Torre (Turm)

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Korsische Torren und sardische Nuraghen
Alo-Bisucce
Arraggiu

Der Begriff Torre bezeichnet unterschiedlich gestaltete Bauten aus der Bronzezeit auf Korsika, die von der Torre-Kultur errichtet wurden. Die zentrale Baulichkeit in einer Torre ist eine oft bienenkorbartige einräumige Tholos.

Torren wurde oftmals in natürliche Felsformationen integriert. Kennzeichnend sind breite Eingänge mit Türsturz in eine Tholos mit (wie bei Nuraghen zumeist drei) Seitennischen. In Torren wurde Getreide gemahlen und Nahrungsmittel verarbeitet, es gab Abschnitte, in denen Getreide in Tonkrügen gefunden wurden.[1] Aufgrund gefundener Aschereste in den Nischen des Zentralbaus nimmt Roger Grosjean eine primär kultische Funktion der Torren bei den Orten Torre und Ceccia an, bei denen es sich um frühe Torren handeln soll, und schließt eine fortifikative Funktion aus.[2][3] Den Komplex, der gewisse Anklänge an die Nuraghen der Nuraghenkultur auf der benachbarten Insel Sardinien besitzt, umgaben mitunter in die Einfriedung eingelassene Nebengebäude und Statuenmenhire (besonders in Filitosa). Die Mauern (außer bei der Torre von Torre und der Torre von Ceccia), separierten die Torre in Art eines Peribolos von der Umwelt. Die besterhaltenen der auf den Südteil Korsikas konzentrierten Torren stehen in Alo-Bisucce, Arraggiu (auch d´Araghiu), Capula, Cucuruzzu, Filitosa und Torre von Torre beim Ort Torre.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. F. de Lanfranchi: „Les torre de l’Age du Bronze moyen en Corse méridionale“, in: L’Anthropologie, ISSN 0003-5521, 1998, vol. 102, no1, pp. 97–109 (nicht eingesehen), Online-Zusammenfassung (französischsprachig)
  2. Almut und Frank Rother: Korsika, DuMont, Köln 1982 S. 63
  3. Storia Corsa (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.storiacorsa.com Website zur Geschichte Korsikas

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger Grosjean: Die Megalithkultur von Korsika. In: Die Umschau in Wissenschaft und Technik. Bd. 64, H. 13, 1964, ISSN 0041-6347, S. 403–407.
  • Roger Grosjean: Filitosa – Hochburg des prähistorischen Korsika. Archäologischer Abriss. Éditions des Dernières Nouvelles d’Alsace, Strasbourg 1978, ISBN 2-900472-03-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]