The Boondocks

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The Boondocks ist ein täglich in diversen US-amerikanischen Zeitungen (darunter Los Angeles Times, Washington Post und Chicago Tribune) erscheinender Comicstrip. Autor und Zeichner ist der US-amerikanische Cartoonist Aaron McGruder.

Hauptthemen sind die afroamerikanische Kultur, Kapitalismus und Plutokratie, Rassismus und US-amerikanische Politik, beobachtet durch die Augen des schwarzen Teenagers Huey Freeman.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

McGruder zeichnete die ersten Strips 1997 für die studentische Zeitung The Diamondback an der Universität von Maryland. Kurz darauf wurde der Strip auch im Hip-Hop-Magazin The Source gedruckt. Als Ergebnis seiner wachsenden Beliebtheit gelang ihm 1999 mit der Unterzeichnung eines Vertrags mit dem Universal Press Syndicate der überregionale Durchbruch.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Strip zeigt Szenen aus dem Leben der Geschwister Huey und Riley Freeman, die gerade zusammen mit ihrem autoritären Großvater aus dem Zentrum von Chicago in eine „weiße“ Vorstadt Woodcrest gezogen sind.

Huey (in einem Strip gibt er an, sein Name beziehe sich auf Huey Newton) ist ein meistens sehr wütender Zehnjähriger und hat sich ganz der radikalen Kritik politischer Zusammenhänge verschrieben, er sympathisiert mit den Ideen der Black Panthers, und setzt sich kritisch mit verschiedenen Aspekten moderner afrikanisch-amerikanischer Kultur, mit dem Rassismus in den Vereinigten Staaten und der Politik George W. Bushs auseinander. Sein Bruder Riley dagegen ist von Gangsta-Rap stark eingenommen und versucht, einem „Bling-Bling-Lifestyle“ nachzueifern.

Hueys bester Freund ist Michael Caesar, der MC werden will, die meisten von Hueys Ideen unterstützt, aber weniger wütend ist, sondern eher optimistisch und humorvoll. Die Nachbarn der Freemans sind die NAACP-Mitglieder Thomas Dubois (der Name kann eine Referenz sowohl an W.E.B. Du Bois als auch an die Figur des Onkel Tom sein) und seine weiße Frau Sara, beide sind Anwälte. Ihre Tochter Jazmine ist in Hueys Alter und leidet unter Gefühlen der Verunsicherung in Bezug auf eine ethnische Identität. Huey wirft ihr deshalb oft vor, den Kontakt zu ihrer Herkunft verloren zu haben.

Rezeption und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

The Boondocks ist ein bewusst politischer Comic und bisher öfter Gegenstand öffentlicher Kontroversen gewesen; besonders das Verhalten des Charakters Huey war für einige Zeitungen schon einige Male Anlass, die Veröffentlichung des Strips zu unter- oder abzubrechen. Die Anzahl der Zeitungen, die The Boondocks veröffentlichen, ist dennoch seit 1999 kontinuierlich angestiegen. In einigen Zeitungen erscheint der Strip nicht im regulären Teil, sondern in der Op-Ed-Redaktion.

The Boondocks ist einer von sieben in den USA überregional erscheinenden Comicstrips, die von afroamerikanischen Cartoonisten gezeichnet werden, dazu gehören auch Candorville, Curtis, Jump Start, Housebroken, Watch Your Head, Wee Pals und Herb and Jamaal. Andere überregional erscheinende Comicstrips der USA, die ähnlich politisch sind, sind die „liberalen“ Doonesbury, Opus the Penguin, Rudy Park und La Cucaracha sowie die "konservativen" Prickly City, State of the Union, B.C. und Mallard Fillmore.

The Boondocks kann auch als eine Satire von Amerika und dem Weltgeschehen und im Speziellen Afroamerikanern in Amerika, angesehen werden, die zwar zum Lachen anregt, aber einen kritischen Unterton besitzt. Des Weiteren werden bekannte Persönlichkeiten parodiert.[1][2]

Sammelbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000: Because I Know You Don't Read the Newspaper
  • 2001: Fresh for '1...You Suckas!
  • 2002: A Right to Be Hostile: The Boondocks Treasury
  • 2005: Public Enemy #2
  • 2007 (Oktober): All the Rage: The Boondocks Past and Present

Fernsehserie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserie
Titel The Boondocks
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Genre Zeichentrickserie, Comedy, Drama
Erscheinungsjahre 2005–2014
Länge 22 Minuten
Episoden 55 in 4 Staffeln
Produktions­unternehmen Rebel Base Productions, Adelaide Productions

Sony Pictures Television, MOI Animation, Studio Mir

Idee Aaron McGruder
Produktion Aaron McGruder (Staffel 1 bis 3)
Erstausstrahlung 6. Nov. 2005 auf Adult Swim, Teletoon at Night
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
8. Sep. 2010 auf Animax

McGruder hat die Film- und Fernsehrechte an Sony Pictures Entertainment verkauft. Die animierte Fernsehserie The Boondocks feierte am 6. November 2005 ihre Premiere im Adult-Swim-Programm des Cartoon Network. Die erste Staffel erschien am 25. Juli 2006 auch auf DVD. In Deutschland laufen alle drei Staffeln auf Animax. Die vierte Staffel wurde auf ProSieben Fun veröffentlicht. Der Stil der Serie ist von Anime und Manga inspiriert[3] und ursprünglich sollte mit dem Anime-Studio Madhouse zusammengearbeitet werden.[4]

Am 21. März 2014 gab Cartoon Network bekannt, dass die Serie um eine vierte und letzte Staffel erweitert werden soll. Außerdem werde die vierte Staffel ohne Aaron McGruders Mitarbeit produziert. Als Grund für die Produktion der vierten Staffel ohne Beteiligung Aaron McGruders wurden Differenzen im Vorfeld der Produktion genannt.[5]

Am 12. Juni 2019 gab Sony Pictures Entertainment, ein Reboot der Serie für das Jahr 2020 zu produzieren.[6] Am 18. September 2019, gab der Video-on-Demand-Anbieter HBO Max bekannt, das 2 Staffeln mit je 12 Episoden bereits bestellt sind und vorerst exklusiv dort veröffentlicht werden.[7] Im Jahr 2022 wurde bekannt, dass das Reboot abgebrochen wurde.

Wie auch die Comic-Vorlage wurde die Serie zu einer der kontroversesten Cartoons.[8]

Episodenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folge Folge in der Staffel Titel deutscher Erstausstrahlung Erstausstrahlung
1 01 The Garden Party 8. September 2010 6. November 2005
2 02 The Trial of Robert Kelly 8. September 2010 13. November 2005
3 03 Guess Hoe’s Coming to Dinner 15. September 2010 20. November 2005
4 04 Granddad’s Flight 15. September 2010 27. November 2005
5 05 A Date with the Health Inspector 22. September 2010 4. Dezember 2005
6 06 The Story Of Gangstalicious 22. September 2010 11. Dezember 2005
7 07 Merry Christmas, Huey Freeman 29. September 2010 18. Dezember 2005
8 08 The Reality 29. September 2010 8. Januar 2006
9 09 Return of the King 6. Oktober 2010 15. Januar 2006
10 10 The It is 6. Oktober 2010 22. Januar 2006
11 11 Let’s Nab Oprah 13. Oktober 2010 12. Februar 2006
12 12 Riley Wuz Here 13. Oktober 2010 19. Februar 2006
13 13 Wingmen 20. Oktober 2010 5. März 2006
14 14 The Block is Hot 20. Oktober 2010 12. März 2006
15 15 The Passion of Reverend Ruckus 27. Oktober 2010 19. März 2006

Staffel 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folge Folge in der Staffel Titel deutscher Erstausstrahlung Erstausstrahlung
16 01 Or Die Trying 27. Oktober 2010 8. Oktober 2007
17 02 Tom, Sarah and Usher 3. November 2010 15. Oktober 2007
18 03 Thank You for Not Snitching 3. November 2010 22. Oktober 2007
19 04 Stinkmeaner Strikes Back 10. November 2010 29. Oktober 2007
20 05 The Story of Thugnificent 10. November 2010 5. November 2007
21 06 Attack of the Killer Wolf Bitch 17. November 2010 19. November 2007
22 07 Thugnificent 2 17. November 2010 26. November 2007
23 08 Ballin’ 24. November 2010 3. Dezember 2007
24 09 Invasion of the Katrinas 24. November 2010 10. Dezember 2007
25 10 Home Alone 1. Dezember 2010 17. Dezember 2007
26 11 The S Word 1. Dezember 2010 21. Januar 2008
27 12 The Story of Catcher Freeman 8. Dezember 2010 28. Januar 2008
28 13 The Story of Gangstalicious 2 8. Dezember 2010 4. Februar 2008
29 14 The Hunger Strike 15. Dezember 2010 16. März 2008
30 15 The Uncle Ruckus Reality Show 15. Dezember 2010 23. März 2008

Staffel 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folge Folge in der Staffel Titel deutscher Erstausstrahlung Erstausstrahlung
31 01 It’s a Black President, Huey Freeman 22. Dezember 2010 2. Mai 2010
32 02 Bitches to Rags 22. Dezember 2010 9. Mai 2010
33 03 The Red Ball 29. Dezember 2010 16. Mai 2010
34 04 The Story of Jimmy Rebel 29. Dezember 2010 23. Mai 2010
35 05 Stinkmeaner 3: The Hateocracy 5. Januar 2011 30. Mai 2010
36 06 Smokin’ With Cigarettes 5. Januar 2011 6. Juni 2010
37 07 The Fundraiser 12. Januar 2011 13. Juni 2010
38 08 Pause 12. Januar 2011 20. Juni 2010
39 09 A Date With the Booty Warrior 19. Januar 2011 27. Juni 2010
40 10 The Story of Lando Freeman 19. Januar 2011 4. Juli 2010
41 11 Lovely Ebony Brown 26. Januar 2011 11. Juli 2010
42 12 Mr. Medicinal 26. Januar 2011 18. Juli 2010
43 13 The Fried Chicken Flu 2. Februar 2011 1. August 2010
44 14 The Color Ruckus 2. Februar 2011 8. August 2010
45 15 It’s Goin Down 9. Februar 2011 15. August 2010

Staffel 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folge Folge in der Staffel Titel deutscher Erstausstrahlung Erstausstrahlung
46 01 Pretty Boy Flizzy 1. April 2015 21. April 2014
47 02 Good Times 8. April 2015 28. April 2014
48 03 Breaking Grandad 8. April 2015 5. Mai 2014
49 04 Early Bird Special 15. April 2015 12. Mai 2014
50 05 Freedom Ride or Die 15. April 2015 19. Mai 2014
51 06 Granddad Dates a Kardashian 15. April 2015 26. Mai 2014
52 07 Freedomland 22. April 2015 2. Juni 2014
53 08 I Dream of Siri 22. April 2015 9. Juni 2014
54 09 Stinkmeaner: Begun the Clone War Has 22. April 2015 16. Juni 2014
55 10 The New Black 22. April 2015 23. Juni 2014

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Originalsprecher deutscher Sprecher
Huey Freeman Regina King Julius Jellinek
Riley Freeman Regina King Christian Zeiger
Robert Jebediah „Grandad“ Freeman John Witherspoon Freimut Götsch
Thomas DuBois Cedric Yarbrough Ingo Albrecht
Jazmine DuBois Gabby Soleil Julia Meynen
Sarah DuBois Jill Talley Ulrike Stürzbecher
Cindy McPhearson Tara Strong Julia Kaufmann
Booty B Chris Williams Patric Tavanti
Ming Tiffany Espensen Lucia Xu
Uncle Ruckus Gary Anthony Williams Jürgen Kluckert
Gin Rummy Samuel L. Jackson Tobias Kluckert
Ed Wuncler Ed Asner Uli Krohm
Ed Wuncler III Charlie Murphy Michael Iwannek
Darryl Ruckus Gary Anthony Williams Raimund Krone
A Pimp Named Slickback Katt Williams Michael Pan
Der Direktor Sam McMurray Raimund Krone
Präsident Barack Obama Marlin Hill Raimund Krone
Martin Luther King jr. Kevin Michael Richardson Engelbert von Nordhausen

Dialogregie führte Sven Plate.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Armour, Terry, "Boondocks creator taking 6 months off", Chicago Tribune, February 28, 2006.
  • Stepp, Laura Sessions, "Syndicate Says Boondocks May Not Return", The Washington Post, September 26, 2006.
  • Ben McGrath: "The Radical", The New Yorker, 12. April 2004

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Boondocks: The Complete Series. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (amerikanisches Englisch).
  2. IGN - 94. The Boondocks. 19. Januar 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2009; abgerufen am 1. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tv.ign.com
  3. Aaron McGruder interview: Complete transcript | TheNewsTribune.com | Tacoma, WA. 1. März 2007, archiviert vom Original am 1. März 2007; abgerufen am 1. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thenewstribune.com
  4. Madhouse in the Mix for Boondocks Season 2. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (englisch).
  5. "The Boondocks" Returns to Adult Swim for Fourth and Final Season". The Futon Critic, 7 May 2014.
  6. Sony Announces Reboot of 'The Boondocks' With Creator Aaron McGruder. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (englisch).
  7. Nellie Andreeva: ‘The Boondocks’ Reboot Gets 2-Season Order By HBO Max. In: Deadline. 18. September 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019 (englisch).
  8. Alexandra Silver: Top 10 Controversial Cartoons. In: Time. ISSN 0040-781X (time.com [abgerufen am 1. Oktober 2019]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]