Tina Seidel

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Tina Seidel (* 3. Juni 1974) ist eine deutsche Psychologin und Bildungsforscherin. Seit 2010 ist sie Inhaberin des Friedl-Schöller-Stiftungslehrstuhls für Pädagogische Psychologie an der TUM School of Education der Technischen Universität München.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tina Seidel studierte Psychologie an der Universität Regensburg und an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee. Ihre Dissertation fertigte sie am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) an der Universität Kiel über Lehr-Lern-Skripts im Physikunterricht an. 2002 schloss sie ihre Promotion mit Auszeichnung ab. Mit der Annahme eines Rufes auf eine Juniorprofessur am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) im Jahr 2003 setzte Tina Seidel ihren Forschungsschwerpunkt zu Videoanalysen im naturwissenschaftlichen Unterricht fort. Nach einem Aufenthalt an der Stanford University School of Education übernahm sie 2006 am IPN die stellvertretende Leitung der Abteilung Erziehungswissenschaft. 2007 nahm Tina Seidel nach erfolgreicher Zwischenevaluation als Juniorprofessorin den Ruf der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf den Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie am Institut für Erziehungswissenschaft an. Im Jahr 2010 folgte sie dem Ruf an die Technische Universität München und übernahm den Friedl Schöller-Stiftungslehrstuhls an der Technischen Universität München, den sie bis heute innehat.[1]

Wissenschaftliche Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Forschungsinteressen von Tina Seidel liegen in der Unterrichts- und Lehrerforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Untersuchung individueller Voraussetzungen bei Schülern und deren Auswirkungen auf Lehrer-Schüler-Interaktionen, die Entwicklung medienbasierter Tools für die Lehrerbildung sowie die Förderung von Evidenzbasierung in der Lehrerbildung.

Tina Seidel ist Projektleiterin von verschiedenen Forschungsprojekten, die u. a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), gefördert werden. Außerdem leitet sie das erste deutschsprachige Clearing House Unterricht zur Förderung von Evidenzbasierung in der Lehrerbildung mithilfe von Forschungssynthesen und Metaanalysen.[1]

Darüber hinaus ist Tina Seidel Autorin zahlreicher Bücher und Zeitschriftenartikel zu Themen der Unterrichts-, Lehrer- und Hochschulforschung. 2014 war sie Mitherausgeberin des Lehrbuchs Pädagogische Psychologie, das sie gemeinsam mit dem Gründer und Mitherausgeber Andreas Krapp für die 6. Auflage vollständig neu überarbeitete. Seit 2015 ist sie Mitglied im Expertengremium Aktionsrat Bildung.

Tina Seidels Forschungsarbeiten wurden durch zahlreiche Preise anerkannt. 2008 erhielt sie zusammen mit Richard J. Shavelson den Review of Research Award der American Educational Research Association.[2]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • T. Seidel, A. Hetmanek, S. Y. Mok, M. Knogler: Meta-Analysen zur Unterrichtsforschung und ihr Beitrag für die Realisierung eines Clearing House Unterricht für die Lehrerbildung. In: Zeitschrift für Bildungsforschung. Band 7, Nr. 3, 2017, S. 311–325. doi:10.1007/s35834-017-0191-6.
  • T. Seidel, M. Knogler, S. Y. Mok, A. Hetmanek, J. Bauer, F. Vogel, ..., E.-M. Lankes: Forschung fördert (Lehrer)Bildung. Das Clearing House Unterricht. In: Journal für Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Band 3, 2017, S. 23–28.
  • T. Seidel, K. Stürmer: Modeling the structure of professional vision in pre-service teachers. In: American Educational Research Journal. 2014. doi:10.3102/0002831214531321.
  • T. Seidel, A. Krapp (Hrsg.): Pädagogische Psychologie. Beltz, Weinheim 2014, ISBN 978-3-621-27564-4.
  • T. Seidel, G. Blomberg, A. Renkl: Instructional strategies for using video in teacher education. In: Teaching and Teacher Education. Band 34, 2013, S. 56–65. doi:10.1016/j.tate.2013.03.004.
  • E. M. Furtak, T. Seidel, H. Iverson, D. Briggs: Experimental and Quasi-Experimental Studies of Inquiry-Based Science Teaching: A Meta-Analysis. In: Review of Educational Research. Band 82, Nr. 3, 2012, S. 300–329. doi:10.3102/0034654312457206.
  • T. Seidel, K. Stürmer, G. Blomberg, M. Kobarg, K. Schwindt: Teacher learning from analysis of videotaped classroom situations: Does it make a difference whether teachers observe their own teaching or that of others? In: Teaching and Teacher Education. Band 27, 2011, S. 259–267. doi:10.1016/j.tate.2010.08.009
  • T. Seidel, J. R. Shavelson: Teaching effectiveness research in the past decade: Role of theory and research design in disentangling meta-analysis results. In: Review of Educational Research. Band 77, Nr. 4, 2007, S. 454–499.
  • T. Seidel, M. Prenzel: Stability of teaching patterns in physics instruction: Findings from a video study. In: Learning and Instruction. Band 16, Nr. 3, 2006, S. 228–240.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Prof. Dr. Tina Seidel, Technische Universität München Lehrstuhl-Website von Tina Seidel. Abgerufen am 10. Juli 2018
  2. Review of Research Award, American Educational Research Association Abgerufen am 10. Juli 2018