Thurmansbang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Thurmansbang
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Thurmansbang hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 46′ N, 13° 19′ OKoordinaten: 48° 46′ N, 13° 19′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Freyung-Grafenau
Verwaltungs­gemeinschaft: Thurmansbang
Höhe: 494 m ü. NHN
Fläche: 32,93 km2
Einwohner: 2623 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94169
Vorwahlen: 08504, 08544Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: FRG, GRA, WOS
Gemeindeschlüssel: 09 2 72 150
Gemeindegliederung: 35 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gründelln 3
94169 Thurmansbang
Website: www.thurmansbang.de
Erster Bürgermeister: Martin Behringer (Freie Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Thurmansbang im Landkreis Freyung-Grafenau
KarteLandkreis RegenLandkreis DeggendorfLandkreis PassauSchöfwegWaldhäuserwaldSchönbrunner WaldSchlichtenberger WaldSankt OswaldPleckensteiner WaldPhilippsreuter WaldMauther ForstSpiegelauGraineter WaldAnnathaler WaldZentingWaldkirchenThurmansbangSpiegelauSchönberg (Niederbayern)NeuschönauSankt Oswald-RiedlhütteSaldenburgRöhrnbachRingelaiPhilippsreutPerlesreutNeureichenauMauthJandelsbrunnInnernzellHohenau (Niederbayern)HinterschmidingGrainetGrafenau (Niederbayern)FürsteneckFreyungEppenschlagSchöfwegLeopoldsreuter WaldFrauenberger und Duschlberger WaldHaidmühleÖsterreichTschechien
Karte
Blick auf Thurmansbang
Ortsteil Lindau
Ortsteil Gingharting
Ortsteil Eggenreuth

Thurmansbang ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau, der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Thurmansbang und ein staatlich anerkannter Luftkurort.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald im südlichen Bayerischen Wald, genauer im Dreiburgenland. Thurmansbang liegt rund 30 km nördlich von Passau, 18 km südwestlich von Grafenau, 22 km nordöstlich von Vilshofen an der Donau und 15 km von der Bundesautobahn 3 (Ausfahrt Garham) entfernt. Es bestehen sehr wenige Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 35 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dormannesbanc erscheint urkundlich erstmals 1180, als ein Heinrich de Dormannesbanc beim Kloster Aldersbach als Zeuge erschien. 1252 ging die Vogtei von den Ortenburgern an die Wittelsbacher über. Im Urbar von Niederbayern von Anfang des 14. Jahrhunderts wird Turinspach erwähnt. Es war der Sitz eines herzoglichen Richters. 1386 wird in einer Gerichtsurkunde von Winzer ein Andre Amtmann zu Turmanspankch genannt. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts lautete die Schreibweise der Ortschaft Thurmansbank.

1429 wurde die Expositur und bereits 1476 die Pfarrei Thurmansbang errichtet. Maßgeblichen Anteil dabei hatten die Herren von Puchberg. Hartlieb von Puchberg verkaufte um 1456 einen Hof und ein Gut bei Eging, und seine Tochter Elisabeth, Besitzerin der Herrschaft Fürstenstein, beschenkte die neue Pfarrei mit einem Wald von etwa 100 Tagwerken.

Thurmansbang gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Vilshofen des Kurfürstentums Bayern. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche zerstört, 1683 erneuert. 1763 folgte eine weitere Erneuerung und Vergrößerung der Pfarrkirche St. Markus. 1855 zählte die Pfarrei 1910 Seelen. 1904 wurde die Kirche um zehn Meter nach Westen erweitert und dabei der Turm um ein Stockwerk erhöht.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1972 kam im Rahmen der Gebietsreform in Bayern ein Teil der früheren Gemeinde Solla zu Thurmansbang.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2183 auf 2437 um 254 Einwohner bzw. um 11,6 %.

  • 1961: 1580 Einwohner
  • 1970: 1839 Einwohner
  • 1987: 2159 Einwohner
  • 1991: 2350 Einwohner
  • 1995: 2331 Einwohner
  • 2000: 2391 Einwohner
  • 2005: 2448 Einwohner
  • 2010: 2391 Einwohner
  • 2015: 2361 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[5]

Partei/Liste % Sitze
CSU 26,14 4
Grüne/SPD 9,70 1
Freie Wählergemeinschaft 44,02 6
Unabhängige Bürgerliste 20,15 3

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist Martin Behringer (Freie Wählergemeinschaft).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Rot eine eintürmige silberne Kirche in Vorderansicht; rechts eine hinter der Kirche aufragende goldene Tanne.“[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die barocke Pfarrkirche St. Markus aus dem Jahr 1763 wurde 1904 verlängert. Der Turm stammt aus dem Mittelalter, er wurde 1910 um ein Stockwerk erhöht. Im Hochaltar befindet sich eine Figur des hl. Joachim. In der Kirche und an der Friedhofsmauer sind Grabdenkmäler von verschiedenen Saldenburger Herren und Pflegern erhalten.

Auf dem südsüdwestlich von Thurmansbang liegenden 622,6 m ü. NHN[7] hohen Ochsenstiegl steht ein 25 m hoher hölzerner Aussichtsturm.[8]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1988 findet das Elefantentreffen, das weltweit älteste und größte Wintertreffen für Motorradfahrer, jährlich mit mehr als 5000 Besuchern aus ganz Europa am letzten Januarwochenende in Loh bei Solla in der Gemeinde Thurmansbang statt.

Alljährlich findet auch das "Blumenfest" in der ersten Augustwoche statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 153 und im Bereich Handel und Verkehr 139 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 105 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1036. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 641 Hektar, davon waren 141 Hektar Ackerfläche und 498 Hektar Dauergrünfläche.

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Thurmannsbang gedeiht auf einer Kleinfläche der Baierwein, der bereits im 8. Jahrhundert in einer Urkunde erwähnt wurde. Damit liegt der Ort im zweitkleinsten Weinanbaugebiet Deutschlands, und dem kleinsten in Bayern.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):

  • 1 Kindertageseinrichtung mit 64 Plätzen und 63 Kindern
  • 2 Volksschulen mit zusammen 9 Klassen, 11 Lehrkräften und 172 Schülern

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thurmansbang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Thurmannsbang in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  3. Gemeinde Thurmansbang, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 473.
  5. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Thurmansbang - Gesamtergebnis. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  6. Eintrag zum Wappen von Thurmansbang in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  8. Aussichtsturm Ochsenstiegl auf bayerischer-wald.de