Teo Gheorghiu

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Teo Gheorghiu

Teo Gheorghiu (* 12. August 1992 in Männedorf, Kanton Zürich) ist ein schweizerisch-kanadischer, in Rüti,[1] Zürich und London aufgewachsener Pianist rumänischer Herkunft.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teo Gheorghius Eltern wanderten von Rumänien nach Kanada aus und nahmen die kanadische Staatsbürgerschaft an, bevor sie sich in der Schweiz niederliessen. Seine Mutter ist die Kunsthistorikerin Adina Gheorghiu. Er hat einen jüngeren Bruder, Max.[3]

Er spricht fliessend Deutsch, Schweizerdeutsch, Englisch und Rumänisch. Französisch versteht er sehr gut.[4] Er bezeichnet sich als Sozialist.[5]

Er liebt das Velofahren. Im Sommer 2017 unternahm er eine Velotour von London nach Marokko. Er habe dabei viel aufsaugen können, das er nachher habe musikalisch ausdrücken wollen.[6]

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gheorghiu begann seine Pianistenkarriere im Alter von fünf Jahren bei Daniel Höxter und besuchte ab seinem neunten Lebensjahr die Purcell School in London, ein Internat für musikalisch hochbegabte Kinder unter der Leitung von Simon Rattle, wo er bei William Fong Klavier studierte.

Er studierte am Curtis Institute in Philadelphia bei Gary Graffman und kehrte später nach London zurück, um an der Royal Academy of Music weiter zu studieren. Dort lernte er seinen Lehrer und Mentor Hamish Milne kennen, der nach Gheorghius Aussagen «seine Leidenschaft für die Musik wieder entfachte». Er studierte fünf Jahre bei Milne und schloss mit dem Bachelor ab.[7]

Konzerte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Konzertdebüt gab er 2004 in der Tonhalle in Zürich mit Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll op. 54 (wo das Filmmaterial für die letzte Szene des Films Vitus live aufgenommen wurde).[8] Im Mai 2007 wurde seine Interpretation des Klavierkonzerts Nr. 2 von Sergei Rachmaninoff mit dem Musikkollegium Winterthur mit Lob aufgenommen.[8] Im gleichen Jahr gab er Konzerte mit dem Tokyo New City Orchestra, dem Zürcher Kammerorchester und dem Berner Symphonieorchester. 2008 spielte er Konzerte in Tokio, Istanbul, London, Sankt Petersburg und Potsdam.[9] 2009 tourte er in Zürich, Gstaad, Fribourg sowie in Harrogate, Bad Saarow, Bukarest, Bonn, China und Taiwan.[9]

2010 gab er sein Rezital-Debüt in der Zürcher Tonhalle mit Bachs Englischer Suite g-Moll, Mozarts Fantasie c-Moll und Chopins zweiter Klaviersonate. 2012 spielte er am Lucerne Festival. Er nahm mehrere Male an der Klassik Bülach und der Lenzburgiade auf Schloss Lenzburg teil. 2017 spielte er am Schumannfest in Bonn und an der Tchaikovsky Gala des Royal Philharmonic Orchestra in London, ausserdem mit dem Bournemouth Symphony Orchestra und bei den Istanbul Recital Series in Istanbul. 2018 nahm er u. a. an den Schlosskonzerten Thun als Artiste Etoile teil und spielte Beethovens 5. Klavierkonzert mit dem Musikkollegium Winterthur unter Roberto González-Monjas in Winterthur. Weiter spielte er beim Piano aux Jacobins in Toulouse sowie mit der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin und dem Sinfonieorchester Wuppertal.

Vitus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem Schweizer Film Vitus von Fredi M. Murer spielt er einen hochbegabten Jungen; hierfür erhielt er 2007 den Undine Award als bester Filmdebütant. Die Schlussszene des Films verwendet Liveaufnahmen aus seinem ersten Konzert von 2004 in der Tonhalle Zürich, in dem er das Klavierkonzert von Robert Schumann interpretierte.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Erster Preis beim Klavierwettbewerb San Marino für Zwölfjährige[3]
  • 2005: Erster Preis beim Internationalen Franz-Liszt-Klavierwettbewerb von Weimar für Zehn- bis Dreizehnjährige[8]
  • 2010: Beethoven-Ring der «Gesellschaft Bürger für Beethoven» für die Interpretation der Sonate für Klavier Nr. 13 Es-Dur op. 27/1 beim Nachwuchswettbewerb 2009 in Bonn[10]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Teo Gheorghiu spielt in Uster (Memento vom 20. Februar 2019 im Internet Archive). In: zueriost.ch. 20. Oktober 2011.
  2. Robert Rowat: Meet Teo Gheorghiu, Montreal International Musical Competition’s sole Canadian quarter-finalist. In: CBC. 8. März 2017.
  3. a b «Bach ist für mich der Grösste» (Memento vom 6. Januar 2019 im Internet Archive). In: Annabelle. 9. April 2009.
  4. Bettina Ullmann: Musik ist sein Ein und Alles (Memento vom 7. Januar 2019 im Internet Archive). In: Coopzeitung. 17. August 2010.
  5. Christian Dorer: Pianist Teo Gheorghiu sagt: «Ich bin ein Sozialist» (Memento vom 15. März 2016 im Internet Archive). In: Aargauer Zeitung. 4. September 2012.
  6. Pianist mit Fahrrad (Memento vom 17. November 2018 im Internet Archive) In: BR Klassik. 1. November 2018.
  7. Bruno Bötschi: Teo Gheorghiu: «Zürich tut meiner Seele momentan nicht gut». In: Bluewin. 21. August 2018 (Interview).
  8. a b c Teo Gheorghiu (Memento vom 13. Februar 2010 im Internet Archive). Website des Festivals und Internationalen Klavierwettbewerbs George Enescu 2007 in Bukarest.
  9. a b Isabelle Falconnier: Vitus a grandi. Génial! (Memento vom 9. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: L’Hebdo. 15. Januar 2009.
  10. Beethovenring für 17-jährigen Schweizer Pianisten (Memento vom 7. Januar 2019 im Internet Archive). In: Aargauer Zeitung. 25. Januar 2010.