Torsten Zwingenberger

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Torsten Zwingenberger beim Jazz'n Roses 2017

Torsten Zwingenberger (* 12. Januar 1959 in Hamburg) ist ein deutscher Jazz- und Blues-Schlagzeuger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torsten Zwingenberger wuchs in Hamburg auf und verdiente seine ersten musikalischen Meriten als Waschbrettspieler. Mit 15 Jahren begann er Schlagzeug zu spielen. Anfangs konzentrierte er sich auf den New Orleans Jazz und entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Allrounddrummer des Modern Jazz. Er lebt seit 1979 in Berlin.

Dem breiten Publikum wurde er Ende der 1970er Jahre als Begleiter von Rhythm-and-Blues- und Boogie-Woogie-Musikern bekannt, u. a. mit verschiedenen Plattenproduktionen mit seinem Bruder, dem Boogie-Woogie-Pianisten Axel Zwingenberger und dem Sänger Big Joe Turner.

1981 veröffentlichte Zwingenberger sein erstes Jazzalbum. 1983 begann er selbst, Tonträger zu produzieren, die seine Arbeit und Entwicklung als Jazztrommler dokumentieren: wie z. B. mit Buddy Tate (1983), Harry „Sweets“ Edison (1986) und Plas Johnson (1989). Auf zahlreichen Konzerten und Tourneen spielte er außerdem mit Musikern wie Joe Pass, Jay McShann, Buddy DeFranco, Benny Bailey, Joe Newman, Ray Bryant, Leo Wright, Champion Jack Dupree, Charlie Musselwhite, Katie Webster oder Red Holloway. 1992 trat Zwingenberger als bis dahin einziger deutscher Jazzmusiker bei einem Konzert aus der Reihe „Highlights in Jazz“ in New York City auf, wo er mit den Trompetern Jon Faddis und Doc Cheatham und dem Gitarristen Peter Bernstein spielte.

Torsten (rechts) und Axel Zwingenberger, 2011

Zusammen mit seinem Bruder Axel Zwingenberger unternahm er Konzertreisen in Europa sowie in Nord-, West- und Zentralafrika und im Nahen Osten. Zwischen 2001 und 2006 war Zwingenberger Schlagzeuger und Manager von „Lyambiko“ mit Auftritten in Deutschland, den USA, Frankreich, Schweiz, Österreich, Polen und Tschechien; er produzierte mit dieser Band vier erfolgreiche CD-Alben. Seitdem tritt er mit unterschiedlichen Jazzformationen auf, z. B. mit den „New Orleans Shakers“ (Thomas l'Etienne, Jan-Hendrik Ehlers, Oliver Karstens). Mit dem Pianisten Lionel Haas und dem Bassisten Martin Lillich bildete er seit 2014 die Band Berlin 21, die 2021 ihr drittes Album veröffentlichte.[1] Weiterhin tritt er mit seinem Bruder Axel in der Formation als „Boogie-Woogie-Brothers“ sowie in anderen Projekten, etwa mit Abi Wallenstein, Georg Schroeter und Marc Breitfelder auf. Seit 2019 tritt er mit dem Torsten Zwingenberger 4tet auf (mit Saxophonist Patrick Braun, Pianist Kenneth Berkel und Bassist Carmelo Leotta).

Zwingenberger entwickelte eine sehr virtuose und anspruchsvolle Schlagzeugtechnik, die er „Drumming 5.1“ nennt: Er spielt mit mindestens fünf Fußmaschinen – zeitweise simultan, da er auch die Fersen einsetzt. Beidhändig spielt er „open-handed“ und gebraucht bei den Trommelstöcken beide Enden mit der „Twineffekt-Technik“, die extrem schnelle Schlagfolgen ermöglicht. Dazu werden unterschiedliche Percussioninstrumente angeschlagen und so verschiedene miteinander engmaschig verflochtene Rhythmuslinien erzeugt.

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lexikalische Einträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reinhard Köchl: Berlin 21: Three. In: Jazz thing. 19. August 2021, abgerufen am 19. August 2021.