Tichwin

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Stadt
Tichwin
Тихвин
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Leningrad
Rajon Tichwin
Bürgermeister Oleg Nikitin
Erste Erwähnung 1383
Stadt seit 1773
Fläche 24 km²
Bevölkerung 58.459 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 2436 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 50 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81367
Postleitzahl 18755x
Kfz-Kennzeichen 47
OKATO 41 460
Website tikhvin.org
Geographische Lage
Koordinaten 59° 38′ N, 33° 30′ OKoordinaten: 59° 38′ 0″ N, 33° 30′ 0″ O
Tichwin (Europäisches Russland)
Tichwin (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Tichwin (Oblast Leningrad)
Tichwin (Oblast Leningrad)
Lage in der Oblast Leningrad
Liste der Städte in Russland

Tichwin (russisch Тихвин, finnisch Tihvinä) ist eine Stadt mit 58.459 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in Russland. Sie liegt an der Fernstraße A114, rund 216 km östlich von Sankt Petersburg, und gehört zur Leningrader Oblast. Der Sjas-Nebenfluss Tichwinka fließt an Tichwin vorbei. Dieser ist Teil des Tichwiner Kanalsystems. Östlich von Tichwin verläuft der Tichwiner Höhenzug, ein Abschnitt der Waldaihöhen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tichwin wurde 1383 erstmals erwähnt und besitzt seit 1773 die Stadtrechte.

International bekannt ist Tichwin wegen des 1844 dort geborenen Komponisten Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow und der Tichwiner Gottesmutter-Ikone. Der Legende nach wurde die Ikone noch zu Lebzeiten Marias von Lukas gemalt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt im November 1941 in der Schlacht um Tichwin von Truppen der deutschen Heeresgruppe Nord erobert, musste jedoch nach einem Monat wieder geräumt werden, da die sowjetischen Gegenangriffe zu stark waren. Tichwin markierte den weitesten Vorstoß der Heeresgruppe Nord im Verlauf des gesamten Krieges. Nach dem Fall von Tichwin bat der damalige Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb um seine Ablösung. Er war mit dem neuen Oberbefehlshaber des Heeres Adolf Hitler in Streit über die Strategie geraten: Hitler wollte die Front ohne Rücksicht auf Verluste halten, Leeb die Abwehr beweglich und mit größtmöglicher Schonung der eigenen Truppen führen. Der dort als Bataillonsarzt eingesetzte Tübinger Arzt und Maler Georg Alfred Stockburger hat lebenslang die im Kontext der Eroberung und des Verlustes der Stadt Tichwin begangenen Kriegsverbrechen an der russischen Zivilbevölkerung und ihr Leiden künstlerisch verarbeitet.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 6.589
1926 10.269
1939 16.199
1959 18.412
1970 33.971
1979 58.616
1989 71.352
2002 63.338
2010 58.459

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tichwin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien