Tischtennisweltmeisterschaft 1929

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Tischtennisweltmeisterschaft
1928 SchwedenSchweden WM 1929 1930 Deutsches Reich
Datum 14.-21.1.
Austragungsort Ungarn 1918 Budapest
Sieger
Einzel (♂) EnglandEngland Fred Perry
Einzel (♀) Ungarn 1918 Mária Mednyánszky
Doppel (♂) Ungarn 1918 Victor Barna
Ungarn 1918 Miklós Szabados
Doppel (♀) Deutsches Reich Erika Metzger
Deutsches Reich Mona Rüster
Doppel (Mixed) Ungarn 1918 István Kelen
Ungarn 1918 Anna Sipos
Mannschaft (♂) Ungarn 1918 Ungarn

Die 3. Tischtennisweltmeisterschaft fand vom 14. bis 21. Januar 1929 in Budapest (Ungarn) statt. Als Spielort stellte der Gewerkschaftsverband der ungarischen Eisenbahner die große Halle des Vasas-Palastes zur Verfügung, der sich in der Magdolna utca im Bezirk Józsefváros befand. Die Eröffnung des Wettbewerbs fand durch den Kultusminister Kunó Klebelsberg und den Oberbürgermeister von Budapest Ferenc Ripka statt.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals nahmen Jugoslawien, Rumänien und Litauen an der Weltmeisterschaft teil. Einige Jugoslawen mussten aber ihr großes Leistungsdefizit erkennen und reisten vorzeitig ab. Erstmals wurden die Mannschaftskämpfe nach dem fünften Mannschaftspunkt beendet (in den Weltmeisterschaften zuvor wurden die restlichen Paarungen noch ausgespielt). Sehr überlegen spielte die ungarische Mannschaft, was das Gesamtergebnis von 45:5 Punkten und der glatte 5:0-Endspielsieg gegen Österreich bewies.

Im Herreneinzel stellten erstmals die Ungarn nicht den Weltmeister: Sieger wurde der Engländer Fred Perry. Bei den Damen gewann die Ungarin Mária Mednyánszky zum dritten Mal in Folge die Weltmeisterschaft. Erstmals tauchte der Name Victor Barna auf, der das Herrendoppel gewann.

Abschneiden der Deutschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Mannschaft verbesserte sich gegenüber der vorherigen WM um einen Platz und wurde Sechster, wobei Siege über Litauen, Jugoslawien und Rumänien gelangen. Die erste Goldmedaille für Deutschland holte das Damendoppel Erika Metzger / Mona Rüster, das im Halbfinale unerwartet gegen Mednyánszky / Sipos nach 0:2-Rückstand gewann.

Wissenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fred Perry ist besser bekannt als bester Tennisspieler Englands. Nach dieser WM konzentrierte er sich auf Tennis. Bereits im Sommer 1929 qualifizierte er sich für die Teilnahme am Wimbledon-Turnier. 1934, 1935 und 1936 gewann er die Endspiele in Wimbledon – Spötter folgern daraus, es sei dreimal schwieriger, Weltmeister im Tischtennis zu werden als Weltmeister im Tennis. Nach ihm konnte kein englischer Tennisspieler mehr Wimbledon gewinnen.
  • Adrian Haydon war der Vater von Ann Haydon-Jones, die bei der TT-WM 1957 in drei Endspielen stand und verlor und die danach auf Tennis umstieg und später Wimbledon gewann. Teilnehmerin der WM war auch seine Ehefrau Marjorie Haydon, die gegen Marie Masáková ausschied.[1]
  • Anna Sipos war die erste Frau, die mit Penholder-Schlägerhaltung spielte.
  • Den Pokal für das Herreneinzel, die St. Bride Vase, spendete C.Corti Woodcock (Mitglied des Londoner St. Bride Table Tennis Club)[2]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Deutsche nahmen nur an den Individualwettbewerben teil:

Wettbewerb Rang Sieger
Mannschaft Herren[3] 1. Ungarn (Victor Barna, Sándor Glancz, Dr. Roland Jacobi, Zoltán Mechlovits, István Kelen, Miklós Szabados)
2. Österreich (Erwin Kohn, Manfred Feher, Robert Thum, Paul Flußmann, Alfred Liebster)
3. England (Frank Burls, Adrian Haydon, Charles Bull, Fred Perry, Frank Wilde)
4. Lettland (Mordecai Finberg, Arnold Oschin, Rosenthal II, A. Stauer)
5. Tschechoslowakei (Josef Bergman, Mikuláš Fried, Bohumil Hájek, Antonín Maleček, Bedřich Nikodém)
6. Deutschland (Herbert Caro, Heribert Haensch, Hans-Georg Lindenstaedt, E.Mayer, Friedrich Wilhelm Starke)
6. Wales (Appleby, Herbert Geen, T. Hilborn, Cyril Mossford)
6. Rumänien (C. Albert, Fogel, Janos Ponta, A. Steiner)
9. Jugoslawien (Klauber, Milorad Konjovic, Geza Legenstein, Roth, Borivoj Stankovic)
10. Litauen (Arturas Amonas, Isakas Lipsicas, Chone Siemnsas)
Mannschaft Damen entfällt
Herren Einzel 1. Fred Perry – ENG
2. Miklós Szabados – HUN
3. Zoltán Mechlovits – HUN
Adrian Haydon – ENG
Damen Einzel 1. Mária Mednyánszky – HUN
2. Gertrude Wildam – AUT
3. Anna Sipos – HUN
Magda Gál – HUN
Herren Doppel 1. Victor Barna/Miklós Szabados – HUN
2. László Bellák/Sándor Glancz – HUN
3. Charles Bull/Fred Perry – ENG
György Szegedi/István Reti – HUN
Damen Doppel 1. Erika Metzger/Mona Rüster – GER
2. Fanchette Flamm/Gertrude Wildam – AUT
3. Mária Mednyánszky/Anna Sipos – HUN
Ilona Zádor/Magda Gál – HUN
Mixed 1. István Kelen/Anna Sipos – HUN
2. László Bellák/Magda Gál – HUN
3. Zoltán Mechlovits/Mária Mednyánszky – HUN
Alfred Liebster/Gertrude Wildam – AUT

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Rang  Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Ungarn 1918 Ungarn 4 3 7 14
2 England England 1 0 3 4
3 Deutsches Reich Deutsches Reich 1 0 0 1
4 Osterreich Österreich 0 3 1 4
Total 6 6 11 23

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Valamennyi külföldi versenyző megérkezett az asztalitenisz világbajnokságra. In: Sporthirlap. Budapest 14. Januar 1929, S. 1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Muzeum To byl hráč! (biografie Bohumila Váni) (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive) Neobyčejná kariéra Marie Schmiedtové-Šmídové-Masákové-Mikové
  2. The World Championship Trophies - A Retrospective
  3. WM 1929 (abgerufen am 13. Dezember 2023) + Zeitschrift France Tennis Table, Nr. 297, April 1975 Seite 30–31