Thomas Cromwell, 1. Earl of Essex

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Thomas Cromwell von Hans Holbein

Thomas Cromwell, 1. Earl of Essex (* um 1485 in Putney; † 28. Juli 1540) war ein englischer Staatsmann.

Thomas Cromwell war der einzige Sohn Walter Cromwells (um 1463-1510), genannt Smyth, eines Brauers und Schmiedes aus Putney. Er stammte aus guter Familie. Sein Großvater John Cromwell scheint zur Familie Cromwell aus Nottinghamshire gehört zu haben, deren bekanntester Vertreter Ralph Cromwell, Baron Cromwell of Tattershall, (1394-1456) war, der von 1433-44 Lord Treasurer war. Johns Sohn Walter scheint den Namen Smyth angenommen zu haben, weil er seinem Onkel William Smyth, einem Waffenschmied in Wimbledon, in die Lehre gegeben wurde.

Thomas reiste längere Zeit durch Italien, trat danach (um 1525) in die Dienste des Kardinals Wolsey und gewann nach dessen Sturz die Gunst Heinrichs VIII.. Er wurde im Juli 1536 zum Baron Cromwell of Okenham sowie zum Staatssekretär und Lordsiegelbewahrer ernannt und als Generalvikar Stellvertreter des Königs mit absoluter Gewalt über die Kirche, deren Umwandlung in des Königs Sinn er durchführte. Sein Vorgehen gegen die Klöster verschaffte ihm den Beinamen "Hammer der Mönche".

Cromwell wurde der Führer der eigentlich protestantischen Partei am Hofe Heinrichs und vermittelte, 1539 zum Earl of Essex erhoben, dessen Ehe mit Anna von Kleve, um dadurch Verbindungen mit den deutschen Protestanten anzuknüpfen. Allein die Intrigen der katholischen Partei unter dem Herzog von Norfolk und Bischof Gardiner sowie des Königs Widerwille gegen die ihm von Cromwell aufgedrungene Ehe führten den Sturz des Ministers herbei.

Cromwell wurde des Hochverrats und der Ketzerei angeklagt, zum Tode verurteilt und 28. Juli 1540 hingerichtet.


Literatur

Christopher J. Sansom Dissolution, Viking Penguin Verlag, 2003. dt.Ausgabe Pforte der verdammnis, Fischer Verlag, Frankfurt, 2004. ISBN 3-596-15840-0