Rahal Letterman Lanigan Racing

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Team-Chef und -Inhaber Bobby Rahal
David Letterman (2015)

Rahal Letterman Lanigan Racing ist ein Motorsport-Team der IndyCar Series, das der US-Motorsportlegende Bobby Rahal, dem TV-Moderator David Letterman sowie dem Geschäftsmann Mike Lanigan gehört.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CART[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rahal Reynard-Ford aus der CART-Serie

Das Team entstand 1992 in der damaligen IndyCar World Series als Rahal-Hogan Racing von Bobby Rahal und Carl Hogan. Das Team gewann gleich in seinem ersten Jahr den Titel der Serie. 1993 übernahm man das Team Truesports, für das Rahal zuvor lange Jahre gefahren war und setzte jetzt zwei Autos ein. Außerdem versuchte man, ein eigenes Chassis zu entwickeln, was sich jedoch als Flop erwies. Nachdem man sich für das Indianapolis 500 nicht einmal qualifizieren konnte, entschied man sich, auf die üblichen Lola-Chassis zu setzen. Kaum erfolgreicher war der Einsatz von Honda-Motoren in der Saison 1994, der nach der Saison endete. Um das Indy 500 nicht wieder zu verpassen, beschaffte man sich für dieses Ilmor-Motoren.

1996 wurde das Team nach dem Weggang von Carl Hogan in Team Rahal umbenannt. Die nächsten Jahre fuhr man erfolgreich in der CART-Serie, jedoch ohne den Titel zu gewinnen. Zur Saison 2003 wurde ein Auto in der CART stillgelegt und nur Michel Jourdain jr. fuhr die gesamte Saison. Das zweite Auto wurde in der Indy Racing League eingesetzt, in welche das Team ab der kommenden Saison komplett wechselte. Dabei hatte Rahal nach dem Bankrott der CART und der Neugründung als Champ-Car World Series zunächst den weiteren Einsatz eines Fahrzeuges in der neuen Serie bekanntgeben, transferierte dieses kurz vor Saisonstart jedoch ebenfalls in die IndyCar Series.[1]

IRL / IndyCar Series[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Saison IndyCar-Series-Saison 2003 setzte das Team ein Auto mit Kenny Bräck in der IndyCar Series ein. Der Schwede war am Saisonende neunter der Gesamtwertung. Im letzten Saisonrennen auf dem Texas Motor Speedway erlitt er bei einem schweren Unfall Verletzungen, die ihn bis 2005 pausieren ließen. Beim Indy 500 setzte man ein zweites Auto für Jimmy Vasser ein.

Ab 2004 fuhr das Team, jetzt unter dem Namen Rahal Letterman Racing nur noch in der IndyCar Series, wobei sich Letterman schon vorher an dem Team beteiligt hatte und öfters Fahrer in seine Sendung einlud, um Werbung für die Serie zu machen. Fahrer waren Buddy Rice und Vítor Meira, dazu Gaststarts von Roger Yasukawa in Motegi und Indianapolis. 2005 kam neben Rice und Meira Danica Patrick als dritte Fahrerin hinzu, die sehr schnell zum Superstar der Serie wurde. In Indianapolis wurde der verletzte Buddy Rice durch Kenny Bräck ersetzt, der hier seinen einzigen Renneinsatz nach dem Unfall hatte.

Dallara von Ryan Hunter-Reay beim Indy 500 2008

Für die Saison 2006 hieß die Fahrerpaarung Buddy Rice, Danica Patrick und Paul Dana. Dana brachte einen Hersteller von Ethanol-Treibstoff in die Serie[2], verunglückte aber im Training für den Saisonauftakt nach einer Kollision mit Ed Carpenter tödlich. Das Team zog beide Autos für dieses Rennen zurück, beim zweiten Rennen trat man nur mit Rice und Patrick an. Ab dem dritten Rennen wurde das Ethanol-Auto von Jeff Simmons gefahren. Ab 2007 werden alle Autos der Serie mit Ethanol-Kraftstoff betrieben.

