Architekturbüro Gruber + Kleine-Kraneburg, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die von der Stadt Frankfurt vorgeschriebenen Wohnungen sollten nun nicht im 39-stöckigen Hochhaus gebaut, sondern in einen separaten 63 Meter hohen Wohnturm ausgelagert werden. Vorgesehen waren 54 Wohnungen mit Balkons zur Grünanlage.

Im Mai 2010 wurde vom Bauherrn ein Bauantrag eingereicht[1] und mit den Abbrucharbeiten am Bestandsgebäude begonnen, die bis August 2010 vollendet sein sollten.[2] Nachdem die als Hauptmieter gehandelte internationale Großkanzlei Clifford Chance abgesprungen war, wurde im Juli 2010 jedoch ein Antrag auf Aussetzung des Genehmigungsverfahrens gestellt. Der Projektentwickler Tishman Speyer teilte daraufhin mit, dass das Vorhaben bis auf Weiteres nicht verwirklicht werde.[1]

Dritter Anlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende Dezember 2010 kamen aufgrund eines Frankfurter Magistratsvortrags, der das Fällen von einigen Bäumen nahe dem Grundstück beschloss, erste Spekulationen über die Fortsetzung des Projektes auf.[3] Mitte Januar 2011 wurden dann tatsächlich Vorbereitungen für Abrissarbeiten fortgesetzt. Am 21. Januar 2011 wurden in Frankfurt der Öffentlichkeit nochmals überarbeitete Pläne vorgestellt. Als Baubeginn wurde Anfang 2011 verkündet. Im Dezember 2013 sollte der Bau abgeschlossen sein.[4] Am gleichen Tag begann der eigentliche Abriss der Bestandsgebäude, der bis Ende April 2011 abgeschlossen war.[5] Am 18. Januar 2012 wurde die offizielle Grundsteinlegung durch Oberbürgermeisterin Petra Roth vollzogen, dabei wurde bekanntgegeben, dass ein öffentlich zugängliches Lunchrestaurant im Turmfuß eingerichtet wird.

Der Pressemeldung von Tishman Speyer und Commerz Real[6] sowie der Projektseite der Architekten zufolge entstehen im 170 Meter hohen Bürohochhaus auf 40 Stockwerken 75.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, davon 60.000 Quadratmeter Bürofläche. Das Gebäude erhielt eine Fassade aus hellem Stein, es überwogt jedoch der Glasanteil. Die Höhe des weiterhin zum Projekt gehörenden Wohnturms blieb bei 63 Meter bei einer Bruttogeschossfläche von 7.500 Quadratmeter. Außerdem entstanden insgesamt mehr als 350 PKW-Stellplätze. Der Entwurf der Gebäude stammt wie zuvor vom Frankfurter Architekturbüro Gruber + Kleine-Kraneburg. Die Hochhäuser wurden spekulativ, das heißt ohne Vorvermietung, errichtet.

Dependance für das TOWERᴹᴹᴷ[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 19. Oktober 2014 stehen dem Museum über 1500 m² Ausstellungsfläche im Taunusturm für 15 Jahre kostenlos zur Verfügung. Auch die Betriebskosten dieses sogenannten TOWERᴹᴹᴷ werden für diese Zeit privat finanziert.[7] An diesen Kosten beteiligen sich nach Angaben des Bauherrn der Unternehmer Stefan Quandt, die Ernst Max von Grunelius Stiftung sowie die Helaba[8] und andere.[9]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Taunusturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Taunusturm wird nicht gebaut In: FAZ.net, 7. Juli 2010.
  2. AWR Abbruch GmbH – Referenzprojekt Frankfurt Taunustor (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.awr-abbruch.de
  3. Vortrag des Magistrats vom 20. Dezember 2010, M 252, Stand: 21. Januar 2011.
  4. Baubeginn für Taunusturm in Frankfurt – FAZ.net
  5. Aktuelle Baustellen (Memento vom 22. Juli 2015 im Internet Archive) (PDF; 124 kB) auf mainziel.de, S. 2: „Neue Mainzer Straße 29-35 / Taunustor: Teilsperrung der Fahrbahn in der Neuen Mainzer Straße auf Länge der Liegenschaft wegen Gebäudeabbruch. Vom 17. Januar 2011 bis 30. April 2011“, Stand: 21. Januar 2011.
  6. Pressemitteilung (Memento vom 8. Februar 2011 im Internet Archive) der Commerz Real AG vom 21. Januar 2011.
  7. Kunst in die Türme. In: FAZ vom 25. September 2013, S. 27.
  8. Website Taunusturm https://www.taunusturm.de/news.html
  9. Boom She Boom. Werke aus der Sammlung (Memento vom 29. September 2014 im Internet Archive)

Koordinaten: 50° 6′ 38″ N, 8° 40′ 23″ O