The Jesus and Mary Chain

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The Jesus and Mary Chain

Jesus and Mary Chain live im The Wiltern, Los Angeles, am 23. Oktober 2007
Allgemeine Informationen
Herkunft East Kilbride, Schottland
Genre(s) Alternative Rock, Noise-Pop, Shoegazing, Post-Punk
Gründung 1984, 2007
Auflösung 1999
Website themarychain.com
Gründungsmitglieder
Jim Reid
William Reid
Aktuelle Besetzung
Jim Reid
William Reid
Scott Von Ryper (seit 2015)
Mark Crozer (seit 2007)
Brian Young (seit 2012)

The Jesus and Mary Chain ist eine schottische Rockband aus East Kilbride. Die Gruppe bestand von 1984 bis 1999 und ist seit 2007 wieder aktiv. The Jesus and Mary Chain wird zumeist dem Alternative Rock und Noise-Pop zugerechnet und zählt zu den Wegbereitern des Shoegazing. Beeinflusst wurden die Bandgründer Jim und William Reid von der Popmusik der 1960er, Punk-Pionieren wie The Velvet Underground und der Arbeit des Musikproduzenten Phil Spector (Wall of Sound).

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band wurde durch die beiden Brüder Jim (* 1961 in Glasgow) und William Reid (* 1958 in Glasgow) bestimmt. Dazu kam eine häufig wechselnde Besetzung, zu der anfangs der Bassist Douglas Hart und der Primal-Scream-Frontmann Bobby Gillespie gehörten. 1984 fiel die Entscheidung, die Band The Jesus and Mary Chain zu nennen. Das erste Konzert fand am 9. Juni 1984 im Londoner Club The Living Room statt. Obwohl The Jesus and Mary Chain nicht auf der C86-Kompilation – einem Sampler, den die britische Musikzeitschrift New Musical Express in Zusammenarbeit mit dem Label Rough Trade 1986 als Kassette herausbrachte – vertreten war, werden sie im Allgemeinen dieser Richtung, die wegweisend für die Indie-Musik war, zugerechnet.

Bei frühen Konzerten vor kleinem Publikum spielte The Jesus and Mary Chain meist sehr kurze, manchmal nur zehn Minuten dauernde Auftritte, häufig entstellte Coverversionen bekannter Hits, oder sie produzierten eine einzige langanhaltende Geräuschkulisse aus Feedback und Störungen. Dabei standen sie mit dem Rücken zum Publikum und beschimpften oder bespuckten anwesende Journalisten und Fotografen. Viele Auftritte endeten damit, dass die Reid-Brüder ihre Ausrüstung zerschlugen. Diese Auftritte nutzte Alan McGee (der Chef ihres damaligen Plattenlabels Creation Records) dazu, die Band zu promoten und Schlagzeilen in der Musikpresse zu bekommen.

Musikalisch war das Album Psychocandy ein wichtiger Einfluss auf das Entstehen der Shoegaze-Szene, und viele Indie-Bands covern auch heute noch Songs der Gruppe. Bei einem Auftritt in Los Angeles im September 1998 zerstritten sich die Reid-Brüder so sehr, dass William während des Konzerts die Bühne verließ und viele Jahre lang nicht mehr öffentlich mit seinem Bruder auftrat. Ohne William beendete die Band ihre Tournee und löste sich im Oktober 1999 offiziell auf.

2007 reformierte sich die Band und trat im April als Headliner des Coachella Valley Music and Arts Festival auf. In Deutschland spielte sie im August 2007 auf dem M’era Luna Festival. Am 18. März 2008 veröffentlichte die Band ihre erste Studioaufnahme seit 1998, den Song All Things Must Pass auf dem Soundtrack-Album der TV-Sendung Heroes. Am 24. März 2017 veröffentlichte sie das Album Damage and Joy.

Im Januar 2022 unterschrieb die Band einen Vertrag beim Londoner Label Fuzz Club Records und kündigte ein neues Studioalbum sowie weitere Livealben an.[1] Nach der Vorab-Auskoppelung Jamcod am 29. November 2023 ist das neue Studioalbum Glasgow Eyes am 22. März 2024 erschienen[2], begleitet von einer Europatournee. Das Album enthält ein Duett mit der Sängerin der Band The Rezillos und ein Duett mit Rachel Conte, der Lebensgefährtin von Jim Reid.[3]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1985 Psychocandy UK31
Gold
Gold

(10 Wo.)UK
US188
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. November 1985
Produzenten: The Jesus & Mary Chain
1987 Darklands CH23
(1 Wo.)CH
UK5
Gold
Gold

(7 Wo.)UK
US161
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 31. August 1987
Produzent: William Reid
1989 Automatic UK11
Silber
Silber

(4 Wo.)UK
US105
(25 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 1989
Produzenten: Jim Reid, William Reid
1992 Honeys Dead UK14
(5 Wo.)UK
US158
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. März 1992
Produzenten: Jim Reid, William Reid
1994 Stoned & Dethroned UK13
(3 Wo.)UK
US98
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. August 1994
Produzenten: Jim Reid, William Reid
1998 Munki UK47
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. Juni 1998
Produzenten: The Jesus & Mary Chain
2017 Damage and Joy DE34
(1 Wo.)DE
AT32
(1 Wo.)AT
CH43
(1 Wo.)CH
UK16
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 24. März 2017
Produzent: Youth
2023 Sunset 666 DEDE ATAT CHCH UKUK
Erstveröffentlichung: 4. August 2023
2024 Glasgow Eye DEDE ATAT CHCH UKUK