Zur Saison 2007 verließen sowohl Rice wie auch Patrick das Team, um zu anderen Teams zu wechseln. Neu in das Team kam dafür Scott Sharp, dessen Team geschlossen wurde. Simmons wurde im Verlauf der Saison durch Ryan Hunter-Reay ersetzt, der für 2008 der einzige Stammfahrer des Teams war. Beim Indianapolis 500 2008 wurde zudem ein zweites Auto mit Alex Lloyd am Steuer gemeinsam mit Chip Ganassi Racing eingesetzt.

Ab 2009 konzentrierte sich das Team auf die Einsätze in der American Le Mans Series und kehrte in den Jahren 2009 und 2010 nur für das Indy 500 in den Open-Wheel-Sport zurück. Zur Saison 2011 stieg mit Mike Lanigan ein dritter Inhaber in das Team ein, so dass das Team in Rahal Letterman Lanigan Racing umbenannt wurde. In der IndyCar Series setzt man zum Ende der Ära des Dallara IR-03 Chassis in dieser Saison wieder zwei Autos in einzelnen Rennen ein.

Mit der Einführung des Dallara DW-12 kehrte das Team komplett in die IndyCar Series zurück. In der Saison 2012 fuhr Takuma Satō das einzige Auto des Teams. Beim Indianapolis 500 griff der Japaner in der letzten Runde den Führenden Dario Franchitti in der ersten Kurve an, verlor das Auto jedoch und krachte in die äußere Mauer. Er wurde als 17. gewertet und beendete die Saison auf Rang 14 der Gesamtwertung. Außerdem wurde in Indianapolis erneut ein zweites Auto eingesetzt, am Steuer saß Michel Jourdain junior.

Für das Jahr 2013 kam Graham Rahal zurück in das Team seines Vaters, Takuma Satō verließ das Team. Außerdem expandierte das Team wieder auf zwei Vollzeit-Autos, da auch James Jakes in das Team kam. Beide konnten jedoch nur unterdurchschnittliche Leistungen abliefern und wurden 18. und 19. von 21 Piloten in der Gesamtwertung. Michel Jourdain junior fuhr in Indianapolis erneut in einem weiteren Auto.

American Le Mans Series[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BMW M3 GT2 beim Petit Le Mans 2009

Zur Saison 2007 stieg Rahal-Letterman mit einem Porsche 996 GT3 RSR in die American Le Mans Series ein und erreichte mit den Fahrern Ralf Kelleners und Tommy Milner zwei Podestplätze.

Ab 2009 setzte das Team als BMW Rahal Letterman Racing zwei BMW M3 GT2 in der ALMS ein. Dabei wurde das Team von BMW Nordamerika unterstützt und bekam in der ersten Saison Dirk Müller als Werksfahrer zur Verfügung gestellt. Auch in den folgenden Jahren wurden diverse Werksfahrer eingesetzt, aber auch amerikanische Fahrer wurden beschäftigt. Mit dem Einstieg von Mike Lanigan als dritten Inhaber des Teams wechselte der Name zu BMW Team RLL.

Bis einschließlich der Saison 2012 konnten eine Fahrer-, zwei Team- und zwei Hersteller-Meisterschaften errungen werden. Außerdem konnte eines der prestigeträchtigsten Rennen der Meisterschaft, die 12 Stunden von Sebring, zweimal gewonnen werden. Ab der Saison 2013 wechselte das Team auf den neuen BMW Z4 GTE.[3]

Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CART[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Nr. Fahrer Kommentar
1992 12 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal
1993 1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal
26 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Groff
1994 4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal
10 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Groff
1995 9 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal
10 Brasilien Raul Boesel
1996 18 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal
28 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Herta
1997 7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Herta
8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal
1998 7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal
8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Herta
1999 7 ItalienItalien Max Papis
8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Herta
2000 7 ItalienItalien Max Papis
8 SchwedenSchweden Kenny Bräck
91 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Casey Mears nur in Fontana
2001 7 ItalienItalien Max Papis
8 SchwedenSchweden Kenny Bräck
2002 8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Vasser
9 Mexiko Michel Jourdain junior
2003 9 Mexiko Michel Jourdain junior

IRL / IndyCar Series[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Nr. Fahrer Kommentar
2002 19 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Vasser nur in Indianapolis und Fontana
2003 15 SchwedenSchweden Kenny Bräck
19 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Vasser nur in Indianapolis
2004 15 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Buddy Rice
16 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Roger Yasukawa nur in Motegi und Indianapolis
17 Brasilien Vítor Meira nicht in Homestead und Phoenix
2005 15 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Buddy Rice nicht in Indianapolis
SchwedenSchweden Kenny Bräck nur in Indianapolis
16 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Danica Patrick
17 Brasilien Vítor Meira
2006 15 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Buddy Rice
16 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Danica Patrick
17 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Paul Dana nur Training in Homestead, tödlicher Unfall
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff Simmons nicht in Homestead, St. Petersburg
2007 8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Scott Sharp
17 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff Simmons bis einschließlich Nashville
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ryan Hunter-Reay ab Mid-Ohio
2008 16 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex Lloyd nur in Indianapolis, in Zusammenarbeit mit Chip Ganassi Racing
17 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ryan Hunter-Reay
2009 17 SpanienSpanien Oriol Servià nur in Indianapolis
2010 30 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Graham Rahal nur in Indianapolis
2011 15 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jay Howard nur in Las Vegas
30 Belgien Bertrand Baguette nur in Indianapolis
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pippa Mann nur in Loudon, Kentucky und Las Vegas
2012 15 JapanJapan Takuma Satō
4 Mexiko Michel Jourdain junior nur in Indianapolis
2013 15 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Graham Rahal
16 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Jakes
17 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Conway nur in Long Beach
Mexiko Michel Jourdain junior nur in Indianapolis

ALMS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Nr. Fahrer Endurance-Fahrer[# 1] Kommentar
2007 18 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Graham Rahal
Deutschland Ralf Kelleners
2009 90 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joey Hand Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Priaulx kein Endurance Fahrer in Sebring
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Auberlen
92 Deutschland Dirk Müller Deutschland Jörg Müller kein Endurance Fahrer in Sebring
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner
2010 90 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joey Hand Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Priaulx
Deutschland Dirk Müller
92 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Auberlen Deutschland Dirk Werner
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner
2011 55 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Auberlen Brasilien Augusto Farfus
Deutschland Dirk Werner
56 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joey Hand Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Priaulx
Deutschland Dirk Müller
2012 55 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Auberlen Deutschland Uwe Alzen Alzen in Sebring und Summerton in Atlanta
Deutschland Jörg Müller Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jonathan Summerton
56 Deutschland Dirk Müller Summerton Endurance Fahrer in Sebring, Alzen in Atlanta
Summerton außerdem Ersatz für Hand in Elkhart Lake, Virginia und Atlanta
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joey Hand
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jonathan Summerton Deutschland Uwe Alzen
2013 55 Belgien Maxime Martin Deutschland Jörg Müller Hand als Ersatz für Martin in Austin
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joey Hand
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Auberlen Deutschland Uwe Alzen Alzen nicht in Sebring und als Ersatz für Auberlen beim Petit Le Mans
56 Deutschland Dirk Müller Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Auberlen Auberlen nur beim Petit Le Mans
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joey Hand Hand in Sebring, Long Beach, Mosport, Baltimore, Virginia
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Edwards Edwards in Sebring, Laguna Seca, Lime Rock, Elkhart Lake, Austin, Petit Le Mans
  1. Für das 12-Stunden-Rennen von Sebring sowie das Petit Le Mans wird in der Regel ein dritter Fahrer eingesetzt.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.motorsport.com/indycar/news/irl-two-rahal-cars-for-indycar-series/
  2. http://www.prnewswire.com/cgi-bin/stories.pl?ACCT=104&STORY=/www/story/02-24-2005/0003072393&EDATE=
  3. http://www.gt-eins.at/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=7864&Itemid=2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rahal Letterman Lanigan Racing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien