Das letzte Haus links

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Film
Titel Das letzte Haus links
Originaltitel The Last House on the Left
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1972
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Wes Craven
Drehbuch Wes Craven
Produktion Sean S. Cunningham
Musik David Hess
Kamera Victor Hurwitz
Schnitt Wes Craven
Besetzung
Synchronisation

Das letzte Haus links (Originaltitel: The Last House on the Left) ist ein US-amerikanischer Exploitation-Horrorfilm[2] von Wes Craven aus dem Jahr 1972.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwei Freundinnen Mari Collingwood und Phyllis Stone wollen gemeinsam ein Konzert in New York besuchen. Obwohl Maris Eltern Bedenken über den Konzertbesuch äußern, machen sich die beiden Mädchen auf den Weg und verlassen das abgelegene Haus der Collingwoods. Während der Fahrt hören sie im Radio eine Meldung über vier entflohene Straftäter, die sich vermutlich in New York aufhalten. Die Mädchen schalten das Radio jedoch ab und schenken der Meldung keinerlei Beachtung.

In der Stadt angekommen wollen die zwei Mädchen von einem jungen Mann etwas Marihuana kaufen. Der angebliche Dealer führt die Freundinnen in seine Wohnung, welche die eben im Radio erwähnten entflohenen Triebtäter Krug Stillo und Fred „Weasel“ Podowski und deren Freundin Sadie als Unterschlupf nutzen. Der junge Dealer entpuppt sich als Krug Stillos Sohn Junior. Krug hat diesen absichtlich in die Heroinsucht getrieben, um ihn gefügig zu machen. Fred, Krug und Sadie bedrohen und schlagen die jungen Mädchen und vergewaltigen schließlich Phyllis.

Am nächsten Morgen sperren die Straftäter die betäubten Mädchen in den Kofferraum ihres Autos und verlassen die Stadt. Als das Auto zufällig genau vor dem Haus der Collingwoods eine Panne hat, treiben die Kriminellen die Mädchen in den Wald. Mari erkennt, dass sie sich in unmittelbarer Nähe zu ihrem Elternhaus befindet, eine Flucht jedoch unmöglich ist. Im Wald werden die zwei Freundinnen nochmals gedemütigt und Mari vergewaltigt. Als Phyllis während Krugs kurzer Abwesenheit die Möglichkeit zur Flucht nutzt, wird sie von Fred und Sadie verfolgt. Das Mädchen wird vom plötzlich aus dem Unterholz auftauchenden Krug gestoppt und von der Gang erstochen, ausgeweidet und tot zurückgelassen. Während dieser Ereignisse versucht Mari Junior zu überzeugen, mit ihr in ihr Elternhaus zu kommen, da ihr Vater ihn von seiner Heroinsucht heilen könne. Als Zeichen, dass Junior ihr vertrauen kann, schenkt Mari ihm eine Kette mit Anhänger. Mari und Junior werden jedoch von Phyllis’ Mördern bei der Flucht ertappt. Zur Strafe wird Mari von Krug vergewaltigt und schließlich in einem nahe gelegenen See angeschossen. Sie überlebt, stirbt jedoch später an ihren Verletzungen.

Nach dieser schrecklichen Tat sucht die Gang Unterschlupf bei den Collingwoods, ohne zu wissen, dass diese Maris Eltern sind. Mr. und Mrs. Collingwood machen sich wegen des Verschwindens ihrer Tochter Sorgen und haben bereits die Polizei alarmiert. Trotz der Sorge um ihre Tochter bieten sie den Mördern, die sich als Vertreter tarnen, eine Unterkunft für die Nacht an. Durch Fotos erkennen diese, dass sie sich im Elternhaus ihres letzten Opfers befinden. Maris Mutter entdeckt die Kette ihrer Tochter an Juniors Hals und die blutige Kleidung der Gang und teilt dies ihrem Mann mit. Im See hinter ihrem Haus entdecken die Eltern schließlich die Leiche ihrer Tochter und schwören auf Rache.

Maris Mutter lockt Fred mit dem Versprechen auf Sex in den Wald und beißt ihm dort seinen Penis ab, wodurch Fred verblutet. Maris Vater versucht währenddessen erfolglos, Krug und Sadie zu erschießen. Während eines Kampfes zwischen den zwei Männern bedroht der von Gewissensbissen geplagte Junior seinen Vater mit einer Pistole, wird jedoch von diesem in den Selbstmord getrieben. Nun gelingt es Maris Vater, den Mörder seiner Tochter mit einer Kettensäge zu töten. Sadie, die letzte Überlebende der Gang, flieht aus dem Haus und wird von Maris Mutter mit einem Messer getötet. Nach der blutigen Rache der Collingwoods trifft die Polizei ein.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das letzte Haus links, der am 30. August 1972 in den amerikanischen Kinos startete,[3] wird zu den Subgenres des Slasher-Films und Rape-and-Revenge-Films (dt. „Vergewaltigung und Rache“) gezählt. Laut Regisseur Craven bezieht sich der Film lose auf Ingmar Bergmans Oscar-prämiertes Werk Die Jungfrauenquelle.[4]

Das letzte Haus links lief am 19. Oktober 1973 in Deutschland an,[5] wo er auch unter den Alternativtiteln Mondo brutale und Das Haus der teuflischen Bestien gezeigt wurde.[6] Die Originalfassung des Films wurde in Deutschland wegen Gewaltverherrlichung bundesweit beschlagnahmt (Beschlagnahmebeschluss des AG Tiergarten vom 12. April 2005, Az.: 350 Gs 1655/05). Für eine juristische geprüfte Fassung mussten rund elf,[7] für eine von der FSK erteilte Freigabe ab 16 Jahren rund 17 Minuten gekürzt werden.[8] Ende Oktober 2017 wurde die Beschlagnahme aufgehoben und der Film auf Indizierungsliste A umgetragen.[9] Am 5. September 2019 teilte das Label Turbine Medien, das den Film im Mai 2012 als deutschsprachige HD-Premiere auf Blu-ray und DVD veröffentlicht hatte, auf seiner Facebookseite mit, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien den Film aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen habe.[10] Im Juli 2020 ergab eine Neuprüfung durch die FSK eine Altersfreigabe ab 18 Jahren für die ungeschnittene Fassung.[11]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron. Lutz Arenz schrieb das Dialogbuch und Michael Miller führte Regie. Die ursprünglich gekürzten Szenen wurden von der Scalamedia in München nachsynchronisiert. Martin Schowanek war hier für Buch und Regie verantwortlich.[12]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Mari Collingwood Sandra Cassel Joseline Gassen
Nachsynchro: Julia Haacke
Phyllis Stone Lucy Grantham Dagmar Biener
Krug Stillo David Hess Christian Brückner
Nachsynchro: Michael Schernthaner
Fred Podowski Fred J. Lincoln Michael Cramer
Nachsynchro: Willi Röbke
Sadie Jeramie Rain Christiane Maybach
Nachsynchro: Angelika Bender
Junior Stillo Marc Sheffler Joachim Tennstedt
Nachsynchro: Philipp Brammer
Estelle Collingwood Cynthia Carr Ursula Heyer
Nachsynchro: Marion Hartmann

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, der Film sei „viermal“ besser, als man erwarte, und Wes Cravens Regie sorge für anhaltende Spannung.[13]

Das Lexikon des internationalen Films urteilte knapp: „Eine widerliche Brutalitätenshow.“[5]

Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2009 produzierten Wes Craven und Sean S. Cunningham ein Remake des Films, ebenfalls unter dem Titel The Last House on the Left.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Das letzte Haus links. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Gemetzel zum links liegen lassen, Artikel auf Der Spiegel Online vom 14. Mai 2009, abgerufen am 11. Juli 2012.
  3. Das letzte Haus links bei IMDb.
  4. Vgl. Michael Brashinsky: The Spring, Defiled. Ingmar Bergman’s Virgin Spring und Wes Craven's Last House on the Left, in Andrew Horton, Stuart Y. McDougal (Hrsg.): Play It Again, Sam. Retakes on Remakes, Berkeley 1998, S. 162–171, zitiert nach Julia Köhne, Tilo Renz: And the Roads lead to Nowhere. Die Jungfrauenquelle und Last House on the Left als Transformationen, abgerufen am 9. August 2012.
  5. a b Das letzte Haus links im Lexikon des internationalen Films.
  6. Das letzte Haus links in der Online-Filmdatenbank.
  7. Vergleich Spio / JK - ungeprüft auf Schnittberichte.com, abgerufen am 9. August 2012.
  8. Vergleich FSK 16 - ungeprüft auf Schnittberichte.com, abgerufen am 9. August 2012.
  9. Das letzte Haus links - Beschlagnahme aufgehoben auf Schnittberichte.com, abgerufen am 31. Oktober 2017.
  10. Turbine. In: Facebook. Abgerufen am 7. September 2019.
  11. https://www.schnittberichte.com/news.php?ID=15065
  12. Das letzte Haus links. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 15. Oktober 2023.
  13. „[…] a tough, bitter little sleeper of a movie that's about four times as good as you'd expect. […] Wes Craven’s direction never lets us out from under almost unbearable dramatic tension (except in some silly scenes involving a couple of dumb cops, who overact and seriously affect the plot’s credibility).“ – Filmkritik von Roger Ebert in der Chicago Sun-Times, abgerufen am 9. August 2012.
  14. The Last House on the Left (2009). Internet Movie Database, abgerufen am 10. Juni 2015 (englisch).