Weitere Alben

  • 1986: Spin Radio Underground (Promo, 2 LPs)
  • 1991: The Peel Sessions (Aufnahme: A-Seite am 3. Februar 1985; B-Seite am 25. November 1986)
  • 2003: Live in Concert (Aufnahme: 28. März 1992, Sheffield Arena; 19. April 1995, Trinity Bristol)
  • 2015: Barrowlands Live (Aufnahme: November 2014, Glasgow Barrowlands – Psychocandy 30th Anniversary Tour)

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1988 Barbed Wire Kisses
(B-Sides and More)
UK9
Gold
Gold

(7 Wo.)UK
US192
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. April 1988
Produzenten: Jim Reid, John Loder, William Reid
1993 The Sound of Speed UK15
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. Juli 1993
Produzenten: Jim Reid, William Reid

Weitere Kompilationen

  • 1992: 7 Years on the Leading Edge / 10 Smash Hits 1985–1992
  • 1995: Hate Rock ’n’ Roll
  • 2000: The Complete John Peel Sessions
  • 2002: 21 Singles (UK: SilberSilber)
  • 2008: The Power of Negative Thinking: B-Sides & Rarities (Box mit 4 CDs)
  • 2009: Original Album Series (5 CDs)
  • 2010: Upside Down (The Best of the Jesus and Mary Chain) (2 CDs)
  • 2013: The Vinyl Collection (Box mit 12 LPs)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1985 Never Understand
Psychocandy
UK47
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. Februar 1985
Aufnahme: Alaska Studios, mit Noel Thompson;
vorherige Aufnahme aus den Island Studios
mit Stephen Street wegen Nichtgefallen verworfen
Autoren: Jim Reid, William Reid
You Trip Me Up
Psychocandy
UK55
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. März 1985
Autoren: Jim Reid, William Reid
Just Like Honey
Psychocandy
UK45
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 30. September 1985
Autoren: Jim Reid, William Reid
1986 Some Candy Talking
Psychocandy
UK13
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 14. Juli 1986
Autoren: Jim Reid, William Reid
1987 April Skies
Darklands
UK8
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. April 1987
Autoren: Jim Reid, William Reid
Happy When It Rains
Darklands
UK25
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 3. August 1987
Autoren: Jim Reid, William Reid
Darklands
Darklands
UK33
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Oktobaer 1987
Autoren: Jim Reid, William Reid
1988 Sidewalking
UK30
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 28. März 1988
Autoren: Jim Reid, William Reid
1989 Blues from a Gun
Automatic
UK32
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 11. September 1989
Autoren: Jim Reid, William Reid
Head On
Automatic
UK57
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 6. November 1989
Autoren: Jim Reid, William Reid
1990 Rollercoaster (EP)
Honey’s Dead
UK46
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. August 1990
Autoren: The Jesus and Mary Chain
1992 Reverence
Honey’s Dead
UK10
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 3. Februar 1992
Autoren: Jim Reid, William Reid
Far Gone and Out
Honey’s Dead
UK23
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 2. März 1992
Autoren: Jim Reid, William Reid
Almost Gold
Honey’s Dead
UK41
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. Juni 1992
Autoren: Jim Reid, William Reid
1993 Sound of Speed (EP)
The Sound of Speed
UK30
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 28. Juni 1993
Autoren: Jim Reid, William Reid
1994 Sometimes Always
Stoned & Dethroned
UK22
(3 Wo.)UK
US96
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Juli 1994
Autor: William Reid
Come On
Stoned & Dethroned
UK52
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. Oktober 1994
Autor: Jim Reid
1995 I Hate Rock ’n’ Roll
Hate Rock ’n’ Roll
UK61
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. Mai 1995
Autor: William Reid
1998 Cracking Up
Munki
UK35
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 6. April 1998
Autor: William Reid
I Love Rock ’n’ Roll
Munki
UK38
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. Mai 1998
Autoren: Jim Reid, William Reid

Weitere Singles

  • 1984: Upside Down (VÖ: 9. November)
  • 1985: Riot North London Polytechnic 15/3/85
  • 1988: Surfin’ USA – Summer Mix
  • 1989: Her Way of Praying
  • 1998: ’98 Tour EP
  • 1998: Birthday / Hide Myself

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Musicweek.com: The Jesus And Mary Chain sign label deal as part of global services partnership with Cooking Vinyl. Abgerufen am 16. Februar 2022.
  2. https://taz.de/Saenger-von-The-Jesus--Mary-Chain/!5998750/
  3. https://taz.de/Saenger-von-The-Jesus--Mary-Chain/!5998750/
  4. a b c Chartquellen: DE AT CH UK Billboard Hot 100 Billboard 200
  5. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robertson, John: The Jesus and Mary Chain - A Musical Biography, Omnibus Press: London, New York, Sydney, Cologne, 1988, ISBN 0-7119-1470-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]