Tiruppur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tiruppur
திருப்பூர்
Tiruppur (Indien)
Tiruppur (Indien)
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Tamil Nadu
Distrikt: Tiruppur
Subdistrikt: Tiruppur
Lage: 11° 6′ N, 77° 21′ OKoordinaten: 11° 6′ N, 77° 21′ O
Höhe: 300 m
Fläche: 159,6 km²
Einwohner: 444.352 (2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 2784 Ew./km²
Website: www.tiruppurcorporation.com/

d1

Tiruppur (auch: Tirupur; Tamil திருப்பூர் Tiruppūr [ˈtiɾɯpːuːr]) ist eine Industriestadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu mit rund 444.000 Einwohnern (Volkszählung 2011). Der bis ins frühe 20. Jahrhundert unbedeutende, ländlich geprägte Ort erhielt am 1. Dezember 1947 durch die Eingemeindung mehrerer umliegender Dörfer den Status einer Stadt. Tiruppur ist das Verwaltungszentrum des Distrikts Tiruppur.

Ortslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiruppur liegt am Fluss Noyyal rund 45 Kilometer östlich von Coimbatore. Der höchste Punkt liegt 322 Meter, der tiefste 290 Meter über NN. Die Stadt ist an die breitspurige Eisenbahnstrecke Chennai-Kochi-Thiruvananthapuram angeschlossen.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

86 Prozent der Einwohner Tiruppurs sind Hindus, 10 Prozent sind Muslime und 3 Prozent Christen.[2] Die Hauptsprache ist, wie in ganz Tamil Nadu, das Tamil, das von 91 Prozent der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wird. 4 Prozent sprechen Telugu, 2 Prozent Kannada und jeweils 1 Prozent Urdu und Malayalam.[3]

Einwohnerentwicklung Tiruppurs
Jahr Einwohnerzahl
1901 6.056
1911 9.429
1921 10.851
1931 18.059
1941 33.099
1951 52.479
1961 79.773
1971 113.302
1981 165.205
1991 235.661
2001 346.551
2011 444.543
Quelle: amtliche Volkszählungen

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berühmt ist die Stadt als Standort der Baumwollindustrie (Strickwaren, Strumpfwaren, Sportbekleidung), die in kleineren und mittleren Betrieben vornehmlich für den Export produziert.[4] Etwa 90 Prozent der indischen Baumwollstrickwarenausfuhren kommen aus Tiruppur. Nebenbetriebe umfassen unter anderem Färbereien, Bleichereien, Druckereien und Stickereiwerkstätten. Zulieferbetriebe der Bekleidungsindustrie stellen Reißverschlüsse, Knöpfe und Verpackungsmaterialien (Polyethylen, Karton) her. Dank seiner wirtschaftlichen Anziehungskraft verzeichnet Tiruppur einen raschen Bevölkerungszuwachs, wie die obenstehende Tabelle verdeutlicht.

Umweltbelastung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte Herausforderung für die weitere Entwicklung Tiruppurs stellt der Mangel an Trinkwasser dar. Der Fluss Noyyal ist durch Industrieabwässer, vor allem Reste von Färbe- und Bleichmitteln, stark verschmutzt und führt durch den hohen Verbrauch der Industrie häufig Niedrigwasser. Trinkwasser muss aus dem mehr als 50 Kilometer entfernten Mettupalayam am Fuße der Nilgiriberge herangeführt werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tiruppur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Census of India 2011.
  2. Census of India 2011: C-1 Population By Religious Community. Tamil Nadu.
  3. Census of India 2001: C-16 City : Population by Mother Tongue (Tamil Nadu), abgerufen unter Tabulations Plan of Census Year – 2001.
  4. Caspar Dohmen: Sauber oder gar nicht. Die Flüsse in Indiens T-Shirt-Metropole Tirupur waren bloß noch Kloaken, doch dann fällte ein Gericht ein spektakuläres Urteil. In: Süddeutsche Zeitung vom 8. Mai 2017, S. 20.